Freitag, 30. November 2012

I'll cover you

...einer der wohl schönsten Songs der Musicalgeschichte und der Titel von Telly Leungs (Rent, Godspell, Allegiance) Debut-Album. Auf diesem "Soundtrack seines Lebens" sind neben Musicalmelodien (Hello, Dolly!, Rent) auch Pop-Klassiker und Jazznummern zu hören - eine spannende Mischung unterstützt von Streichquartett und Jazz-Trio:



"That's the work worth doing" meint Leung in diesem Video und dass er Recht hat hört man in seiner Interpretation des Jonathan Larson Songs - "I'll cover you" wäre doch ein schönes Weihnachtsgeschenk...

Am 2. Dezember präsentiert Telly Leung sein Album im "54 below", Broadway' Nightclub.

Die Tracklist:

1. Knocks Me Off My Feet
2. Cry If You Want To
3. The Water Is Wide/Bridge Over Troubled Water
4. Papa Don't Preach
5. I Can See Clearly Now
6. Before the Parade Passes By
7. I'll Cover You
8. Galileo
9. Children Will Listen
10. I'm Gonna Laugh You Right Out of My Life
11. Firework
12. In My Life
13. I Believe in You and Me

Links:

- Telly Leungs Homepage
- weitere Infos zu Album und Telly Leung auf playbill.com
- Album bei Yellow Sound Label

Samstag, 24. November 2012

zwa voitrottln WIN se comedy chance


„Ein Ausbund an Kreativität“ – Zwa Voitrottln. 25.000 Euro, eine neue Kuchl – Zwa Voitrottln.
I sink it was a few weeks ago…my friend and ei went to see “Zwa Voitrottln” in se Metropoldi - an intimate performing space in se city of Vienna. And you know wott? There were only very few people there…just a handful of friends, family and some asser folks. Sis times are now owa – and out…because…se damn Voitrottln WON se “Big Comedy Chance”…wei? Because se Voitrottln fuckin’ rock - pardon my French…se Voitrottln have Eier in ser Hose and music in se bladd, ju no?

If u want so see se Zwa Voitrottln live – check out se Homepage!
…and/or take se chance and see one Voitrottl – se Dieter from se Kons - at se Musical Unplugged concert on se 4th of December!

Donnerstag, 15. November 2012

Elisabeth - take #3


Wenn man einen Platz bucht, der gar nicht vorhanden ist – so fängt das Ganze schon einmal an. Gekommen ist man –also ich – um Riccardo Greco als Lucheni zu sein, bis die Kartenkrise gelöst war, war der Prolog schon voll im Gange. Die ersten wichtigen Auftrittsminuten dahin – aber dafür tröstete man mich mit einem Upgrade, auch nicht schlecht…
Also: Riccardo Greco, meine Erwartungen waren hoch. Ich halte große Stücke auf ihn und zwar seit einem bestimmten Zeitpunkt bei „Ich, Tarzan, Du, Jane!“ (siehe hier - ab 5:50 min).  Es mag vielleicht lächerlich sein und man kann u.a. mit dem Argument kommen, dass es sich um eine TV-Show handelt, die zusammen geschnitten wird, auf emotionale „Verzettelung“ angelegt ist oder was auch immer, aber für mich ist es nicht lächerlich – Grecos künstlerisches Potential hat sich mir in jenem Moment offenbart, als er seine Angst überwunden hat und „weggeflogen“ ist.

Dieser Moment – dieser Ausschnitt von „Against All Odds“ ist mir damals so nahe gegangen und geht mir immer noch nahe, wenn ich mich daran erinnere. Es war irgendwie etwas Besonderes.
Große Erwartungen führten mich gestern ins Raimund Theater. Große Erwartungen, die nicht enttäuscht wurden. Was kann ich über Grecos Lucheni sagen? Er nimmt sich Freiheiten und zwar die richtigen. Er weiß wo er sie nehmen darf und spielt so seine ganz eigene Version von Lucheni. Ein guter Darsteller kann das, ein guter Darsteller darf das und muss das.

Riccardo Greco spielt Lucheni unkontrolliert – im positiven Sinn. Er wirft sich in die Rolle hinein, ohne Angst, ohne zu viele Gedanken, aus dem Bauch heraus. So zumindest sehe ich es, als Zuschauer. Bestes Beispiel: Milch.
Stimmlich lässt er die Sau heraus – er phrasiert gut, übertreibt, wo zu übertreiben ist, haut sein Vibrato hinein, wo es passt. Greco outriert in seiner Rolle an den richtigen Stellen (Mimik!), und kommt an anderen wieder auf den Boden der Tatsachen zurück, um die Verbindung zum Publikum zu festigen. „Kitsch“ klingt bei ihm wie ein Vorwurf an das Publikum, es klingt „angewidert“ - Greco spielt das zentrale Thema des Songs gerade heraus. Riccardo Grecos Lucheni ist alles andere als einfach gestrickt – er bespielt hier viele Ebenen, oft sehr nuanciert. Spannend sind dann Momente, in denen auf der vermeintlichen „dreckigen“ Oberfläche des Anarchisten, die tiefere Ebene sichtbar wird und Unsicherheit oder Angst lesbar werden.

Riccardo Grecos großer Vorteil ist die Authentizität des Italienischen. Für die Rolle muss man zwar kein Italienisch können, aber wenn man diese Sprache schon nicht beherrscht, dann sollte man sich trotzdem in sie fallen lassen können – und das bedeutet mehr als nur ein rollendes „r“, es bedeutet vor allem eine lockere Zunge und keine Hintergedanken, einfach "raus" damit. Tja, Greco hat dieses „Problem“ jedenfalls nicht…und das ist wirklich ein Vorteil – da kommt einfach heraus, was heraus kommt, auch abseits von geschriebenen Textzeilen und das mit einer Leichtigkeit…herrlich.
Luigi Lucheni ist bei Greco vielfältig, aber vor allem auch ein schmieriger, rotziger „Spieler“. Ein junger Mann, der sich aus seiner Unsicherheit heraus und so viel anderen unterdrückten Gefühlen, aufplustert, um besser dazustehen, als er eigentlich ist. Er fährt sich mit dem Arm über die Nase – vielleicht ein paar Mal zu oft – und nimmt das „Rotzig-Schmierige“ so auch in seine Gestik. Ein Erlebnis.

Samstag, 10. November 2012

The Voice of Musical

"The Voice" ist eine Castingshow, die etwas taugt. Ein Unterhaltungsformat, das nicht nur für das Publikum ansprechend ist, sondern auch für Künstler – Sänger und Sängerinnen, die wirklich singen können und Musik machen wollen.
Es gibt faire Coaches, die konstruktive Kritik geben und denen etwas daran liegt, das Beste aus einem herauszuholen. „The Voice“ setzt auf Stimmen und nicht auf den Unterhaltungswert von „Leider-Nein“-Kandidaten – eine Wohltat für das Ohr und für die Seele.

Warum ich mir diese Sendung anschaue? Nicht nur weil mich die Sänger beeindrucken, sondern auch die Menschen dahinter. Und das Beste? Jetzt nach den „Blind Auditions“, wo es an die „Battles“ geht, trennt sich die Spreu vom Weizen und in den meisten Fällen gewinnt der, der den Gegner nicht unterschätzt hat, sondern sich hingestellt hat und sein Ding durchgezogen hat.

Kein Wunder, dass von diesem Format auch bereits professionell arbeitende Sänger und Sängerinnen angezogen werden, dort bekommt man eine wirkliche Chance und auch wenn es nicht klappt, bin ich mir sicher, dass es trotzdem eine Bereicherung ist. Unter diesen Sängern sind – nicht nur in dieser Castingshow – auch Musicaldarsteller, die dort einmal ihre Persönlichkeit ausleben wollen.

In der diesjährigen Staffel haben es z.B. Jessica Mears, Jonas Hein und Rob Fowler in die „Battles“ geschafft. Jessica Mears stand allerdings ihre Attitude im Weg und wurde vom Underdog Bianca (wirklich verdient - siehe hier) ausgestochen. Jonas Hein ist zu Unrecht gegangen – seine Blind Audition war m.E. eine der gefühlvollsten, ebenso seine Interpretation von „Symphonie“ bei den „Battles“ – leider hat es nicht gereicht, dabei konnte man alles in seinen Augen sehen – das ganze Gefühl des Songs war dort drinnen und in seiner Stimme. Brandon Stone ist vielleicht der Versiertere und sicherer in dem, was er da macht – er drückt sein Gefühl auch mit dem Körper aus, was dann auf der Bühne besser wirkt. Aber ausgefüllt hat Jonas Hein den Raum, das Duett von den beiden war stellenweise wie „vom Himmel“. Ein Moment, für den es sich auszahlt die Show mitzuverfolgen… Jetzt muss Jonas Hein wieder zurück in die MusicalCompany des Theaters für Niedersachsen – mit dieser Stimme bringt er es noch weit, auch wenn er zurzeit „nur“ Theaterpublikum von den Socken reißt, er berührt und das gefällt.

Am Donnerstag steht dann Rob Fowler auf der Bühne und muss sich im Ring beweisen – die Daumen sind schon gedrückt, denn Fowler hat eine Stimme, die „piercing“ ist, sie geht direkt ins Herz, wenn er sie gut bedient. Vielleicht mit einer besseren Songauswahl als bei seiner Audition...
Aber auch die Etablierung im Musicalgeschäft heißt noch lange nicht, dass es bei „The Voice“ klappt – so hat sich z.B. bei Kerry Ellis – trotz einer energetischen Performance von „Son of a Preacher Man“ – kein einziger Coach in den „Blind Auditions“ umgedreht…

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