Freitag, 23. Dezember 2011

Frohe Weihnachten!

Ich wünsche euch allen - wer und wo ihr auch immer seid -

FROHE WEIHNACHTEN!

In den letzten Tagen ist dieser Song zu meinem Musical-Weihnachts-Favoriten 2011 geworden...

Donnerstag, 22. Dezember 2011

My Fair Lady - Stadttheater Klagenfurt

Das Stadttheater Klagenfurt setzt diese Saison auf Klassiker mit einer Prise Innovation in Form der österreichischen Erstaufführung von Paul Graham Browns „King Kong“ – doch dieses Schmankerl wartet erst im Frühling auf uns…

„My Fair Lady“ heißt der erste Streich des Stadttheaters und es ist ein durchaus gelungener. Josef E. Köpplinger inszeniert das Stück klassisch ohne große Neuerungen. Sein Bestreben das Stück im Sinne George Bernard Shaws sozialkritischer zu zeigen und den Schluss so offen zu lassen, dass man das Publikum rätselnd zurücklässt, ist bei mir leider nicht wirklich angekommen. Sozialkritisch ist die „Lady“ ja an sich, in Klagenfurt aber nicht mehr als in anderen Inszenierungen. Offenes Ende – Higgins, Freddy und/oder Blumenladen? Naja, hätte offener sein können – Elizas Weg über die Stufen in Higgins Townhouse (zu welchem Schlafgemach auch immer) ist doch ziemlich eindeutig. Bei „My Fair Lady“ bin ich grundsätzlich immer für ein open end – das Musical gewinnt dadurch ungemein, denn es spielt dann plötzlich auf einer weiteren Ebene. Es verlangt u.a. nach einer weiteren Definition von Liebe und gerade dieses Element fände ich spannend.

„My Fair Lady“ ist eine Gesichte der Selbstentwicklung. Die Hauptfiguren finden durch die Wertschätzung des Anderen und die Öffnung für Anderes etwas mehr zu sich selbst. Eliza ist eine selbstbewusste junge Frau, die sich weiterentwickeln möchte. Sie sucht Hilfe bei Higgings, der ihr ein Stück auf ihrem Weg weiterhilft. Doch auch Eliza hilft Henry Higgins. Der starrköpfige Sprachprofessor wehrt sich zunächst gegen jeglichen Eingriff in sein Leben, doch Eliza trifft nicht seinen Verstand, sondern sein Herz – auch er ändert sich.

Köpplingers Intention dem Publikum die Vielfalt der Worte bewusst zu machen und das Sprachbewusstsein zu schärfen gelingt durch die großartige Sprachbeherrschung des Ensembles. Im Opening dürfen alle reden wie ihnen der Schnabel gewachsen ist – da hört man hochdeutsch, bayrisch, wienerisch…herrlich! Die Klagenfurter „Lady“ ist eine wienerische (Wiener Fassung von Gerhard Bronner), der Wiener Dialekt bietet sich einfach gut an. Ich persönlich finde besonderen Gefallen an den Dialekt-Szenen, wenn da einmal ordentlich ein g’scheiter Dialekt eineg’haut wird - das befreit mich immer irgendwie! Es macht Spaß!

Besonders lobenswert in puncto Sprache die Ascot-Szene. Nadine Zeintl vermag es perfekt immer mehr in den Dialekt hineinzurutschen, um letztendlich ganz darin aufzugehen. Da trifft sie den Nagel auf den Kopf – pures Vergnügen!

Zeintl spielt eine Eliza deren innerer Kern nie verloren geht, man sieht ihr immer genau an, wie es wohl in Elizas Innenleben aussehen muss. Ihre Eliza ist frech und vor allem menschlich. Sie trägt das Stück. Sehr lustig auch die Szene mit den Sprachübungen. Egal ob Kieselsteine oder ein kleines Feuerchen zum Üben des „H“s – diese Mimik!

Ihr Gegenüber Henry Higgins gibt Matthias Freihof – anfangs etwas schwach, dann aber immer besser und gegen Ende als kindlich-bockiger Higgings, dem die Änderungen in seinem Leben und die Rolle Elizas darin zunächst gar nicht passen, mitreißend sympathisch.

Großes Manko der Inszenierung ist leider die Tonregie. Das Orchester spielt in optimaler Lautstärke, die Mikroports hätten aber deutlich lauter eingestellt werden können. Man musste sich sehr konzentrieren, um die Songtexte verstehen zu können. Einige von Higgins‘ Textpassagen gingen ganz unter. Schade!

Ein Highlight: Gerhard Ernst als Alfred P. Doolittle! Ernst spielt Doolittle mit fabelhafter Leichtigkeit, er lebt diese Rolle auf der Bühne. Da kommt alles so natürlich, dass es einfach nur ein großer Spaß ist. Wie gerne hätte ich mich einfach an die drei Saufkumpanen Gehard Ernst, Stefan Bischoff und Hannes Muik angehängt und ein bisschen mitgeschunkelt – muss das Spaß machen!

Lotte Ledl als Mrs. Higgins erwischt ebenfalls das richtige Maß – sie ist eine Dame mit einem frechen Funkeln im Auge. Eine Schauspielerin, die ich immer gerne auf der Bühne sehe.

Ebenfalls sympathisch Rudolf Zollner als Oberst Pickering. Ein guter Gegenpol mit kindlichem Einschlag zum strengen Higgings und der etwas derben Eliza.

Christof Messner spielt Elizas Verehrer Freddy Eynsford-Hill sehr verliebt, naiv und mit großem „Strahlegesicht“. Auch wenn er im ersten Akt nicht viel zu tun hat, so schafft er es mit seinem Solo „In der Straße wohnst du“ sofort das Publikum auf seine Seite zu ziehen. Die Straßenlaterne bietet Freddy plötzlich ganz neue Möglichkeiten, um seinen Gefühlen Ausdruck zu verleihen. Ein toller Song!

Die Inszenierung am Stadttheater wird nie langweilig, etwas prägnanter hätte aber die Szene nach dem Ball sein können („Sie sind’s, der es geschafft hat“). Zu gerne würde ich aber einmal eine „My Fair Lady“-Inszenierung sehen, die sich etwas mehr traut. Wer weiß, vielleicht bin ich danach für eine klassische Inszenierung, aber ich glaube, dass man bei der „Lady“ noch immer oder zumindest ziemlich oft an der Filmvorlage hängenbleibt und sich nicht weiterbewegen möchte. Ein bisschen mehr Mut beim Bühnenbild, ein bisschen mehr Mut bei den Kostümen,… – ich glaube, da könnte man noch einiges oder anderes herausholen…wenigstens erfrischt die schöne grüne Wandfarbe in Higgins‘ Domizil, zwischen all dem Grau in Grau eine Wohltat für das Auge (Bühnenbild: Rainer Sinell). Auch die Kostüme (Marie-Luise Walek) sind passend klassisch – Ascot in Schwarz und Weiß (warum geht es da nicht einmal bunt zu?), die Hutmode kreativ. Elizas Ballkleid gefällt mir besonders. Es ist schlicht und auf ihre Persönlichkeit zugeschnitten – mit einem Hauch Extravaganz.

Karl Alfred Schreiner, der zuletzt den „Nussknacker“ im Stadttheater auf die Bühne gebracht hat, choreografiert auch hier Ensemble und Ballett gelungen.

Großes Lob an das Ensemble, das als Higgings‘ Bedienstete, Ascot-Aristokraten, Bettler und Betrunkene alles gibt. Da braucht man sich nur einmal genau die einzelnen Gesichter anzusehen, man findet so viel darin. Kein Ausdruck ist ihnen zu schade, auch wenn man nicht im Mittelpunkt der Szene steht, hier werden tolle schauspielerische Leistungen geboten, von jedem einzelnen. Sogar das Ballett lässt sich da ab und zu mitreißen…

Mit einem Besuch bei „My Fair Lady“ in Klagenfurt kann man nichts falsch machen – man bekommt eine gute Inszenierung geboten, die vor allem durch die großartigen Darsteller lebt. Ein vergnüglicher Theaterabend.

Link:
 
- Stadttheater Klagenfurt
- Video mit Szenenmitschnitten
 
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Samstag, 17. Dezember 2011

Premiere: Die spinnen, die Römer! - Volksoper

Heute feiern wir PREMIERE - deswegen ein bisschen Werbung...
Da ich selbst in die Produktion involviert war, wird hier keine Kritik von "Die spinnen, die Römer!" zu lesen sein. Lachen ist bei den "Römern" garantiert, Tiefgang darf man nicht erwarten, denn hier geht es um die Unterhaltung! Die Proben haben jedenfalls viel Spaß gemacht...das Motto könnte ungefähr so lauten:
"Ihr fragt nach Tiefgang? Man braucht doch Tiefgang! Auch daran haben wir gedacht: Morgen gibt es Tiefgang, heute wird GELACHT!"






COMEDY TONIGHT!!!

Links:

Sonntag, 30. Oktober 2011

Premiere: Wenn Rosenblätter fallen. Das Musical – Theater Akzent

Fast zwei Jahre ist es jetzt her seit dem ich „Wenn Rosenblätter fallen“ zum letzten Mal – damals noch als Workshop-Präsentation – gesehen habe. Damals war ich sowohl von Stoff, Darstellerleistung als auch von Musik und Umsetzung sehr angetan und berührt. Zwei Jahre später hat es das Musical also endlich geschafft seine „richtige“ Uraufführung zu feiern und ist nun in Deutschland und Österreich auf Tour. Gestern feierte das Musical seine Wien-Premiere. Der Arbeitstitel „Ein Leben ohne dich“ wurde verworfen, „Wenn Rosenblätter fallen“ wieder aufgenommen. Eine gute Entscheidung.
Das Musical ist sehenswert, aber für mich ist es noch nicht ganz „angekommen“. Es berührt und hat viel Potential und ich stimme auch heute noch meiner „Kritik“ vom Januar 2010 zu:

„Rory Six (Musik) und Kai Hüsgen (Texte, zusätzliche Texte: Ellen de Clercq) haben ein intimes, berührendes Werk geschaffen dem unbedingt Beachtung geschenkt werden sollte. Die Musik ist sehr vielfältig - mal rockig, mal ganz zurück genommen. Die Texte ehrlich und berührend. Die Dialoge herzlich und echt. […] Dieses Musical braucht eigentlich nicht viel mehr, denn reduziert wirkt es, glaube ich, am besten.“

Der letzte Punkt spricht an, warum mir „Wenn Rosenblätter fallen“ damals besser gefallen hat als in der gestrigen Inszenierung. Das Stück hat Qualität und ich finde, dass es viele Menschen sehen sollten, aber es würde von mehr „Intimität“ profitieren. Eine kleinere Bühne, ein kleineres Theater. Zwar konnten die Darsteller die Emotionen ohne Weiteres bis in die hinteren Reihen des Theater Akzent vermitteln, aber es würde dem Musical gut tun, wenn es noch unmittelbarer, ursprünglicher und persönlicher daherkäme; vielleicht auch ohne Mikrofone. Ich glaube, dass „Wenn Rosenblätter fallen“ sich erst in einem kleineren Rahmen ganz entfalten könnte, sowie damals bei der Workshop-Präsentation.

Ich selbst störte mich neben fehlender „Intimität“ am Bühnenbild, das farblos wirkte und keinerlei Atmosphäre vermitteln konnte. Die Darsteller hatten also eine Herausforderung mehr…

Eines der beste Dinge, die diesem Musical passieren konnte ist die Besetzung von Dirk Johnston als Till. Eine Performance, die mir sicher noch lange in Erinnerung bleiben wird. Ursprünglich, ehrlich und glaubhaft. Sehr emotional, ohne Angst vor dem Charakter. Er hat sich in die Geschichte und in Till fallen lassen und ist darin aufgegangen. Till wurde dadurch so spürbar, die Emotionen so tief, dass sie mich im Publikum wirklich punktgenau erreicht haben. Was für eine Leistung!
Auch Carin Filipcic lieferte Höchstleistung ab, mit einer sehr glaubwürdigen Darstellung einer Krebskranken.
Jana Stelley überzeugte vor allem durch ihren Gesang. Sie spielte etwas zu viel und obwohl ihr Charakter Iris eine quirlige, sehr lebendige junge Frau ist, wäre ein bisschen weniger besser gewesen. Erst gegen Ende wo Iris endlich zu verstehen und Till wieder zu vertrauen und lieben beginnt, gelingt es Stelley mehr Ehrlichkeit mit in ihr Spiel zu bringen.

Wer Näheres zum Inhalt erfahren möchte, der informiert sich am besten auf der Homepage des Musicals, liest meinen ersten Eindruck des Musicals von der Workshop-Präsentation ODER – die wahrscheinlich beste Variante – kauft sich eine Karte für das Musical, das noch bis 3. November im Theater Akzent zu sehen ist. 10 Prozent des Kartenerlöses gehen übrigens an die Krebshilfe.

"Wenn Rosenblätter fallen" ist ein sehr emotionales Musical, da es ein Thema behandelt, das uns alle beschäftigt - der Verlust eines geliebten Menschen. Deswegen trifft es genau ins Herz. Es spielt auf mehreren Ebenen und geht nicht an einem vorbei - das ist das Besondere dieses Werkes. Hie und da könnte es noch eine Überarbeitung vertragen, vor allem wenn man es weiterhin auf einer größeren Bühne aufführen möchte. Szenen, die ohne Worte wirken könnten, können dies aber in dieser Größe weniger. Um noch mehr herauszuholen, wäre eine Rückkehr zu den Anfängen - ein kleinerer Rahmen - sicher von Vorteil.

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Sonntag, 23. Oktober 2011

Musical Tenors - Das Album

Jetzt ist sie also da – die CD der Musical Tenors. Ließ ich mich noch nach dem Konzert zu Begeisterungstürmen hinreißen – das Konzert war ja wirklich gut - ebben diese mit Veröffentlichung des Albums wieder ab. Wie einfallslos und unkreativ kann eine Tracklist eigentlich sein? Mal abgesehen von 08/15 Best of Musical CD Veröffentlichungen, von denen alle gleich klingen – bei einer Idee und Produktion dieser Qualität hätte ich mir wesentlich mehr erwartet. Die Musical Tenors haben im Moment ein Niveau erreicht, bei dem mein persönliches Interesse nachlässt. Wer braucht Tassen mit den Gesichtern der vier Tenors? Wer braucht einen Kalender? Warum begibt man sich als Produzent oder auch als Darsteller freiwillig auf diese Ebene?

Da gibt es die Idee der „Musical Tenors“, auch wenn es keine neue ist und sehr klischeebeladen daherkommt, sie funktioniert. Da stellt man eine Show auf die Beine, die neben ein paar Gassenhauern auch Verstaubtes, Unbekanntes ausgräbt. Dann streut man ein paar „All Time Favorites“ drüber, schreibt ein paar witzige Anmoderationen (die allerdings keinen Raum für Spontanes lassen), fügt ein paar Tanzschritte hinzu, die sich zwischen Boygroup und Chorus Line bewegen und stellt vier sympathische, gutaussehende Musicaltenöre geschniegelt und gestriegelt auf die Bühne. Und dann kommt die CD auf den Markt, die mich als Musicalliebhaber enttäuscht. Sehr enttäuscht. Die ausgegrabenen Musicalschätze wurden weitgehend wieder vergraben, die ewige Leier beginnt wieder einmal von vorne, aber seht selbst – die Tracklist:

1. Limelight – Gambler
2. In der Straße wohnst du – My Fair Lady
3. Memory – Cats
4. Die Musik der Nacht – Das Phantom der Oper (Solo Christian Alexander Müller)
5. The Impossible Dream – The Man of La Mancha
6. Maria – West Side Story
7. I Will Always Love You – The best little whorehouse in Texas (Solo Mark Seibert)
8. The Show Must Go On – Queen
9. Closer To Heaven – Gaudi
10. The Winner Takes It All – Mamma Mia (Solo Patrick Stanke)
11. Starlight Express – Starlight Express
12. Am Ende bleiben Tränen (Tu Cosa Fai Stasera)
13. Die unstillbare Gier – Tanz der Vampire (Solo Jan Ammann)
14. This Is The Moment – Jekyll & Hyde
15. Vivo Per Lei

Schön eingesungen ist die CD, dazwischen herrscht aber Langeweile und das ist unglaublich schade. Ein paar Songs gefallen: Limelight, Closer To Heaven, Am Ende bleiben Tränen und die Soli von Mark Seibert und Patrick Stanke. Müllers Phantom wirkt auf der CD so ohne Leidenschaft, es tut fast weh, „Die unstillbare Gier“ von Ammann kann man auf seinem Soloalbum und sonst wo auch hören, „Starlight Express“ – ohne Worte - und diese Fassung von „Maria“ muss ich auch nicht haben. „Memory“ hält man wenigstens aufgrund der viersprachigen Fassung gut aus, es muss aber wirklich nicht sein. „Vivo Per Lei“, „The Impossible Dream“ und „This Is The Moment“ – tolle Songs, keine Frage. Aber davon brauche ich keine mittelmäßigen Musical Tenors Fassungen. Gerade bei letzterer bekommt man beim Zuhören eingeschlafene Füße.

WARUM? Warum immer dasselbe? WARUM? Ich kann es nicht mehr hören. Vielleicht bin ich mit dieser Meinung die Einzige – ist mir auch recht, ich wünsche den Tenors ihren Erfolg. Gewünscht hätte ich mir allerdings, um meinen Eindruck des Konzertes vom letzten Jahr aufrechterhalten zu können, ein Album, das mich ein bisschen umhaut, etwas Anderes bietet. Meine Erwartungshaltung war klar zu hoch, aber wie immer stirbt die Hoffnung zuletzt. Ich gebe sie weiterhin nicht auf und hoffe, dass sich in Zukunft Musical-Compilation-Alben auch einmal an "neue" Songs herantrauen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieser Schuss nach hinten losgehen würde. Nein, er würde ziemlich sicher genau treffen – in das Herz des wahren Musicalfans.

Das Repertoire der Musical Tenors hat eine größere Bandbreite, als man glaubt - sieht man allerdings die Tracklist des Debutalbums kommt man ins Zweifeln. Aber laut Porgrammheft und Live-Konzert gibt es da doch viel mehr Gutes.
Aus diesem "Repertoire" habe ich mir eine Wunschtracklist zusammengestellt, so ungefähr hätte mich die CD eher überzeugen können:

1. Braver Than We Are (Tanz der Vampire)
2. Draußen (Der Glöckner von Notre Dame) – Mark Seibert Solo
3. I Believe In You (Das dieser Song auf der CD fehlt ist wahrscheinlich der größte Fehler.)
4. Du warst mein Licht – Patrick Stanke Solo
5. The Man of La Mancha (The Man of La Mancha)
6. Wo ist der Sommer? (3 Musketiere)
7. Look With Your Heart (Love Never Dies)
8. Those Magic Changes (Grease)
9. Love Of My Life (Queen)
10. Einsam sind alle Sänger
11. More Than Words

Bleiben dürften außerdem: Am Ende bleiben Tränen, Closer To Heaven und Limelight.
...und dazukommen dürfte noch eine kräftige Portion Innovation und verstraubte Musicalschätze aus den Tiefen der alten und neuen Musicalgeschichte.
Über diese Enttäuschung trösten mich zwei gelungene neue (Musical-)Alben hinweg - Drew Sarich: "Silent Symphony" und Kristin Chenoweth: "Some Lessons Learned" - zwei Künstler auf die man sich wenigstens verlassen kann!

Sonntag, 16. Oktober 2011

"Color and Light" - Der Song zum Sonntag

Wenn ich mir wünschen könnte jetzt sofort ein Musical anzusehen, dann würde ich wohl "Sunday in the Park with George" (Sondheim/ Lapine) wählen. Wenn ich auch noch zeitreisen könnte, dann die Inszenierung mit Bernadette Peters und Mandy Patinkin (1985) - aber auch Raúl Esparza als George hätte ich gerne gesehen...

Samstag, 8. Oktober 2011

An Evening Without Scott Alan - Theater 82er Haus

Ein Abend ohne Scott Alan - wäre er dabei gewesen, hätte er sich geehrt gefühlt. Ein Abend mit Songs, die aus dem Leben gegriffen sind und deswegen so ergreifen. Fragen, die man sich stellt, Entscheidungen, vor denen man steht, Herzschmerzen, vor denen man sich nicht schützen kann. Doch Scott Alan kann auch komisch sein, die Komik des Alltags in Songs wie „His Name“ verpacken. Gerne hätte ich auch „At Seventeen“ gehört, doch ich möchte nichts bemängeln, denn was im Theater 82er Haus in Gablitz geboten wurde, war ein besonderer Genuss.

Eine nette Truppe von Musikern und Musicaldarstellern, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, Scott Alan dem österreichischen Publikum vorzustellen. Rita Sereinig, Initiatorin des Projekts, scharrte Talente um sich und stellte etwas auf die Beine, was hoffentlich noch kein Ende gefunden hat. Musicaldarsteller, Künstler, die eine Message haben, eine so großartige Idee sind nicht nur bewundernswert, sondern gehören in ihrem Vorhaben unbedingt unterstützt. Da geht es nicht um Umsatz, Auslastung oder Ruhm, da geht es um Musik.

Jeder der Darsteller konnte sich gut in den Abend einbringen, u.a. auch durch kreative neue Arrangements des künstlerischen Leiters Bernd Leichtfried. Da kann man nichts herausgreifen, ein gelungenes Gesamtes. Ein Abend, der einen von innen gewärmt hat. Ich habe mich gut aufgehoben gefühlt, war berührt, habe mich gefreut wie schön die Musik in Szene gesetzt wurde und war für über 2 Stunden angenehm entspannt und glücklich. Und auch heute denke ich gerne und oft an den gestrigen Abend. Reduziert, ohne viel Drum und Dran, mit Klavier, Gitarre und Cello oder einfach nur Stimme und Instrument, die Musik und die Geschichten der Songs im Vordergrund. Sympathisch interpretiert von allen Beteiligten, doch einer muss doch besonders erwähnt werden – Philipp Hägeli. Was er in seiner Stimme und in seinem Ausdruck, seiner Hingabe transportieren kann ist unglaublich. Unglaublich bemerkenswert und schön. Kein Ton ist schief, Hägeli immer präsent und doch in der Welt des Songs.

Mit „The Distance You Have Come“ und „If I Own Today“ kam der Abend zu seinem Ende - die richtigen Songs, um das Publikum in einer kalte Herbstnacht zu entlassen. Der perfekte Abschluss eines Abends, der nach Fortsetzung seiner Art geradezu schreit.

Man kann nur hoffen, dass „An Evening without…“ weiterhin bestehen bleibt und sich auch an andere „frische“, unbekannte Musicalkomponisten heranwagt.

Mit: Rita Sereinig, Jürgen Kapaun, Ruth Kraus, Markus Richter, Philipp Hägeli, Bernd Leichtfried, Tom Delbeke, Hana Yamazaki (und Susanna Kratsch - 8.10.)

Nur noch heute um 19:30 im Theater 82er Haus in Gablitz - Restkarten an der Abendkassa.

Links:

- Theater 82er Haus
- Scott Alan
- Ein ausführlicherer Bericht bei Musical Musing
- Scott Alan - Musical Awakening

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Montag, 3. Oktober 2011

TV-Tipp: The Sound of Music - Ein Musical kehrt heim

Hinter die Kulissen des Salzburger Landestheaters und der Produktion "The Sound of Music" (Regie: Andreas Gergen, Christian Struppeck) kann man Ende Oktober mit ServusTV blicken. In drei Teilen wird die Dokumentation am 20., 27. Oktober und 3. November einen Einblick in Auditions, Proben und anderen Vorbereitungen geben, jeweils um 20:15. Wiederholt wird die Sendung außerdem am nächsten Tag um 10:50. Wer also Uwe Kröger, Wietske van Tongeren, Hanna Kastner, Sebastian Smulders und viele weitere bei der Arbeit beobachten möchte, der sollte einschalten. Premiere ist übrigens am 23. Oktober.
Ich freue mich auf die Dokumentation - eine gute Idee, hoffentlich auch interessant umgesetzt.


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Link:
The Sound of Music - Landestheater Salzburg

Mittwoch, 28. September 2011

Musical Unplugged 6 - free voices, one piano

Es gibt sie also doch...Musicalkonzerte bei denen von vorne bis hinten alles stimmt. Was für eine Wohltat für die Seele!
„Musical Unplugged 6“ macht unglaublich viel Spaß, berührt, gibt Lebensfreude. Die Zeit bleibt stehen, geht aber viel zu schnell vorbei, da man nicht möchte, dass dieses Konzert zu einem Ende kommt. Es könnte immer so weiter gehen…leider hat es ein Ende und das ist wahrscheinlich der einzige Makel…ein, zwei Zugaben mehr wären schon noch nett gewesen...

Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll das Besondere dieses Konzertes in Worte zu fassen, da gibt es so viel Gutes…Die Chemie der Sänger auf der Bühne, das Zusammenspiel der unterschiedlichen Persönlichkeiten, denen man anmerkt gerne miteinander auf der Bühne zu stehen. Der Spaß, mit denen die 10 Männer performen, der Spaß, den das Publikum dabei hat. Die Reaktionen des Publikums, die Hingabe jedes einzelnen Sängers, die den Song ganz bei sich singen, ihn aber gleichzeitig in den Raum stellen und für das Publikum sichtbar, greifbar und spürbar machen. Die Zusammenstellung der Songs, von bekannten Musicals das Besondere (nicht „Verschlagerte“), Kirchenlieder, die - von vollen Männerstimmen gesungen - mitreißen, Rocksongs von Queen bis Bon Jovi, Seltenes aus Love Never Dies, Martin Guerre, I Love You, You’re Perfect, Now Change, Komisches wie Medleys und „Bodenunebenheiten“, Berührendes wie „Ghetsemane“, „Streets of London“ und „Last Supper“ und ein bisschen Udo Jürgens.

Das Schöne ist außerdem, dass jeder seine eigenen Qualitäten einbringt. Jeder bringt seine Persönlichkeit, sein Können, seine Leidenschaft auf die Bühne und stellt sie zur Verfügung. Alles vereinigt sich und ergibt ein stimmiges Ganzes, das überzeugt, mitreißt und Spaß macht.

Da gibt es den Priester aus Perchtholdsdorf, Andreas Guganeder, der trotz seiner Nervosität dem Lied „Stern“ aus Les Miserables eine ganz eigene Qualität verleiht oder den Wahnsinns-Pianisten und musikalischen Leiter Florian C. Reithner mit einem unglaublichen Klaviersolo und einem sehr witzigen „Bodenunebenheiten“ (Funny van Dannen).

Die Idee und die Umsetzung dieser Konzertreihe verdanken wir Florian Schützenhofer. Wäre das nicht schon genug, legt er noch Performances drauf, die vor allem durch ihren Humor überzeugen. Die Duette mit Jakob Semotan sind zum Schreien komisch und sehr gelungen. Anders wiederum und sehr ergreifend, „Dunkles Schweigen an den Tischen“ und „Gebet“ - ein Tribute an einen verstorbenen Freund.

Jakob Semotan überzeugt nicht nur in den Duetten mit Schützenhofer, sondern vor allem auch mit „Til I hear you sing“ aus Love Never Dies. Hut ab! Semotan singt und performt sehr ehrlich und ist mit unglaublich viel Spaß bei der Sache, so auch im Duett mit Christof Messner bei „Cantata for a first date“ – ein Highlight aus einem Abend voller Highlights.

Christof Messner kam mit „Mut zur Tat“ auf die Bühne und performte den Song noch besser als in der Bachelor-Show im Juni. Bei ihm merkt man die Liebe zur Musik irgendwie besonders. Apropos Liebe zur Musik - Freddie Mercury wäre stolz wie Oskar hätte er die Performance von „Love of my Life“ gehört. Wenn ich so nachdenke, war das mein persönliches Highlight des Abends – ein Gänsehaut-Moment. Acapella vom Feinsten, mit wunderschönen Stimmen, die perfekt miteinander harmoniert haben. Kein Mucks im Publikum, die ganze Konzentration auf die Bühne gerichtet. Ein wirklich besonderer Moment. Ein unglaublich berührender Moment. Als Lead Sänger überraschte Luc Devens. Bin ich froh diese Stimme kennengelernt zu haben - was für ein Organ, was für eine Musikalität, jeder Ton sitzt und ist in jedem Moment genau dort wo er hingehört. So auch bei einem packenden "Ghetsemane".
Stefan Bischoff zieht einen gleich zu Beginn mit „Martin Guerre“ auf seine Seite. Eine gute Wahl, ein tolle Performance, ebenso wie sein „Streets of London“, das zurückgenommen seine ganze Schönheit entfalten konnte.

Die letzten Sänger im Bunde sind Martin Pasching und Peter Neustifter. Pasching und „Jeder Abschied ist der Anfang einer Reise“ – die zwei gehören zusammen. Ein Song, der mich immer wieder aufs Neue überrascht. Noch ein paar Klassiker aus „Elisabeth“ dazu, aber nur „Die Schatten werden länger“, „Wenn ich dein Spiegel wär“ (Schützenhofer) und „Kitsch“ – genau die richtigen Songs, genau das richtige Maß. Peter Neustifter traf mit „King of the world“ aus „Songs of a new World“ eine sehr gute Wahl, auch wenn er ein bisschen gebraucht hat das Lied ganz zu seinem zu machen – er ist ein guter Tenor mit toller Stimme, doch manchmal kommt noch ab und zu der Sängerknabe durch.

Das Programmheft mag zwar ein bisschen viel kosten, darüber sieht man aber nach der Veranstaltung hinweg – so gut hat sie einem gefallen – oder spätestens wenn man Florian C. Reithers Antwort auf die Frage „Welche Erlebnisse in dieser Produktion haben dich nachhaltig geprägt?“ liest – Lachanfall!

Das Resümee des Abends bringt Luc Devens gut auf den Punkt: “It’s really cool to do this ‚unplugged‘, just with a piano. The songs will be brought back to their essence and that’s a thing I always search for in music.” Die Songs zu ihrer Essenz zurückbringen, sie selbst sprechen zu lassen, dazu eine große Portion Humor, tolle Menschen und Stimmen auf der Bühne, eine schöne Location, ein großartiges Programm – Musical Unplugged 6. Ein unvergesslicher Abend!
Wer weiß vielleicht gelingt es Musical Unplugged – sollte es in dieser Form weiterbestehen (bitte, JA!!!) – tatsächlich, wie Stefan Bischoff im Programmheft meint, die Musicalszene in und um Wien in ihren Grundfesten zu erschüttern und auf längere Sicht die künstlerische Weltherrschaft an sich zu reißen. Wäre durchaus wünschenswert! :)

Ein kleines Best Of:


Links:
- Musical Unplugged YouTube Channel


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Montag, 26. September 2011

notes on...

...the Musical at the present.

Vielleicht eine neue Kategorie? "Notes on..." als Kommentare, die es wert sind formuliert und geschrieben zu werden, da sie musical-betreffend aufregen oder gar erfreuen...

- "Woyzeck als hybrides Musical", Salzburger Nachrichten 26.9.11, Derek Weber: "'Woyzeck' als hybrides Musical" - warum Musical, wenn kein Darsteller singt? Musiktheater ja, aber nur weil die Vereinigten Bühnen dahinterstehen muss man nicht gleich von einem Musical sprechen. Ich habe das Stück noch nicht gesehen, aber ich werde es mir anschauen. Nicht weil ich ein Tiger Lillies Fan bin, sondern weil ich Büchners Fragmentstück "Woyzeck" mag und Raphael van Bargen in der Titelrolle nicht verpassen möchte. Ich bin mir sicher, was ich da auf der Bühne zu sehen bekommen werde, wird kein Musical sein. Musiktheater, ja.
Es ist aber nicht die Bezeichnung des Stücks als Musical, die mich aufregt, nein, es ist die Conclusio der Kritik: "Ein gelungenes Stück, ein empfehlenswerter Abend. Warnung: Nichts für die Musicalomanen, die sich eine glatte Actionshow zum Mitwippen und Mitjohlen erwarten." "Musicalomanen" - eine furchtbare Wortneuerfindung, zu viel "Freak" steckt darin- mögen vielleicht keinen Gefallen an "Woyzeck" finden, nicht aber aus angegebenen Grund (das einzige rettende Wort ist hier der Artikel, der vor der kompletten Verallgemeinerung schützt). "Mitwippen" bezieht sich auf Jukebox-Musicals à la "Ich war noch niemals in New York", das allerdings eher bei Nicht-Musicalomanen ankommt, "Actionshow" womöglich auf Shows wie "Spiderman - Turn Off The Dark", von dem ich mich vor Kurzem selbst überzeugen oder nicht überzeugen konnte, "Mitjohlen", hmm...vielleicht machen das manche Musicalomanen, aber da geht es dann um etwas anderes. Fazit: Das Musical wird nicht ernst genommen, seine Liebhaber auch nicht. Das Potenzial wird nicht gesehen, wird unter den Tisch gekehrt, nicht wahrgenommen. Man lässt dem Musical keine Chance mehr. Man spricht von Zeiten, die für das Musical vorbei sind und bringt nur mehr Kritiken über Musicals heraus, die es als flach bezeichnen. Soll man jetzt also froh sein, dass das von der Kritik hochgelobte "Woyzeck" als Musical bezeichnet wird, weil nun ein paar positive Meldungen kommen?
P.S.: Woyzeck als "schräges Musiktheater" in orf a.viso - da könnten sie Recht haben, 1+ für diese Bezeichnung.

+ Jesse Eisenberg und das Musical: Heute morgen, ich stolpere über einen interessanten Artikel - "Some Actors Work Both Sides of a Script". Jesse Eisenberg und Zoe Kazan im Gespräch mit Jason Zinoman, The New York Times. Beides Schauspieler, die sich zurzeit als Dramatiker versuchen und deren Stücke im Oktober in New York zur Uraufführung kommen. Gerne würde ich Eisenbergs Komödie "Asuncion" sehen, er selbst als "blogger whose ideals clash with his life experience"...ein Kommentar am Rande des lesenswerten Interviews: "At the end of a 90-minute conversation Jesse Eisenberg announced that what he really would like to do is write a musical." Nach ein wenig Recherche kommt heraus, dieses dürfte bereits - zumindest in Grundzügen - existieren. Sean Gandert interviewte Eisenberg schon 2009 für das Paste Magazine und auf die Frage "What’s the stuff you’ve written like?" antwortete Eisenberg "I wrote a musical that’s just starting to get to the early stages of production, which is called Me Time, about modern self-indulgence. It’s a musical satire." Auch in einem Guardian Artikel (Oktober 2010), sowie in der New York Post (Oktober 2011) ist von einem Musical zu lesen. Vielleicht verspreche ich mir zu viel, erwarte zu viel, doch irgendwie glaube ich, dass dieses Musical etwas Besonderes sein könnte, in der Manier von Jonathan Larson und Jason Robert Brown - vielleicht nicht ganz so genial - mit Sondheims Witz und einer Prise Woody Allen oben drauf, so meine Vorstellung. Diese Geschichte werde ich jedenfalls weiterverfolgen, vielleicht wird es auch nichts, aber die Idee von einem Jesse Eisenberg Musical gefällt mir irgendwie sehr gut.

Samstag, 24. September 2011

Premiere: Singin' in the Rain - Kammerspiele

„Das Stück legt sich wie ein kleiner Zauber auf die Zuschauer. Es macht unendlich viel Spaß und bringt die Atmosphäre der damaligen Zeit auf die Bühne.“ (Kritik zu Singin‘ In The Rain – Stadttheater Klagenfurt, 1.8.10)

Diesen Zauber erreicht die Produktion in den Kammerspielen nicht ganz, da macht sich die fehlende Größe der Bühne zu bemerken. Spaß macht die Produktion aber, ein netter Theaterabend ist garantiert.
Die kleine Bühne macht sich gut. Werner Sobotka und das restliche Creative Team haben gut gearbeitet und gezeigt, dass nichts unmöglich ist (sogar der Regen beim Titelsong).
Ein Grund warum „Singin‘ In The Rain“ auf der kleinen Kammerspiel-Bühne funktioniert sind die Choreographien und die Tänzer, die sie leichtfüßig auf die Bühne bringen. Fulminant, spritzig und herausfordernd bietet Choreograph Ramesh Nair (Assistenz: Katrin Mersch) einen (kleinen) Augenschmaus. Wie im ORF Making Off zu hören wurde die Latte sehr hoch gelegt – man sieht es und bewundert. Vor allem die Steppnummern und die Hebefiguren von Kathy (Nina Weiß) und Don (Gaines Hall) haben es in sich und bieten mehr als man sich denkt.

Gaines Hall has got the looks für den Part des Stummfilmstars Don Lockwood, die Ausstrahlung und die Tanzkünste, auch gesanglich liefert er eine ganz gute Leistung ab. Insgesamt hat mir jedoch irgendetwas gefehlt. Daniel Prohaska versprühte in der Rolle des Don in Klagenfurt doch mehr Charme. Prohaskas Vorteil war außerdem das fantastische Zusammenspiel mit Peter Lesiak als Cosmo Brown. Diese Chemie erreichen Hall und Nair nicht, wobei letzterer für mich DAS Highlight - neben Jennifer Kossina als Lina Lamont (großartige Performance in einer Abräumerrolle) - von „Singin‘ In The Rain“ in den Kammerspielen ist. Sein „Make Em Laugh“ ist sehr komisch und von Sobotka toll inszeniert, es gibt zwar viel „Drumherum“, aber es funktioniert alles. Von der Königin der Nacht, über den Hasen aus dem Hut bis hin zu Schwanensee – ein „Gustostückerl“ der Inszenierung. Ramesh Nair hat die Sympathien das ganze Stück über auf seiner Seite, seine Mimik, sein Timing, sein ganzes Auftreten sind bis ins Detail gelungen.

Nina Weiß gibt Kathy Selden natürlich und charmant. Aus dem Ensemble stechen Katharina Dorian – sie trifft Dora Bailey wie auch Miss Dinsmore genau, einfach nur witzig („Rrrunde Töne, rrunde Töne“) und Markus Simader heraus, der Hall und Nair beim „Sprechunterricht“ die Schau stiehlt; seine Perfomance als Sprechlehrer ist ein wahres Highlight.

Überraschend sind die neuen Arrangements von Christian Frank – vielfältig und kreativ.
Auffallend gut sind auch der Cameo Auftritt des Regisseurs Werner Sobotka im Kurzfilm zur Demonstration des Tonfilms und die Applausordnung – einmal anders.

"Singin' In The Rain" ab jetzt en suite in den Wiener Kammerspielen.

Links:

- Kritik "Singin' In The Rain" Stadttheater Klagenfurt
- Theater in der Josefstadt
- Trailer "Singin' In The Rain" Kammerspiele
- ORF Making Off - Matinee

Donnerstag, 8. September 2011

Willkommen im Musical-Herbst...

Man glaubt es kaum, aber es ist wieder soweit…der Musical-Herbst zieht ins Land.
Neben "Aida" und "Egon Schiele" brachte mich der Sommer nach London zu "Ghost" und "Billy Elliot", doch was in den nächsten Wochen und Monaten auf uns Musicalliebhaber wartet ist vielversprechend.

Da findet man Neues und wiederkehrendes Altes und Gutes wie z.B. das Musical Unplugged Konzert, das zum sechsten Mal stattfinden wird oder die Wiederaufnahme von „An Evening Without Scott Alan“. Man kann Deloris und die Klosterschwestern im Ronacher besuchen oder mit Jason Robert Brown und dem Vienna Theatre Project in der Drachengasse auf den Beziehungspfaden von Jamie und Cathy in „The Last 5 Years“ wandeln.

Im Akzent kommt eine überarbeitete Fassung von „Wenn Rosenblätter fallen“ auf die Bühne, ein Musical, das eine ganz eigene Feinheit besitzt und nach Workshops und Überarbeitungen jetzt (hoffentlich) in vollem Glanz erblühen wird. Im krassen Gegensatz dazu steht die „Rocky Horror Picture Show“ mit Rob Fowler, wieder auf dem Programm des Museumsquartiers, wo auch „Woyzeck“ mit dem großartigen Raphael van Bargen und den Tiger Lillies Ende September zur Uraufführung kommt.

Die Volksoper bietet ebenfalls eine Mischung aus Alt und Neu und zeigt noch einmal „Hello, Dolly!“ bevor es weiter nach Rom geht und ab Dezember „Die spinnen, die Römer“ aka Sondheims „A Funny Thing Happened On The Way To The Forum“ auf dem Spielplan steht. Ein mutiger Schritt in die richtige Richtung.

Die Kammerspiele trauen sich an eine En Suite-Produktion von „Singin‘ in the Rain“ heran, während sich in Salzburg Uwe Kröger als Baron von Trapp beweisen darf (schlechte Vorahnung), in Klagenfurt auf den Klassiker „My Fair Lady“ zurückgegriffen wird (warum nicht, immer nett) und das Wiener Metropol immer noch "Ti Amo 2" spielt (anscheinend immer noch erfolgreich?!).
Ein buntes Programm also, das längst nicht vollständig ist, aber trotzdem schon Vorfreude aufkommen lässt. Und auch sonst steht viel Neues an, sollte z.B. Kathrin Zechner tatsächlich die VBW verlassen, um zum ORF zurückzukehren (was das bedeutet wird sich bald zeigen). Ganz besonders freuen darf man sich auch auf die lang ersehnte CD der "Wildhorn and Friends"-Gala, die am 11. November erscheinen wird.

Für mich geht es am Samstag aber erstmal nach New York, wo „How To Succeed in Business Without Really Trying“, „The Submission“ mit Jonathan Groff und „Spider Man Turn Off The Dark“ auf mich warten…

Montag, 8. August 2011

AIDA - Felsenbühne Staatz

AIDA ist alleine schon wegen der Musik sehenswert. Elton John hat hier Melodien und Harmonien entworfen, die einen nicht loslassen – von „Durch das Dunkel der Welt“ über „Die Sonne Nubiens“ bis hin zu „Einen Schritt zu weit“ und „Die Wahrheit“. Ein toller Song folgt auf den anderen. Dieses Jahr wieder nach Staatz zu fahren war also eine ausgemachte Sache für mich.
Die Inszenierung auf der Felsenbühne lebt von den Ensembleszenen und einer großartigen Hauptdarstellerin. Charlotte Thompson als nubische Prinzessin Aida hat die Sympathien sofort auf ihrer Seite und singt ihre Partie sehr sicher. Auch schauspielerisch liefert sie eine gute Leistung ab und führt durch das Musical mit Gefühl und als starke Persönlichkeit. Ihr zur Seite steht Patrick Schenk als Radames. Er bemüht sich, hat aber das ganze Stück hindurch Höhen und Tiefen – sowohl im Gesang, als auch in seinem Spiel und wirkt etwas farblos. „Radames‘ Brief“ als Liebeserklärung geht da leider etwas unter, da es Schenk nicht ganz schafft die Gefühle in seiner Stimme zu transportieren, ein bisschen mehr Fingerspitzengefühl wäre an diese Stelle nicht schlecht gewesen. Doch zum Finale der Show gewinnt Radames wieder und stirbt einen tragischen Tod. Dem Liebespaar gegenüber steht Amneris, Tochter des Pharao und Verlobte von Radames - eine Rolle, in die man viel einbringen kann. Amneris macht im Laufe des Musicals eine große Entwicklung durch – die Darstellerin muss den Bogen von einem versnobten Prinzesschen, dessen einziges Ziel es ist gut auszusehen, zur mitfühlenden, starken Frau mit gebrochenen Herzen spielen können. Es ist kein leichter Part, denn man muss die Grenzen austesten und sie finden – sei es nun um die Sympathien des Publikums zu gewinnen oder die Glaubwürdigkeit zu bewahren. Elisabeth Sikora schafft dies leider nicht immer, auch ihre Leistung ist durchwachsen. Zu dumm – statt naiv dümmlich – ist mit die anfängliche Amneris, zu aufgesetzt und übertrieben. Die Pointen passen ab und zu aber doch und ihr Solo „Die Wahrheit“ überzeugt. Ihre Stimme harmoniert zudem sehr gut mit der von Charlotte Thompson.

Sympathisch und gerissen gibt Christof Messner Mereb, den nubischen Kammerdiener Radames‘, und stirbt einen überzeugenden Bühnentod. Schade, dass Mereb nicht mehr zu singen hat, Messners Stimme würde man gerne länger zuhören. Alice Macura als Nehebka spielt ihre Rolle gut, bleibt jedoch etwas zurückhaltend. Werner Auer als Zoser liefert eine passable Leistung ab.

Die Felsenbühne wurde gut in einen ägyptischen Palast verwandelt und ermöglicht mit einer Bühnenschräge sowohl einen Catwalk für „Ein Sinn für Stil“ als auch eine Grabkammer für das traurige Ende der Geschichte (Jack Hamal). Zu den Kostümen (Inge Föderler und Brigitte Hamal) gibt es zu sagen, dass die Sklaven besser angezogen sind als der Rest. Die bunten, afrikanischen Kostüme sind kreativ und schön, auch Aida steht das fliederfarbene Kleid ausgezeichnet. Merebs erstes Ensemble ist etwas gewöhnungsbedürftig, man hätte Messner gleich in seinem zweiten Kostüm spielen lassen sollen – Authentizität hin oder her. Das ägyptische Heer in violettem Lederimitat – da gibt es sicher bessere Lösungen. Amneris Kostüme wirken ab und zu etwas billig, funktionieren aber im Großen und Ganzen. Über kleinere Dinge lässt sich hinwegsehen, bei der Fashion Show bei „Mein Sinn für Stil“ sollte man sich aber überlegen die Augen zu schließen, zu viel Kinderfasching, wenig schönes Kreatives ist hier dabei. Allein ein blaues Kleid gefällt, warum ist man nicht bei jedem „Model“ bei einer Farbfamilie geblieben? Hier hätte die Kostümabteilung wirklich die Möglichkeit aufzutrumpfen und verpasst sie.

Aida in Staatz überzeugt in Szenen wie „Die Sonne Nubiens“, in denen das junge Ensemble alles gibt. Wenn das große Ensemble die Bühne bevölkert ist etwas los, sei es nun im Gefängnis, am Marktplatz oder am Nil beim Wäschewaschen. Hier entstehen schöne Bilder und Stimmungen. Wenn jedoch die Hauptdarsteller die Bühne alleine beherrschen sollen, kommt es hin und wieder zu Spannungsverlust – auch wenn Aida und Radames‘ Duette den Raum ganz gut füllen ist nicht immer viel zu spüren. Aber wie gesagt, schon alleine wegen der Musik ist AIDA einen Besuch wert.

Wer noch einen Ausflug nach Staatz plant, der sollte sich beeilen, gespielt wird nur noch diesen Donnerstag bis Samstag (Derniere). Tickets gibt es – wenn man Glück hat - noch über Ö-Ticket oder an der Abendkassa.

Nächstes Jahr wird übrigens Maury Alan Yestons TITANIC aufgeführt...
LINKS:

- Felsenbühne Staatz
- Kritik 3 Musketiere - Felsenbühne Staatz

Freitag, 22. Juli 2011

Festspiele Gutenstein: Egon Schiele - Das Musical

Dieses Jahr war es an der Zeit für mich den Festspielen Gutenstein einen Besuch abzustatten. Das Festival „rühmt“ sich in den letzten Jahren mit Musical-Uraufführungen, doch bis jetzt habe ich es nicht geschafft, mir selbst einen Eindruck zu verschaffen. Seit gestern bin ich allerdings der Meinung nicht viel verpasst zu haben, denn was dort geboten wurde, dafür ist es fast schade Geld auszugeben.
So dachten sich das anscheinend einige. Das Theaterzelt war in den ersten Reihen gefüllt – Regiekarten der Schauspieler, der Rest des Publikums staute sich in den letzten Reihen - die Sitzplätze mit Kartenpreisen, die für Sommertheater angebracht und erschwinglich sind – 30 bis 40 Euro. Mehr zahle ich nur in Ausnahmefällen und dann für Produktionen mit Garantie für gute Unterhaltung. Dann allerdings auch gerne.

Egon Schiele – Das Musical. Ich habe eine Vorliebe für Geschichten von „verschrobenen“ Menschen, „anderen“ Menschen, „Knallköpfen“ wie Schiele einer war, deswegen schien mir das Thema grundsätzlich ganz interessant – doch wie wird es umgesetzt? …da kommen wir schon zum ersten Kritikpunkt. Die Idee eine Verbindung zwischen heutiger und damaliger Welt zu schaffen hat ihren Reiz und ist eigentlich gar nicht schlecht…

Die Story. Museums-Security Julian übernimmt bei einer Egon-Schiele-Ausstellung den Nachtdienst und tritt in Kontakt mit Schieles Welt. Muse und Weggefährtin Schieles, Wally Neuzil, nimmt mit ihm Kontakt auf. Sie kann nicht ruhen bis sie von Egon eine Antwort auf ihre Frage bekommen hat. Julian wird zu Egon und in die Welt des Künstlers gezogen. Szenen aus dem Künstlerleben mischen sich mit Szenen aus Julians Alltag bis es anscheinend keinen Weg zurückgibt und Julian sich als Egon im Jenseits verfängt. Er wird für verrückt erklärt, doch Kuratorin Sarah Schumann und Julians Mitbewohner Peter wollen ihm helfen und versuchen zu verstehen. Sie glauben an die Rückführung und das Mysterium, glauben, dass Julian Egon Schiele gewesen sein kann und versuchen ihn in die reale Welt zurück zu holen. Zum Schluss gelingt dies. Julian stirbt als Schiele mit 28 Jahren an der spanischen Grippe, doch mit Hilfe seiner Freunde wird er wieder zum Leben erweckt. Sarah bittet Wally ihn loszulassen, Wally bekommt die Antwort auf die Frage und haucht Julian wieder Leben ein. Dieser fällt Sarah in die Arme und beteuert seine Liebe zu Wally, dem Leben und dem Tod.

Die Gundzüge des Buches sind durchaus brauchbar. Das Buch selbst eine Katastrophe. Bruchstücke, die sich einfach nicht aneinanderfügen wollen, Dialoge, die nicht funktionieren, weil steif und aufgesetzt. Die Story nicht gut ausgearbeitet, Sprünge, die viel zu viel wollen und keinen Sinn ergeben. Szenen, bei denen man sich fragt, was die hier verloren haben (Bsp.: „Für jede Anomalie die rechte Therapie“ – Julian sagt er muss zum Therapeuten, schon springen vier Freudianer aus den Ecken und umgarnen ihn mit Ratschlägen).

Das Buch (Sissi Gruber, Niki Neuspiel) ist sogar so schlecht, dass ich richtig Mitleid für die Darsteller empfunden habe. Sie können leider gar nichts dagegen machen, sie müssen spielen, was da steht, was geschrieben wurde. Müssen sich dafür hergeben, auch wenn es ihnen nicht gefällt. Wie schwer muss das für einen talentierten Künstler sein? Sich selbst auszuschalten und sich einem Text, einer Inszenierung zu verschreiben, die einfach nichts taugt, vielleicht weil man einfach das Geld braucht. Das schlechte Buch ist nämlich nur das eine, die Regie (Dean Welterlen) das andere – quasi nicht existent bis klischeebeladen grauenhaft. Von Staatz hört man Ähnliches. Keine Regie, keine Schauspielerführung, die Darsteller müssen alles selbst erarbeiten. Im Gegensatz zu Gutenstein gibt man den jungen Darstellern in Staatz wenigstens die Möglichkeit selbst etwas daraus zu machen, außerdem haben sie den großen Vorteil eines funktionierenden Buches. Es handelt sich um etablierte Musicals, die funktionieren, mit denen man arbeiten kann. „Egon Schiele – Das Musical“ fehlt es an jeglicher Grundlage. Als Darsteller kann man so gut spielen wie man will, es kann einfach nichts werden, wenn der Text nicht will. In diesem Fall will er leider überhaupt nicht. Unnatürlichkeit, die mir wie ein Schauer über den Rücken läuft. Aufgesetztes Gerede, das mich zum Kopfschütteln zwingt. Die Lyrics (Birgit Nawrata, Sissi Gruber) auf großen Strecken ein Graus, dabei haben die Melodien (Musik: Gerald Gratzer) ab und zu doch in Ansätzen Potential („Eros und Tod“, „Mein Platz im Leben“, „Feuerrot“, „Aus dem Feuer meiner Sehnsucht“).

Als ob das nicht schon genug wäre setzt die Choreographie von Cedric Lee Bradley noch einen drauf – lächerlich. Wirklich lächerlich - einfallslos bis zum Geht-nicht-mehr. Das Bühnenbild ist von der Idee her ganz nett – die Projektionsflächen mit Animation und Schiele-Bildern funktionieren größtenteils. Anderes wiederum ist peinlich und - was mich am meisten nervt - lieblos. Lieblose Wohnung von Julian, lieblose Krumau-Landschaft (die Schönheit der Natur bleibt mir hier verborgen), lieblose Kostüme (bis auf die durchaus gute Idee mit den Ganzkörperanzügen aus Aktbildern Schieles und Wally).

Das Ensemble will ich gar nicht viel kritisieren. Die haben ihr Möglichstes gegeben. Was soll man auch machen bei einer Vorlage und eine Regie wie dieser. Markus Neugebauer war vielleicht eine Fehlbesetzung – war mir zu wenig Schiele, zu wenig verletzliche, verrückte Künstlerseele. Als Julian hatte er ab und zu nette Momente. Sabine Neibersch und Franziska Schuster konnten mit ihren Stimmen wenigstens Einiges retten. Doch der wirkliche „Lifeguard“ der Show war Thomas Strobl als Novak. Er spielte natürlich, hatte die Lacher auf seiner Seite und war so wohltuend, dass man zeitweise vergessen konnte, wie sich das Musical am Rande des Abgrunds bewegt. Harald Baumgartner als Julians Mitbewohner Peter war zuviel "High School Musical" und sein Charakter eher Nacherzähler der Handlung, für die Zuschauer, die vielleicht am „Abdriften“ waren. Der Rest hat seine Leistung erbracht, leider konnte da auch nicht viel gerettet werden.

Ich hoffe für die Zuschauer der letzten Jahre, dass wenigstens „Tutanchamun“ und „Gustav Klimt – Das Musical“ mehr zu bieten hatten, wobei…wenn ich an den Applaus von gestern zurückdenke, dürfte "Schiele" vielen gefallen haben. Meinen Geschmack hat "Egon Schiele - Das Musical" leider nicht getroffen...

Ich schreibe nicht gerne einen Verriss, aber ich muss gestehen, dass ich mich betrogen fühle. Ich gebe Geld aus und bekomme so etwas geboten. Eigentlich ist es eine Frechheit. Man sollte sich Theater nicht „antun“ müssen. Vielleicht sollte sich das Team der Festspiele Gutenstein überlegen, ihren Stolz zurückzustellen und sich bereits etablierten Musicals zu widmen, die funktionieren, aber vielleicht nicht so oft gespielt werden – da gibt es doch einige - oder sich mehr Zeit mit der Entwicklung eines Stücks zu lassen, einige Überarbeitungen wären gut gewesen...

Samstag, 18. Juni 2011

Kons: Bachelor-Show

Gestern, heute und morgen findet am KONS die Bachelor-Show des Abschlussjahrgangs statt. Wer junge und unglaublich talentierte Darsteller in einem bunten Mix aus Musical, Operette, Chanson, Drama, Tragödie, Komödie, Tanz, Akrobatik (...) sehen will, der komme jeweils um 19:00 in den Leonie-Rysanek Saal in der Johannesgasse. Karten gibt es um 15 bzw. 9 Euro. Es zahlt sich aus...schon allein wegen der Interpretation folgender Nummer - die einen Tränen lachen lässt...



...und außerdem wegen Lena Brandt als Edith Piaf, Martina Lechner, die mit „Pirron und Knapp“ alle auf ihre Seite zieht, Miriam Mayr, die mit selbstgeschriebenen Monologen zur Heiratsfrage eine hinreißend charmante Performance gibt, Petra Straussová, die eine ganz besondere „Komposition“ zu Ehren Frida Kahlos zaubert und Christof Messner, der einfach nichts falsch machen kann (auch wenn das Mikro mal nicht so will), weil er nur so von Talent und Ausstrahlung strotzt, sei es nun „Rudolf“ oder Jamie Cullum…

Dienstag, 10. Mai 2011

West End Eurovision

Während ich mich in wenigen Minuten auf nach Düsseldorf mache - ja, ich fahre zum Songcontest - könnt ihr euch auf diesen mit "West End Eurovision" einstimmen. Ein Wettbewerb der West Ends Shows ganz im Zeichen des Eurovision Songcontest. Die Ensembles der Shows treten gegen einander an, singen Eurovision-Hits in neuen, musicalischen Versionen und bekommen 1-12 Punkte :) Highlights der letzten Jahre kann man sich online ansehen - viel Spaß dabei.

Leider kann ich nicht beim zweiten VBW-Haiti-Benefizkonzert dabei sein, aber man kann nicht alles haben :) Wer von euch dabei ist, dem wünsche ich viel Spaß. Ich finde es großartig, was Marjan Shaki und Lukas Perman auf die Beine stellen und welchen Einsatz und ehrliche Betroffenheit sie zeigen. Wer keine Karten mehr ergattern konnte und dennoch etwas Gutes tun möchte - sich und den Opfern, der kann auf ebay seltene Musical-Souvenirs ersteigern. Los geht's!!

WEST END EUROVISION:

- Legally Blonde: Flying the Flag
- Billy Elliot: Let It Swing
- Avenue Q: Better the Devil You Know
- Les Miserables: Puppet on a String
- und viele andere...

Freitag, 22. April 2011

Radio-Tipp: Apropos Musik - Filmmusical

Am 6. Mai widmet sich die Ö1 Sendung  "Apropos Musik" dem Thema "Filmmusical".

Gestaltung: Daniela Zimper, u.a. mit Ausschnitten aus Singin' in the Rain, Ein Amerikaner in Paris, The Sound of Music.

Ö1, 6.5.2011, 15:05-16 Uhr - Apropos Musik "Filmmusical"

Donnerstag, 21. April 2011

Jesus Christ Superstar - Ronacher

Eine Tradition. Kein Ostern ohne Jesus Christ Superstar. Für mich jedenfalls ist es nicht richtig Ostern, habe ich nicht einmal JCS gehört oder gesehen. Ich brauche es fast, um einen Moment inne zu halten und mich auf die Geschichte von Jesus zu besinnen.

Heute hat es mich also ins Ronacher gezogen, um die Geschichte in mich aufzunehmen und in mir "Ostern" werden zu lassen. Die konzertante Aufführung dieses Musicals ist mittlerweile auch Tradition der VBW, und zwar eine gute! Die Besetzung wechselt zwar von Jahr zu Jahr, aber ansonsten gibt es nicht viele Veränderungen.
Was gibt es also zu der diesjährigen Inszenierung (Dennis Kozeluh, Staging: Jerôme Knols) zu sagen? Ich kann gar nicht anders, als mit Drew Sarich zu beginnen. Lobeshymnen auf ihn singe ich nur allzu gerne und dieser Darsteller gibt mir auch immer einen Grund dafür. Seit ich ihn als Jesus Christ gesehen habe, gibt es keinen anderen mehr, der diese Rolle spielen kann. Er hat die Rolle so in sich, dass ich mir keinen anderen als Jesus vorstellen möchte. Sarich beherrscht seine Stimme - und was für eine! - wie kein anderer. Alle Töne sitzen, doch er geht noch darüber hinaus. Er füllt Jesus mit unzähligen Elementen aus und präsentiert ihn mit allen Facetten, die diesen Menschen ausmachen. Sarich ist Jesus Christ, ist Mensch mit Gefühlen. Zweifel, Ängsten, Wut, Gutmütigkeit, Liebe, Sanftheit, Aggression - alles ist da. Zum Greifen nah. Drew Sarich greift nahezu in unser Herz und berührt es direkt an der Stelle, wo wir am meisten wir sind - mit unseren Gefühlen, Zweifeln, Ängsten. Mir kommen bei "Gethsemane" immer die Tränen - es ist ein Song der mir die Luft wegschnürt. Obwohl ich kein großer Andrew Lloyd Webber Fan bin, beweist der Song immer wieder zu welchen Kompositionen Andrew Lloyd Webber fähig ist. Jesus Christ Superstar ist sein Meisterwerk. Finde ich.

Kommen wir nun zu Judas. Judas ist ein schwieriger Fall. Er ist ein komplizierter Charakter, doch vor allem ein Mensch, der enttäuscht wird. Judas ist ein guter Mensch, aber einer der nicht mehr weiter weiß, nicht mehr verstehen kann und die Grenze überschreitet, weil er glaubt richtig zu handeln. Er ist Spannung zwischen Gegensätzen, befindet sich dauernd im Zwiespalt - eine sehr herausfordernde Rolle, die viele Möglichkeiten offen lässt. Idealbesetzung der letzten Jahre war für mich klar Serkan Kaya. Kaya hat Judas genau "erwischt" und ihn nicht nur glaubwürdig, sondern auch sympathisch und ehrlich dargestellt. Dieses Jahr ist Mischa Mang Judas und tobt sich auf der Bühne aus. Leider etwas zu sehr. Er ist immer "slightly over the top" und beansprucht die Bühne zu sehr für sich. Seine tolle Rockstimme nützt er bis auf das Letzte aus, doch hätte er sie an manchen Stellen eher zurücknehmen sollen. Es war zu viel. Nicht immer war klar, wo er mit "Judas" hinwollte; zu wenig ausgearbeitet schien, was er hier performte. Wie es hätte sein können, konnte man nur kurz bei "Blood Money" erkennen.

Solide wie immer Caroline Vasicek, die "I Don't Know How To Love Him" immer zu seinem kleinen Erlebnis macht. Ihr Stimme ist so voll Liebe und hat einen wunderbar angenehmen Klang, dem man immer lauschen könnte. Schade, dass sie nicht auf der CD-Aufnahme von 2005 zu hören ist. Rob Fowler allerdings ist sowohl auf der CD, als auch jetzt wieder im Ronacher als Simon/ Annas zu hören. Fowler hat es einfach drauf. Auch er gibt alles und überzeugt einmal mehr mit Stimme, Charme und Gesamtperformance.

Überraschung: James Sbano als Herodes und Alexander Di Capri als Pilatus. Während Sbano sich in seiner Muttersprache einmal richtig austoben kann - wirkt gleich viel besser! - beginnt Di Capri zunächst schwach, gibt Pilatus dann aber ungeahnte Nuancen und blüht auf.
Enttäuschend: Norbert Kohler als Petrus. Langweilig und statisch. Schade.

Aus dem Ensemble sind vielleicht noch Gernot Romic und Robert D. Marx hervorzuheben, die mit einer großen Portion Spielfreude ihren Charakteren Leben einhaucht haben.

Dieses Jahr gut umgesetzt wurde auch die Bühnensituation mit dem Orchester on stage (Robert Hirner). Ein Kreuz zieht sich quer über die Bühne, ist immer präsent. Es lässt einen nicht los und zwingt dazu, das Ende im Gedächtnis zu behalten - man kann es aber auch so nicht vergessen. Schön auch die Idee mit dem "Feuer-Kreuz".

Zu bemängeln wären noch die öden Choreographien, die trotz des Platzmangels peppiger ausfallen hätten können. Da wäre noch mehr drinnen gewesen...
Und wie immer: Das Orchester top, aber zu laut. Mang, der eh schon viel schreit, musste noch einen drauf setzen - das war dann zu viel.

Achja, eine Anmerkung gäbe es da noch: Das Premierenpublikum war zwar sehr enthusiastisch, konnte es aber ab und zu gar nicht aushalten mit dem Applaus zu warten. Die Songs waren eindeutig noch nicht zu Ende und es wurde direkt hineingeklatscht, in die berührendstens Momente. Mit so etwas habe ich manchmal ein Problem, aber vielleicht geht das nur mir so...

Alles in allem ca. 90 min (ohne Pause) gute Unterhaltung mit einigen tollen Stimmen. Schon wegen Drew Sarich alleine zahlt es sich aus hinzugehen!

Jesus Christ Superstar (In Concert) ist noch an diesen Terminen zu sehen:

Freitag, 22. April 2011 um 19:30 Uhr
Samstag, 23. April 2011 um 19:30 Uhr
Sonntag, 24. April 2011 um 18:00 Uhr

Links:

- Tickets und Info
- Fotos

Mittwoch, 2. März 2011

Tanz der Vampire - Die Neuen

So, gestern habe ich also endlich Drew Sarich als Vampirgrafen gesehen und - wie angenommen - hat er mir unglaublich gut gefallen. Ich könnte mit Superlativen um mich werfen, unterlasse dies aber lieber - ihr könnt es euch vorstellen.

Drew Sarich wurde mit einer Stimme gesegnet, die man einfach nicht beschreiben kann. Sie trifft einfach direkt ins Herz und erfüllt mich immer ganz - sie ist ein kleines Wunder. Die Stimme ist es auch, die seinem Krolock die erhabene Präsenz gibt - im Gegensatz zu Thomas Borchert, der durch seine Statur schon eine natüliche Krolock-Präsenz hat, er braucht eigentlich nicht mehr viel zu machen. Aber Drew Sarich ist anders. Er ist ein anderer Krolock und was für einer. So sehr ich Borchert schätze, der Cast Wechsel war gut, denn er hat frischen Wind in das Musical gebracht.
Sarich legt seinen Krolock ganz anders an. Er bewegt sich wie irgendwie ein bisschen wie ein Panther und bekommt dadurch etwas Animalisches. Sarich spielt den Grafen ein wenig verrückt und mit einem leichten "Tick". Krolock wird unberechenbar und das verleiht ihm eine gruselige Aura, die einen nicht loslässt. Drew Sarich unterstützt dies mit vielen Gesten und einer ausgefeilten, sehr natürlichen Mimik. Alles an ihm ist Krolock, er lebt ihn auf der Bühne und das fesselt mich. Ein weiteres Plus sind seine stimmlichen Qualitäten, die er hier voll ausleben kann - besonders ist, dass er ziemlich viel variiert. Er singt die Patitur nicht herunter, sondern macht sie zu seiner eigenen. Die Variationen bringen neues Leben in die Show und verursachen bei mir Gänsehaut - ein tolles Gefühl. Natürlich auch bei "Unstillbare Gier" - die er energisch, sehr ehrlich, gefühlvoll, aber auch verzweifelt singt...unbeschreiblich gut.

Gestern habe ich außerdem das erste Mal den neuen "Fledermaus/Vampir-Flug" gesehen. Ob den die Show gebraucht hat ist fraglich, aber nett ist er allemal. Ein bisschen "Spiderman-Action" muss anscheinend heutzutage sein :)

Kommen wir noch kurz zum Rest der Besetzung...
Fernand Delosch als Chagal - eine Wohltat. Ich persönlich finde James Sbano lässt etwas nach, auch wenn er den Wirten sehr gut spielt, man versteht kein Wort. Delosch kann mit Sbano locker mithalten, er ist nicht so eingerostet und bringt frischen Wind.
Melanie Ortner gefällt mir als Magda sehr gut. Marjan Shaki und Lukas Perman werden immer besser. Vor allem Shaki gibt ihrer Rolle noch neue Dimensionen. Ich bewundere es sehr, wenn man eine Rolle so lange gespielt hat, jeden Abend - und trotzdem nicht an Qualität verliert, sondern seine Leistung noch einmal steigert. Man geht wahrscheinlich noch tiefer in den Charakter hinein, um sein Spiel noch zu verfeinern, doch die Gefahr nachzulassen besteht immer. Bei Perman und Shaki, sowie auch Katharina Dorian, Marc Liebisch und Thomas Weissengruber ist das nicht der Fall. Gernot Kranner jedoch spielt zwar den Professor wie eh und je, kann aber in puncto Ausdruck nicht mehr ganz überzeugen. Würde ich den Text nicht kennen, ich wüsste manchmal nicht, von was er denn singt. Ich finde das etwas schade, denn gerade auch die Lyrics sind oft sehr lustig.
Zum Schluss gibt es noch zu sagen...das Carpe Noctem Solo ist zwar gestern etwas besser gewesen als sonst, aber trotzdem immer noch katastrophal - den Sängern geht immer die Luft aus, sie stützen nicht und ihre Töne klingen schief und irgendwie abgewürgt. Ein kleines Trauerspiel, das Gänsehaut aus dem falschen Grund erzeugt. Schade, das muss eigentlich nicht sein.

LINKS:

- Making Of Fledermaus-Vampir-Flug Video
- Drew Sarich - Die unstillbare Gier
- Drew Sarich bei den Proben zu Tanz der Vampire

*Image via

Montag, 28. Februar 2011

South Pacific In Concert - Volksoper

Letztes Jahr habe ich es leider nicht geschafft mir eine der konzertanten Aufführungen in der Volksoper anzusehen, aber dank der Wiederaufnahme konnte ich es gestern noch erleben. Wer es noch sehen will, der hat am 2. März noch die Möglichkeit dazu, danach ist erst einmal Schluss...

South Pacific In Concert wurde bereits 2005 in der New Yorker Carnegie Hall aufgeführt - und was für ein Konzert das gewesen sein muss. Die großartige Reba McEntire als Nellie Forbush, Brian Stoke Mitchell als Emile und Alec Baldwin als Luther. Ein Genuss. Auf dieser Fassung von David Ives basiert auch die Österreische Erstaufführung des Musicals, die letztes Jahr im Jänner in der Volksoper Premiere feierte.

Die Idee das Rodgers & Hammerstein Musical nach Österreich zu bringen war eine gute. Enstanden ist sie laut Dramaturg Christoph Wagner-Trenkwitz aufgrund eines Hoppalas bei einer Gala, wo er irrtümlich einen Titel aus South Pacific ankündigte. Der berühmte (mir aber nicht bekannte) Opern-Bass Ferruccio Furlanetto war davon jedoch begeistert und erzählte ihm darauf von seinem Traum einmal Emile de Becque zu spielen. Nachdem er die Rolle am Broadway abgelehnt hatte, um in Wien zu spielen, war der Plan perfekt.
Ich muss zugeben, dass ich aus dem Ensemble einzig allein Sandra Pires und Stephen Chaundry gekannt habe und die beiden waren leider auch so ziemlich die Einzigen, die mich gestern wirklich begeistern konnten...
Sandra Pires verkörperte Nellie mit viel Charme und Liebenswürdigkeit. Sie hat eine wunderschöne, sanfte Stimme und legte außerdem auch schauspielerische Qualitäten an den Tag. Ihr Spielpartner Furlanetto konnte aber nur stimmlich überzeugen. Wenn er gesungen hat, musste ich die Augen schließen um es zu genießen, denn ansehen konnte ich ihn nicht. Keine Ausstrahlung, steife Performance. Etwas lustlos hat er viel Text abgelesen und konnte Gefühle, wenn überhaupt, nur mit seiner Gesangsstimme transportieren - leider auch das nur selten. Trotzdem sahnte er am Schluss den meisten Applaus ab. Tja...
Die Chemie zwischen Pires und Furlanetto strebte gegen Null. Warum sich Nellie in diesen Emile verlieben konnte, bleibt mir ein Rätsel...
Stephen Chaundry gefiel mir als Lt. Joseph Cable wesentlich besser. Man merkt, dass Englisch seine Muttersprache ist und durch diesen Vorteil konnte er auch eine gelungene schauspielerische Leistung erbringen, auch stimmlich machte er sich gut.
Rodgers Musik ist größtenteils sehr schön melodisch, wer kennt "Some Enchanted Evening" nicht? Bali Ha'i finde ich aber immer etwa gewöhnungsbedürftig, obwohl es, wenn es gut performt wird, durchaus seine Qualitäten hat. "Bloody Mary" Marjana Lipovsek hat es passabel performt, sie konnte in ihrer Rolle doch auch überzeugen - aber z.B. im Gegensatz zu Lillias White, die die Rolle 2005 in der Carnegie Hall übernommen hatte, fällt sie aber sehr zurück. Der Chor der Volksoper wirkte durch die aufgesetzte Leichtigkeit etwas peinlich. Die Leistung war okay, aber wenig spritzig und viel zu steif. Das große Orchester der Volksoper hinterließ jedoch einen sehr positiven Eindruck.

South Pacific nach Österreich zu bringen, dafür gibt es schon einmal ein großes Lob. Endlich einmal ein Stück Musicalgeschichte. Die Besetzung ist - meiner Meinung nach - allerdings etwas daneben gegangen -trotz angeblich großer Stars der Opernwelt. Aber da liegt ja schon der Fehler. Musical ist keine Oper - vielleicht manchmal etwas operettig, aber das kann man leicht verkraften. Operndarsteller, die zwar große Stimmen haben, aber denen dafür oft jegliches Schauspieltalent fehlt sind hier einfach unpassend. Wer sehen und hören möchte, wie es wirklich funktioniert, der hört sich am Besten die Broadway Revival Cast Aufnahme oder die Fassung aus der Carnegie Hall (via Itunes erhältich) an - hier ist die Qualität zu Hause.

Fazit: Eine tolle Idee, mit großem Erfolg, aber klassischer Fehlbesetzung. Aber bitte nicht entmutigen lassen, liebe Volksoper. Bitte weitere Versuche dieser Art - sie retten das Musical in Österreich! (Eine CD der konzertanten Version der Volksoper ist bereits erhältlich - ich greife jedoch lieber auf die oben genannten Aufnahmen zurück.)

Das Konzert aus der Carnegie Hall ist auch als DVD erhältlich - ich setze es gleich mal auf meine Wunschliste! :)

LINKS:

*Image via

Sonntag, 27. Februar 2011

Happy Birthday & The Oscar goes to...

Heute feiert musicalawakening seinen 2. Geburtstag! Die anstrengenden Wochen sind so gut wie vorbei und ich habe wieder Lust und Zeit zu posten...morgen folgt ein Bericht zu den Academy Awards (go, Colin Firth!), die den Trailers nach zu urteilen, musicallastig werden könnten und South Pacific in der Volksoper.
Als Einstimmung auf eine tollen Oscar-Nacht empfehle ich Hugh Jackmans Opening Number von 2009 und die zahlreichen Musical-Trailer mit Anne Hathaway und James Franco, wie dieser hier:

Samstag, 19. Februar 2011

...

Ich bin eine schlechte Bloggerin und werde auch noch ein, zwei Wochen eine schlechte sein. Im Moment kommt einfach alles zusammen - wie immer. Arbeit am Theater, eine wichtige Arbeit für die Uni, etc. etc. Fakt ist, mir bleibt keine Zeit für Theaterbesuche und Bloggen - und zu vielem anderen auch nicht.

Gestern war ich allerdings seit Ewigkeiten wieder einmal in Tanz der Vampire. Um Drew Sarich und die "neue" Cast zu sehen - wer hat nicht gespielt? Drew Sarich. Naja, vielleicht werde ich es nächste Woche noch einmal versuchen...
Robert D. Marx durfte gestern Krolock sein und das habe ich mir durchaus sehr interessant vorgestellt. Stimmlich einwandfrei. Er spielt sehr viel mit seiner Mimik und spricht auch einige Textpassagen, die bei manchen eher gesungen werden - gar nicht schlecht. Das einzige was mir ich vermisse ist Bühnenpräsenz. Es fehlt einfach etwas. Er ist keine "Erscheinung" wie es Krolock sein sollte. Das "Übersinnliche", "Erhabene" geht mir bei ihm ab, er ist mit den anderen eher auf gleicher Ebene und vermenschlicht die Rolle sehr - was auch ganz gut sein kann, aber hier nicht immer passt. Grundsätzlich hat Marx seine Sache doch sehr gut gemacht, seine angereiste Fan-Schar hat es ihm mit Stofftieren und lautem Kreischen gedankt...

Bald bin ich zurück und starte in einen hoffentlich Musical-reichen Frühling!

Liebe Grüße!

Mittwoch, 2. Februar 2011

Veranstaltungstipps für den 2.2.

Heute Abend noch nichts vor und Lust auf Theater? Heute habt ihr die Qual der Wahl...

MUSICAL MAMIS - Metropol. Alljährlich findet diese Benefizgala zugunsten von "Young Mum" statt und bezaubert immer wieder mit netten Beiträgen der Musical Mamis. Bereits zum 6. Mal geht die Charity-Gala im Wiener Metropol über die Bühne. Diesmal mit dabei sind u.a. Maya Hakvoort, Ann Mandrella, Caroline Vasicek und Susanne Carey. Beginn ist um 20 Uhr.

FRAU LUNA - Konservatorium Wien Privatuniversiät. Die neueste Produktion der Kons Abteilung Musikalisches Unterhaltungstheater ist diese spritzige Operette von Paul Lincke. Heile Welt, gute Laune, phantastische Wesen, Berliner Luft und ganz viel Humor. Unter der Regie von Alexandra Frankmann-Koepp spielt der zweite und dritte Jahrgang mit Unterstützung der Abteilung Tanz (Choreografie: Marcus Tech) im Leonie-Rysanek-Saal in der Johannesgasse. Sebastian Brandmeir als Fritz Steppke, Konstantin Zander als Lämmermeier, Florian Stanek als Pannecke, Oliver Liebl als Theophil und Alixa Kalaß als Pusebach heißen die fünf Studenten, die das Stück von Anfang an in der Hand haben und mit viel Elan und Spielfreude an die Sache herangehen. Aber auch Timo Verse (auch Bühnenbild!), Andreja Zidaric als Frau Luna, Caroline Zins als Stella und Tanja Petraschek überzeugen in ihren Parts. Ein beschwingtes Vergnügen mit einigen Ohrwürmern!

Sonntag, 30. Januar 2011

"Here Right Now" - Der Song zum Sonntag

Ich LIEBE diesen Song. Jedes Mal wenn ich ihn höre geht er mir nicht mehr aus dem Kopf. Ich bin schon unendlich gespannt auf dieses Musical - vor allem weil die Musik so vielversprechend ist...

Sonntag, 23. Januar 2011

Miss Saigon in Klagenfurt - Ein Trailer

Eine Art „Trailer“ für die neuste Musicalproduktion am Stadttheater Klagenfurt durfte ich mir heute Vormittag anschauen. Im Rahmen einer Matinee wurde Miss Saigon dem Publikum vorgestellt und das gratis. Alles was man dafür machen musste war sich zwei Wochen vorher pünktlich für Karten anzustellen – diesen Part hat man für mich übernommen und so hatte ich die Möglichkeit heute dabei zu sein, um einen ersten Eindruck des Boublil/Schönberg Musicals in Österreich zu bekommen. Es handelt sich nämlich um die österreichische Erstaufführung, die keinesfalls leicht auf die Bühne zu bringen ist, wie u.a. Matthias Davids (Regie) und Heiko Cullmann (Dramaturgie) berichteten. Angefangen von den kleineren Maßstäben, die das Stadttheater u.a. im Gegensatz zum Stuttgarter Apollo Theater, das eigens für den Hubschrauber umgebaut wurde, bis hin zu ewigen Verhandlungen mit Cameron Mackintosh, der alles absegnen muss bevor es passieren darf. So muss jeder einzelne Darsteller, jedes Kostüm von „oben“ freigegeben werden – was Wochen dauern kann und die Planung nicht gerade einfach macht. Wie ein „Phantom“ schwebt Mackintosh über jeder Produktion "seiner" Stücke und erschwert dadurch so manchen Schaffensprozess. Vermurkst werden darf nichts, dafür wird gesorgt. Videos von den Darstellern müssen nach London geschickt werden, die Besetzung steht nicht, wenn nicht Mackintosh eine Auge darauf geworfen hat, und und und.

Die Matinee ist eine Art Vorbereitung auf die Premiere. Man erfährt hier Hintergrundinformationen, von Bühnenbild, über die Arbeit des Musikalischen Leiters bis hin zu den Ideen des Regisseurs. Außerdem werden dem Publikum die Darsteller vorgestellt. Ein erster Eindruck wird vermittelt, auch um den Kartenverkauf anzukurbeln. Ein kluger Schachzug so eine Matinee und auch ein Erlebnis für sich. Der Musikalische Leiter Michael Brandstätter stellte sehr sympathisch eine Reihe von exotischen Instrumenten vor, Hans Kudlich präsentierte ein Modell der Bühne (Flugzeugwrack trifft menschliches Skelett – „alles ein bisschen grauslich“), Magali Gerberon erklärte ein paar Kostüme und Matthias Davids plauderte über seine Arbeit als Regisseur bei Miss Saigon (das er auch schon 2003 in St. Gallen auf die Bühne gebracht hatte). Heiko Cullmann führte in das Stück ein und interviewte. Dazwischen Songbeispiele der Hauptdarsteller mit Klavierbegleitung.

Kun Jing, die 2010 ihr Studium am Konservatorium Wien abgeschlossen hat, spielt Kim – Miss Saigon. Etwas blass wirkt ihr „Ich gäb’ mein Leben her für dich“, lag aber vielleicht auch an der Aufregung. Auch Carsten Lepper, der in Klagenfurt den „Chris“ geben wird, wirkte eher unscheinbar und performte „Mein Gott, Warum?“ gut, aber nicht wirklich überzeugend. Ich war zunächst enttäuscht die beiden Hauptrollen so farblos zu sehen, aber irgendwie wollte es nicht so recht. Ganz anders die drei anderen Hauptdarsteller – Daniel Eriksson (The Engineer), David B. Whitley (John) und Wietske van Tongeren (Ellen).

Eriksson war mir kein Begriff, heute war er der erste Darsteller, der Leben auf die Bühne gebracht hat. Er hat sich sein Mikro geschnappt, war in der Rolle und hat mitreißend und schmierig performt, so wie es die Rolle verlangt. Eine positive Überraschung. Mit viel Energie brachte er Stimmung und man konnte auch ohne Kostüm, Bühnenbild und Handlung, nur durch seine Perfomance sofort in die Story des Songs ("Tja, wer stirbt nicht gern im Bett") hineinfinden.
David B. Whitley trat mit Verstärkung des Herrenensembles mit „Bui-Doi“ auf. Ein gefühls-intensiver Song, dem Whitley Leben und Soul eingehaucht hat. Er hat eine wunderbare Stimme und obwohl es an seiner deutschen Aussprache noch etwas mangelt, hier passt es – er spielt schließlich einen Amerikaner.
Ebenfalls großartig Wietske van Tongeren als Ellen, Chris Ehefrau. Auch sie brachte viel Energie und Spannung mit auf die Bühne. Sie sang voll Gefühl („Ich kam und sah sie“) und hat ihre Geschichte erzählt, war in der Rolle. Den Abschluss bildete „Sonne und Mond“ – hier tauten Chris und Kim ein bisschen auf, so ganz konnten die beiden aber immer noch nicht überzeugen…

So eine Matinee ist etwas Feines und da ich bei der Premiere nicht dabei sein kann und ich noch nicht genau weiß, wann ich wieder nach Klagenfurt komme, war es die beste Möglichkeit einen ersten Eindruck dieser Produktion zu bekommen. Ich bin gespannt, ob sich Lepper und Jing im Stück besser zurechtfinden. Nehme es aber doch an. Mein erster Eindruck der Produktion war sehr gut und ich bin gespannt, wie es letztendlich wird - viel verraten wurde ja doch nicht...

Für Operettenfreunde unter euch: Zurzeit läuft Millöckers „Der Bettelstudent“ unter der Regie von Emmy Werner im Stadttheater Klagenfurt. Daniel Prohaska ist in der Hauptrolle zu sehen und singt und spielt sich die Seele aus dem Leib. Ein wunderbarer Part für ihn und eine gelungene Performance. Auch im Ensemble u.a. Frank Berg, Stefan Bischoff und Florian Claus. Trotz einiger gravierender Abänderungen, die dem Stück allerdings neuen Schwung, ist es eine wunderbare, spritzige Inszenierung mit tollen Darstellern und viel Humor. Besonders auch eine Art „Quodlibet“ gesungen von „Oberst Ollendorf“ mit aktuellen Texten zu Causa Hypo und Wörtherseebühne.

*Image via

LINK:

- Stadttheater Klagenfurt

Donnerstag, 20. Januar 2011

Neu & Gut

Fast frühlingshaft ist es in den letzten Tagen schon, auch wenn es jetzt wieder kälter werden soll... Musicalmäßig blüht aber im Moment vieles auf. "Neu & Gut" sind vor allem die Alben, die jetzt aus der Erde schießen. Neue Komponisten mit neuer Musik. Neuer Musicalmusik. Drei CDs kann ich euch da ans Herz legen:

Love on a Summer Afternoon : Songs of Sam Davis: Wer das Debütalbum von Stuart Matthew Price besitzt hat mit "Greenwich Time" einen kleinen Eindruck vom Werk des Komponisten bekommen. Auf dem Album "Love on a Summer Afternoon" kann man nun einige großartige Songs von Davis hören - vielseitig, melodisch, gut. Eingesungen wurden die Songs u.a. von Gavin Creel (Hair), Will Chase (Billy Elliot), Will Swenson & Christopher Sieber (sehr lustig: "A Kilt Is Not A Dress"). 
What I Wanna Be When I Grow Up - The Songs of Scott Alan: Das neue Album von Scott Alan ist jetzt schon ein wenig länger auf dem Markt, trotzdem gehört es noch einmal erwähnt. Patina Miller (Sister Act), Willemijn Verkaik (Wicked), Christopher Sieber (Shrek) und viele weitere performen die 12 Tracks auf der CD.

More with every line - The music of Tim Prottey-Jones: Ein junger Musiker und Komponist aus Birmingham schnappt sich tolle Darsteller aus dem Londoner West End und nimmt mit ihnen eine CD mit seinen Kompositionen auf. Besondern schön ist, dass auch Drew Sarich einen Song eingesungen hat ("Rescue Remedy" ist auch als Single erschienen und auf itunes erhältlich). Ein bisschen Folk, ein bisschen Rock, ein bisschen Musical UND tolle Lyrics. Kaufen! :)

Update (Danke an Elisabeth!):

Our First Mistake - Kerrigan-Lowdermilk: Ganz frisch auf dem Markt ist auch das Album von Kait Kerrigan und Brian Lowdermilk (u.a. Hendry & Mudge, The Unauthorized Autobiography of Samantha Brown) auf dem u.a. Natalie Weiss und Matt Doyle mit Songs des Duos zu hören sind.


LINKS:

- Kerrigan-Lowdermilk
- Scott Alan
- Tim Prottey-Jones Twitter & My Protege
- Sam Davis
 
 

*Images via & viavia & via
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