Dienstag, 28. Dezember 2010

recap musical-year 2010

Wie auch im letzten Jahr möchte ich das Blogger-Jahr 2010 mit einer recap abschließen. Ich habe zusammengefasst welche Musicals und Musical-Konzerte ich 2010 besucht habe und präsentiere euch nun meine Liste. Ich bin gespannt welche aufregenden Produktionen und „Blog-Abenteuer“ das neue Jahr so mit sich bringt… Bis dahin wünsche ich euch einen guten Rutsch und viel Glück 2011! Ich begebe mich jetzt erst mal auf Reisen und werde Silvester auf einem anderen Kontinent feiern, bis bald!

JÄNNER:

- Intendantenvorsprechen, Konservatorium Wien Privatuniversität - Wien
- Workshop Präsentation Wenn Rosenblätter fallen, Raimund Theater – Wien
- Waiting for Romance, Kons – Wien
- Rudolf. Affaire Mayerling (Derniere), Raimund Theater – Wien
- Karneval ist überall (Kons), Musikverein – Wien
- Musical Quiz (Kons), Theater Akzent – Wien

FEBRUAR:

- Legally Blonde, Savoy Theatre – London
- Blood Brothers, Phoenix Theatre – London
- West Side Story, Stadttheater Baden
- Best Of Musical, Olympiahalle – München
- Musical Mamis, Metropol – Wien

MÄRZ:

- Gemeinsam für Haiti Gala, Ronacher – Wien
- Drew Sarich & Kyrre Kvam, Ost Klub Bar – Wien
- 2 x Ich war noch niemals in New York, Raimund Theater – Wien
- Tanz der Vampire, Ronacher – Wien

APRIL:

- Go West, Metropol – Wien
- Heart & Music (Abschlussshow des Performing Center Austria) – Wien
- RENT, Deutsches Theater – München

MAI:

- Novecento. Die Legende vom Ozeanpianisten., Stadttheater Walfischgasse – Wien
- The Wild Party, Kons – Wien

JUNI:

- Stadtneurotiker, Kons – Wien
- Krawutzi Kaputzi, Palais Nowak – Wien
- Musical Forever II, Ronacher – Wien

JULI:

- Les Miserables, Queen’s Theatre – London
- Hair, Gielgud Theatre – London
- The Full Monty. Ganz oder gar nicht., Musicalsommer Amstetten
- Sweeney Todd, Stadttheater Klagenfurt
- 2 x Singin‘ in the rain, Stadttheater Klagenfurt

AUGUST:

- 3 Musketiere, Felsenbühne Staatz
- Broadway Melody, Stadttheater Klagenfurt
- Drew Sarich, Kyrre Kvam & Dave Moskin, Ost Klub Bar – Wien

SEPTEMBER:

- Babytalk, Gloria Theater – Wien
- Musical Rocks!, Museumsquartier Halle E – Wien
- 2 x Hello, Dolly!, Volksoper - Wien
- Mitten ins Herz, Vindobona – Wien
- Tanz der Vampire, Ronacher – Wien
- Musical meets Opera, Ronacher – Wien

OKTOBER:

- Wildhorn & Friends, Raimund Theater – Wien
- Hello, Dolly!, Volksoper - Wien
- Over the threshold, Theater Drachengasse – Wien
- Cabaret, Kammerspiele – Wien
- Tanz der Vampire, Ronacher – Wien

DEZEMBER:

- Camp Rock, Stadthalle Halle F – Wien
- Borchert Besinnlich, Theater Akzent – Wien
- Musical Christmas, Ronacher – Wien
- Musical Tenors, Theater Akzent - Wien

Noch ein paar Zahlen & Fakten:

120 posts
• über 150 Kommentare
8 regelmäßige Google-Friends-Leser :)
• an die 1.500 Klicks im Monat – ich finde das für ein kleines Musical-Blog durchaus beachtlich
• seit September ist das Blog auch unter http://www.musicalawakening.at/ erreichbar.
• …außerdem bei Bloglovin‘ und Twitter.

Freitag, 24. Dezember 2010

Merry Christmas!

Ich wünsche euch...

F R O H E  W E I H N A C H T E N !


...zur Einstimmung gibt's die großatrige Audra McDonald mit "Go Tell It On The Mountain"


...und wer wissen will wie die Billy Elliots Weihnachten in New York City feiern, der klickt am besten hier :)

Dienstag, 21. Dezember 2010

Spiderman Knockout

Spider-Man - Turn Off The Dark steht irgendwie unter keinem guten Stern, es soll einfach nicht sein. Zuerst fehlt es am Geld, dann an Ressourcen, am Theater, an der Technik und überhaupt...irgendwie scheint immer etwas zu fehlen oder nicht zu funktionieren. Das Schlimmste? Es kommen dabei Menschen zu Schaden.
Gestern stützte Aerialist Christopher Tierney (alias Spiderman in der Brückenszene - Spiderman rettet Mary Jane) ca. 10 Meter von einer Einrichtung auf der Bühne zu Boden und musste von der Rettung abtransportiert werden, er war nicht der erste. Verletzungen in jeder zweiten Vorstellung sind im Moment der Normalfall. Bei dieser Szene sollte Spiderman nur bis zur Rampe laufen und so tun als ob er springen würde, kurz bevor es sofort zu einem Blackout kommt. Das Seil des Flugakrobaten dürften gerissen sein.

Die offizielle Premiere wurde jetzt auf Anfang Februar vertagt, man kann nur hoffen, dass bis dahin alle Schwierigkeiten beseitigt wurden und die Show spätestens ab da an verletzungsfrei ablaufen kann. Wenn Menschen zu Schaden kommen, sollte nämlich bald Schluss mit lustig sein...

Ein Zuschauer hat den Unfall mitgefilmt, viel sieht man nicht, aber man hört ein Geräusch, das mehr als unangenehm ist. Hier geht's zum Artikel in der New York Times und dem Video.

Links:

Leibovitz meets Spiderman
Christopher Tierney on Broadway International Database
Artikel auf broadway.com
Artikel New York Times - Spider-Man Actor Was Fortunate to Survive

Musical Tenors - Theater Akzent, Wien

Gestern war es soweit. Gestern habe ich eines der besten Musicalkonzerte meines bisherigen Lebens erlebt. Ein kleines Wunder. Ich bin immer noch nicht fähig, wirklich in Worte zu fassen, wie gut mir die „Musical Tenors“ gefallen haben – mal abgesehen von ihrem Aussehen :) Mein Bericht könnte also eher ausufernd werden...

Um es anfänglich kurz zu machen: Il Divo hat Konkurrenz bekommen, Adoro kann einpacken. Denn die „Musical Tenors“ sind geschaffen, ein vielleicht klischeebesetztes Konzept, aber es funktioniert wunderbar. Vier sympathische, gutaussehende Männer mit großartigen Stimmen, perfekter Harmonie und Twist. Dieser Twist besteht in den neuen Arrangements (Mario Stork) und der Idee, verstaubte Musicalsongs wieder zum Leben zu erwecken und in neuer "Herrlichkeit" erstrahlen lassen. Vieles hat man noch nie so gehört. Vieles kann man ganz neu wahrnehmen, in sich aufsaugen und erleben. Einiges geht durch Mark und Bein und berührt das Herz ganz tief drinnen. Eine Erfüllung – anders kann man es nicht ausdrücken.

Nicht nur die attraktiven, neuen Arrangements haben den Songs neues Leben eingehaucht und waren deshalb die Besonderheit des Konzertes, sondern auch die Interpretation von Liedern, die eigentlich von weiblichen Darstellerinnen gesungen werden.
Das Programm war bunt gemischt und perfekt abgestimmt. Als das Konzert jedoch zunächst (nach einem wunderschönen „Limelight“ aus Eric Woolfsons „Gambler“) mit einem „3 Musketiere“-Medley begann, ahnte ich Schlimmes. Sollte es nun wieder nur eine Aneinanderreihung verschiedenen Medleys werden? Sinnlos und ohne Wertschätzung der Songs. Nein, sollte es nicht, denn nach Musketiere sang Mark Seibert gleich das erste Solo – „Draußen“ aus Disney’s Der Glöckner von Notre Dame. Mit viel Emotion performte Seibert, der in Wien fast Heimspiel hatte, diesen viel zu selten gesungenen Song. Viele seiner ehemaligen Kons-Kollegen gaben ihm an diesem Abend die Ehre und unterstützten ihren Freund im Publikum.

Mit Stock und Hut kamen dann wieder alle auf die Bühne und präsentierten „Weil ich weiß, in der Straße wohnst du“ mit netter Choreo. Sehr „Boyband trifft Chorus Line“-synchron mit ein paar Verzerrungen und viel Spaß. Überhaupt wirkten die vier Tenöre die ganze Zeit so, als hätten sie jede Menge Spaß und das ist einfach schön zu sehen. Bevor es zu Patrick Stankes Solo kam, dessen Stimme übrigens an diesem Abend wirklich in Topform war, gab es noch einen „La Mancha-Block“ bei dem nicht nur „The Impossible Dream“, sondern auch einmal etwas Anderes, nämlich „The Man of La Mancha“, gesungen wurde. Eine gute Idee!

Am Klavier begleitete sich anschließend Patrick Stanke bei „Du warst mein Licht“, einem mir unbekannten Song, der mir sehr gefallen hat, selbst und bewies hiermit auch seine Songwriter-Qualitäten. Der erste Akt neigte sich dann allmählich dem Ende zu. Doch vorher gab es noch eine Flamenco tanzende „Maria“ – eine nette Idee, vor allem weil es sehr witzig in Szene gesetzt wurde – und ein wunderbares Phantom von Christian Alexander Müller, der bis dahin leicht hinter den anderen drei zurückgetreten ist. Müller WAR das Phantom in diesem Moment. Eine ergreifende Performance! Jan Ammanns Solo „Gute Nacht“ ist vielleicht ein wenig untergegangen, war aber dennoch berührend, weil er es für seinen einjährigen Sohn gesungen hat.

Eine weitere Überraschung des Abends war übrigens die Musical Tenors Fassung von „Memory“. Das Lied geht mir schon sehr auf die Nerven, aber hier konnte ich es wirklich genießen. Vier sprachig erstrahlte es ganz neu und ließ mich seine Schönheit wieder erkennen.

Mit welchem Song geht man in die Pause? Eine wichtige Frage. Bei den Musical Tenors hat man sich für „I believe in you“ entschieden. Ein grandioser Song, der hier so wunderschön interpretiert wurde, dass mir doch tatsächlich die Tränen gekommen sind. Plötzlich tauchte Lisa Antoni hinten im Saal auf und schritt singend auf die Bühne zu, die Stimmen der fünf harmonierten so gut miteinander, sodass ich mir wünschte, der Song würde nie enden.

An die Reihenfolge kann ich mich nicht mehr genau erinnern, ich bin nämlich irgendwie in die „Welt der Musical Tenors“ versunken und habe mich verzaubern lassen. Für irgendwelche Notizen habe ich absolut keine Zeit gefunden. Es ist eigentlich auch egal.

Nach der Pause ging es gleich mal mit dem passenden „The Show Must Go On“ weiter, das langsam in „Who wants to live forever“ überging und Christian Alexander Müller bei der nächsten Moderation dazu veranlasste an viel zu jung verstorbene Künstler zu gedenken, allen voran Steve Barton. Hier folgte anerkennender Applaus aus dem Publikum. Ein schöner Moment, denn er zeigte, wie sehr so ein unglaublich talentierter Künstler von vielen Menschen vermisst wird. Daraufhin sang Müller „Einsam sind alle Sänger“ – eine interessante, gute Wahl. Neben „Closer to heaven“, einem „Grease“-Medley, „Am Ende bleiben Tränen“, „Braver than we are“ und „The Shades of Night“ durften auch die anderen drei Tenöre noch je ein Solo performen. Patrick Stanke gelang ein fulminantes „Wie wird man seinen Schatten los“, Mark Seibert ein leises und sehr sanftes „Love of my life“ und Jan Ammann eine perfekte „Unstillbare Gier“. Richtig neugierig bin ich auf seine Interpretation des Vampiregrafen geworden, so verletzlich, agressiv, traurig hat er sich in der „Gier“ gezeigt. Es waren alle Facetten des Liedes unglaublich intensiv und gut ausgespielt. Purer Genuss! Ammann kam nach der „Heftigkeit“ des Liedes ein leises und erleichteretes „Puh“ aus, hier blitzte Menschlichkeit durch und machte das Ganze noch einmal erfahrbarer. Auch Lisa Antoni durfte noch einen Song performen, mit „A Change In Me“ aus „Beauty and the Beast“ überzeugte sie einmal mehr. In Oberhausen und Stuttgart durften Carin Filipcic und Roberta Valentini den Part der „weiblichen Unterstützerin“ übernehmen.

Andreas Luketa hat die perfekte Songauswahl getroffen. Das zeigt sich u.a. auch in einem Titel aus „Love never dies“ („Look with your heart“), "Closer to heaven” aus Gaudi oder „Braver than we are“. Schätze die man ausgraben sollte, und hier für die Musical Tenors ausgegraben hat. Nicht nur die Mischung aus Musical und Evergreens und die Zusammenstellung der Darsteller passten. Jeder einzelne „Tenor“ (nicht alle sind Tenöre) brachte auch seine Individualität ein und gab sich nicht nur bei seinen Soli ganz den Liedern hin.

Einziger kleiner Kritikpunkt ist vielleicht die etwas fehlende Spontanität, doch es gibt nun mal einen Ablauf der eingehalten werden soll und das ist auch gut so. Allerdings geht die Spontanität vor allem in den Zwischentexten ab. Sympathische und auch gut überlegte Anmoderationen schmücken das Konzert aus, doch ein bisschen „echter“ hätte es an manchen Stellen schon wirken dürfen. Die typischen Boygroup-Bewegungen durften hie und da natürlich auch nicht fehlen. Selten, aber doch ab und zu bewegten sich die Vier Tenöre am Rande der Lächerlichkeit, ließen das Ganze aber nie abdriften. Eine Prise Selbstironie dürfte der Retter gewesen sein. Für Choreographie und Regie zeigt sich Paul Kribbe verantwortlich. Erwähnt sollten vielleicht auch noch Marina Komissartchik am Flügel und Keyboard und Emilio Percan an der Violine werden. Was so ein schöner Geigenklang alles ausmachen kann…

Mit Weihnachtsmannmützen, die vielleicht sogar noch vom Borchert Besinnlich Konzert stammen, ging es dann in die Zugaben. „Save Your Kisses For Me“ bildete den amüsanten Abschluss, bevor die Zuschauer mit „Look with your heart“ in die schöne Winternacht entlassen wurden. Die Musical Tenors verließen den Saal schließlich durch die hintere Saaltür und verteilten dabei rote Rosen. Tja, was soll ich sagen…ich war eine Glückliche! :) Mark Seibert hat mir ein Rose überreicht und meinen unglaublich schönen Musicalabend perfekt abgerundet.

Eine Musical Tenors CD wird angeblich im Frühjahr produziert. Danke an sound-of-music concerts für die großartige Idee diese vier Männer gemeinsam auf der Bühne stehen zu lassen. Klischee hin oder her, es funktioniert und zwar mehr als gut.

Wer sich die vier feschen Herren mit nach Hause nehmen wollte, konnte dies mit einem Kalender tun. Meiner Meinung nach etwas zu viel des Guten, aber wenn die Marketing-Maschine einmal läuft…

Gesungen wurde (in ungefährer Reihenfolge):

- Limelight (Gambler)
- Heut‘ ist der Tag/ Constance/ Wo ist der Sommer?/ Engel aus Kristall/ Wer kann schon ohne Liebe sein (3 Musketiere)
- Draußen (Disney’s Der Glöckner von Notre Dame)
- Weil ich weiß, in der Straße wohnst du (My Fair Lady)
- The Impossible Dream (The Man of La Mancha)
- The Man of La Mancha (The Man of La Mancha)
- Du warst mein Licht (Powell, Urban, Luketa, Stanke)
- More Than Words (Extreme)
- Maria (West Side Story)
- Gute Nacht (Gomez, Hoff)
- Memory (Cats)
- Musik der Nacht (Das Phantom der Oper)
- I Believe In You (Elofsson, Magnusson, Kreuger, Plamondon)

Pause

- The Show Must Go On/ Who wants to live forever (We will rock you)
- Einsam sind alle Sänger (Klaus Hoffmann)
- Closer to heaven (Gaudi)
- Wie wird man seinen Schatten los? (Mozart!)
- Lisa Antoni: A Change In Me (Beauty and the Beast)
- Grease is the word/ Greased Lightnin’/ Mooning/ Those Magic Changes/ Rock’n’Roll Party Queen (Grease)
- Love of my life (Freddy Mercury)
- Am Ende bleiben Tränen (Bembo, Cassella, Hammerschmidt)
- Braver than we are (Tanz der Vampire)
- Die Unstillbare Gier (Tanz der Vampire)
- The Shades Of Night (Elisabeth)
- This is the moment (Jekyll Hyde)
- Save your kisses for me (Brotherhood of Man)
- Look with your heart (Love never dies)

Links:

Montag, 20. Dezember 2010

Musical Christmas 2010

Spät aber doch habe ich es dieses Jahr zum mittlerweile traditionellen Weihnachtskonzert der VBW geschafft und das eine Woche vor Heilig Abend. Eigentlich sollte ich schon längst in richtiger Weihnachtsstimmung sein, denn jedes Jahr nehme ich mir vor den Advent so richtig zu zelebrieren. Studium und Arbeit stellen sich da gerne quer und so versuche ich zumindest die paar wenigen freien Stunden in der Weihnachtszeit zu genießen - mit Punsch, einer netten Christmas-CD oder eben auch einem Weihnachtskonzert. Am Samstag war ich allerdings alles andere als in Weihnachtsstimmung, ich kam von einem Theater – von der Arbeit - ins andere, das Ronacher, und war müde und etwas angespannt…jetzt war es an den Künstlern der VBW Weihnachten in mich einkehren zu lassen. Kurz: Sie haben es geschafft. Das Musical Christmas Konzert war dieses Jahr wieder einen Besuch wert.


Das Konzert hat allerdings mit einigen Stolpersteinen begonnen, der erste Akt kam irgendwie nicht ganz ins „Fließen“. Die stimmungsvolle Einführung („First Noel“) des auf der Bühne versammelten Orchesters wurde leider mit einem von Uwe Kröger sehr merkwürdig vorgetragenen Gedicht ein wenig zerstört. Schade. Carin Filipcic konnte mit „The Christmas Song“ den kurzen Abfall des Stimmungsaufbaus retten und überzeugte den ganzen Abend hindurch mit ihrer warmen, kräftigen Stimme. Sei es nun bei „Cantique de Noël“ oder dem in einwandfreiem Schwedisch vorgetragenen „Gabriella’s Sång“ aus Wie im Himmel. Filipcic hat einfach das gewisse Etwas. Sie singt mit wunderbarem Gefühl und viel Tiefgang – es ist immer eine Freude sie auf der Bühne zu sehen.

Als nächstes trat Musical Christmas-Neuzugang Rasmus Borkowski auf die Bühne des Ronachers. „Driving Home For Christmas“ ist ein Song der zur Langeweile neigt. Ich hab ihn ganz gerne, aber diesen doch etwas eintönigen Song alleine auf einem „Sesserl“ vor einem riesig großen Orchester zu singen ist eine Herausforderung. Borkowski hat sie gut gemeistert, allerdings gab es schon Momente, in denen der Song knapp über der Langeweile schwebte.

Es folgte „When Christmas Comes To Town” aus Polarexpress, einem Film, der vor allem mit seinem Soundtrack verzaubert. Von Dennis Kozelzuh (Regie) nett inszeniert: zwei Frauen, arm und reich, besinnen sich auf den Spirit of Christmas. Das Kostüm von Caroline Vasicek durfte man allerdings nicht beachten, was soll das gewesen sein? Ein violettes Wichtel-Nonnen-Ensemble mit schlechtem Schnitt und lächerlicher Mütze. Wenn schon arm, dann bitte ordentliche Lumpen! Da hätte man sich mehr einfallen lassen können. Auch bei der Bühne gab es einige Mankos. Komische Würfel sollten einen neuen Dreh in Tannenbaum & Co. bringen, leider wirkte das aber eher steril und uninspiriert. Richtig kitschige Weihnachtsdeko und ein großer Christbaum – das hätte ich mir gewünscht…was für ein Glück, dass wenigstens der „Vampir-Mond“ so gut gepasst hat.

Kommen wir zum Streitpunkt: Uwe Kröger. Er kann einem ja leidtun, der Uwe. Er geht und benimmt sich als hätte er einen Stock im - bitte entschuldigt die Wortwahl - Arsch. Unlocker und steif stolziert er herum. Seine Hochblüte ist vorbei und er scheint es jetzt auch endlich gemerkt zu haben. Ständig schummelt er sich über schwierige Töne hinweg, doch man merkt auch seine Unsicherheit. Doch es gibt auch gute Momente. Jene Momente, in denen er sich mal locker zeigt, sich einmal nicht selbst von außen betrachtet und einfach nur ist. Dann klingt seine Stimme auch besser, nicht verkrampft und der alte Uwe strahlt ein wenig hervor. Viel zu selten aber lässt er sich einfach gehen.

Nett auch „Santa vs. Christkind“, spritzig vorgetragen von Caroline Vasicek und Rasmus Borkowski. Es war etwas Anderes und schon deswegen besonders, da es von einem Orchestermitglied geschrieben wurde. Allerdings wollte es vielleicht einen Tick zu viel. 

Meine Highlights des ersten Aktes waren aber „Koppången“ von Wietske van Tongeren (sehr stimmungsvoll – passend auch der „Schleiertanz“ des Ensembles), „Who Would Imagine A King“ von Caroline Vasicek (ihre sanfte angenehme Stimme kam hier gut zur Geltung) und das Amerikanische Weihnachtsmedley, mit dem es in die Pause ging. Hier wurde es zum ersten Mal besinnlich und gegen Ende richtig schwungvoll. Dass „Grandma Got Run Over By A Reindeer“ ins Medley aufgenommen wurde, war erfrischend anders und wurde auch sehr humorvoll interpretiert. Die Lieder sind gut ineinander übergegangen und die Arrangements können nur gelobt werden. Die Musik erfüllte den ganzen Raum und das Orchester konnte sich von seiner besten Seite zeigen.

Der zweite Teil des Konzerts war für mich ein einziger Genuss. Fröhliche Weihnacht überall, könnte man auch sagen. Eröffnet wurde mit dem großartigen „Polar Express“. Dennis Kozeluh hat sich die Rolle des Schaffners in den letzten Jahren einverleibt und performte einwandfrei. Sein „Do You Hear What I Hear?“ war nicht nur sehr imposant, sondern vor allem eindringlich und schön „christmassy“.

Krögers "Herzwunschliste" ist so gar nicht mein Fall. „My Grown Up Christmas List“ ist eines der schönsten Weihnachtslieder, David Foster hat es einfach drauf tolle Songs zu schreiben, aber der deutsche Text ist einfach nur letztklassig - unsinnig und schlecht gereimt. Katastrophal! Nett allerdings das Kinderfoto von Klein-Uwe und Geschwister vor dem geschmückten Christbaum...

Wie jedes Jahr gab es auch eine A cappella-Nummer. „Es wird scho glei dumpa“ war nicht nur schön anzuhören weil es wunderbar performt wurde, sondern auch weil es durch und durch österreichisch ist und das lässt mir genau wie „Stille Nacht“ (Zugabe) schon das Herz aufgehen.

„Cantique de Noël“ von Carin Filipcic und Wietske van Tongeren schaffte es ebenfalls zu einem Höhepunkt. Ihre Stimmen harmonieren so gut (auch mit Vasicek, da alle sehr warme, „weihnachtliche“ Stimmen haben) und die Freundschaft der beiden wurde spürbar und machte das Lied noch schöner. Mit einem flotten „It’s Beginning To Look A Lot Like Christmas“ ging es schon langsam dem Ende zu. Ein deutsches Weihnachtsmedley durfte natürlich auch nicht fehlen, bevor es zum vorletzten Song des Abends kam - „War is over“.

Zwischendurch wurde das Programm immer wieder durch Weihnachtsgedichte und -geschichten gewürzt, „A Christmas Carol“ von Charles Dickens wurde für mich zu einem wahren Highlight des Abends. Rasmus Borkowski als Märchenonkel, sehr empfehlenswert! Die Geschichte wurde durch ihn zum Leben erweckt – mit Hilfe von zwei Weihnachtselfen (sehr lustig: Christian Petru und Anna Knott). Pures Weihnachtsvergnügen!

Die wenigen Zwischentexte, die sonst noch als Verbindungselemente dienen sollten, waren zwar manchmal selbstironisch (Uwe Kröger) und ganz okay, aber meistens eher holprig und mit unlustigen Witzchen versehen. Da hätte sich Dennis Kozeluh wirklich mehr einfallen lassen können. Auch das Ensemble hätte vielleicht noch mehr zeigen können, als auf der Bühne „herumzuwichteln“, was ganz nett war, aber nicht mehr. Mehr (und anspruchsvollere) Tanzszenen hätten dem Konzert wahrscheinlich gut getan.

Alles in allem war es aber – dank des überaus gelungenen zweiten Aktes – ein schönes Weihnachtskonzert. Ich habe das Ronacher mit Weihnachtsfreuden verlassen – was gibt es Schöneres?! So soll es doch sein.

Achja, das im Programm angekündigte "Großer Herr, o starker König/ Ach mein herzliebes Jesulein!" wurde leider ausgelassen...

Für alle, die es dieses Jahr nicht zu Musical Christmas geschafft haben, die neue CD ist durchaus gelungen. Uwe Kröger klingt hier außerdem viel besser. Dank an die Technik von heute! „A Musical Christmas“ ist definitiv eine Investition wert.

*Image via

Links:

- Musical Christmas, VBW
- Review bei Musical Musing
- Review bei Kultur Channel

Anspieltipp:

 "Koppången" gesungen von Helen Sjöholm (bekannt aus Wie im Himmel und Kristina från Duvemåla)

Dienstag, 14. Dezember 2010

Webtipps: Neue Folge von "Side by Side by Susan Blackwell", Broadway.com Star of the Year & Sondheim

  • Endlich ist wieder eine neue Folge von "Side by Side by Susan Blackwell" online. Diesmal mit Zachary Quinto, bekannt u.a. aus der Serie "Heroes" oder dem Film-Remake Star Trek (2009). Derzeit steht der Schauspieler in der Wiederaufnahme von "Angels in America" Off-Broadway auf der Bühne. Ich liebe die Webisoden von Susan Blackwell und warte immer gespannt auf neue. Hier und hier habe ich schon darüber berichtet. Wenn man mehr über "Theatermenschen" erfahren möchte, dann ist man hier genau richtig! :) Die neue Folge ist zwar nicht die Beste und Lustigste, aber ich bin froh, dass es diese web series weiterhin gibt...

Side by Side by Susan Blackwell: Zachary Quinto of Angels in America

  • Auf broadway.com kann man seit gestern für den Broadway.com Star of the Year abstimmen. Der Gewinner des Vorjahres war Constantine Maroulis. Dieses Jahr sind Benjamin Walker (Bloody Bloody Andrew Jackson), Bernadette Peters (A Little Night Music), Kristin Chenoweth (Promises, Promises), Sean Hayes (Promises, Promises), Patti LuPone (Women on the Verge of a Nervous Breakdown), Lily Rabe (The Merchant of Venice), Nathan Lane (The Addams Family) und John Gallagher Jr. (American Idiot).
Who Is the 2010 Broadway.com Star of the Year? Vote Now!

  • Ein sehr amüsantes, aber kurzes Stephen Sondheim Interview findet man bei "The Colbert Report" (= amerikanische Satireshow auf Comedy Central). Wer wissen will wo sich die Clowns aus A Little Night Music versteckt haben oder ob es einen Platz für Tony und Maria ("There's a place for us...") in West Side Story gibt, der findet hier die Antworten :)
Stephen Sondheim on The Colbert Report

Sonntag, 12. Dezember 2010

A Lovely Way To Spend Christmas - Kristin Chenoweth

Unter einem perfekten Weihnachtsalbum verstehe ich u.a. eines, das eine gelungene Mischung aus besinnlichen, romantischen Songs und weihnachtlichen Up-Tempo-Nummern darstellt. Dies ist allerdings nicht immer so einfach, denn die Zusammenstellung muss schon gut passen. Irgendwie zusammengewürfelt ist nämlich nicht sehr ansprechend. Eine schöne Einheit sollte es bilden – eine „Komposition“.
Auch der Spirit of Christmas sollte beim Anhören entstehen und auf einen überschwappen, sodass es einem wohlig warm ums Herz wird...
Hohe Anforderungen stelle ich da an ein Weihnachtsalbum, aber wenn ich ein gelungenes Werk höre, dann weiß ich, dass ich sie so hoch ansetzen muss.

„A lovely way to spend Christmas“ ist so ein Album. Hier stimmt einfach alles. Alles passt zusammen, fügt sich zu einer Mischung, die einen nicht los lässt und nach Ende des letzten Tracks sofort noch einmal auf „Play“ drücken lässt.

 Highlights lassen sich fast nicht herauspicken, denn wie gesagt bildet das Album eine schöne Einheit. Es ist ein Mix aus Klassikern, eher unbekannteren, aber wunderschönen Songs - wie „Home on Christmas Day“ und „Born on Christmas Day“ - und u.a. einer Christmas-Version von „Sing“ (aus Sesame Street).
Die Abfolge der Tracks ist sehr stimmig und die aufeinanderfolgenden Lieder haben meist ein verbindendes Element. So folgt z.B. der country-lastige Song „Come on ring those bells“, der mir besonders gut gefällt, direkt auf „Silver Bells“.

Mitreißend auch das Duett mit John Pizzarelli: „Sleigh Ride“, vermischt mit Teilen aus „Marshmallow World“. Besonders ist auch der letzte Ton von „Do you hear what I hear?“. In Chenoweth‘ Stimme hört man das Licht in „light“ aufgehen, einfach schön!

In „Sleep well little children/ What a wonderful world” findet das Album einen guten Abschluss und entlässt den Hörer glücklich und in adventliche Stimmung versetzt.

Kristin Chenoweth‘ Stimme ist einmalig, doch man muss sie mögen. Manchmal kann sie sehr schrill sein, aber auf diesem Weihnachts-Album, das diesen Advent zu meinen Lieblingen gehört, erwischt sie immer das richtige Gefühl und ein wunderbares Maß an „softness“.

Die Tracklist:

1. I’ll Be Home For Christmas
2. Christmas Island
3. The Christmas Waltz
4. Do You Hear What I Hear?
5. Sleigh Ride/ Marshmallow World (mit John Pizzarelli)
6. Sing
7. Silver Bells
8. Come On Ring Those Bells
9. What Child Is This?
10. Home On Christmas Day
11. Born On Christmas Day
12. Sleep Well Little Children/ What A Wonderful World

*Image via

We need a little Christmas - Der Song zum 3. Advent

Die großartige Angela Lansbury mit "We need a little Christmas" aus dem Musical "Mame" von Jerry Herman - mein heutiger Song zum dritten Adventsonntag:



P.S.:
Der Song ist auch auf der neu erschienenen GLEE-Christmas-CD zu hören. Hier kann man mal reinhören...

GLEE - The Christmas Album ist u.a. hier erhältlich.

Freitag, 10. Dezember 2010

Musical TV-Tipps

Eine kleine Auswahl...

HEUTE:

- Die ultimative Chart Show. Die erfolgreichsten Musical-Hits. RTL, 21:15

- Popstar/-sternchen und Musicaldarsteller Ross Anthony als Coach bei "Helden von morgen" ORF 1, 20:15

11.12.:

- Tarzan-Ensemble bei "Verstehen Sie Spaß?" u.a. "Dir gehört mein Herz" und "Fremde wie ich". ARD, 20:15 (WH am 13.12. um 10:03)

31.12.:

- Die 10 Gebote. Musical. BIBEL TV, 11:30

Phil Collins: Going back. Dokumentation. (u.a. auch Musical Tarzan) 3SAT, 22:15
ab Jänner:

Die Erfolgsserie GLEE auf RTL bzw. SUPER RTL.
[Wer - wie ich - die deutsche Synchronisation wahrscheinlich nicht aushalten wird, die erste Staffel gibt es bereits auf DVD (u.a. bei amazon UK)...]

Mittwoch, 8. Dezember 2010

Liebe - kann’s Schön’res geben?

Gäbe es einen Tony Award für das „Cutest Broadway Couple Ever“ würden wohl Idina Menzel und Taye Diggs den Preis nach Hause nehmen. Die zwei sind einfach ein sympathisches Darsteller-Paar, mit viel Sinn für Selbstironie…siehe hier:

- „Let’s Call The Whole Thing Off“
- Taye Diggs & Idina Menzel on Sesame Street – “Allergic”

Musical bei königlichen Hochzeiten? Immer gerne. Dass diese Spezialkompositionen (u.a. von Musicalkomponisten) für royale Hochzeiten funktionieren und wunderschöne Ergebnisse bringen, weiß man nicht erst seit Kronprinzessin Victoria von Schweden ihren Daniel geheiratet hat. Hier ist es allerdings besonders gut gelungen, durfte doch ABBA’s Benny Andersson mitmischen - „Vilar glad. I din famn“ (Text: Kristina Lugn) hieß sein Beitrag, der zusammen mit „When you tell the world you’re mine” (gesungen von Agnes & Björn, music & lyrics: Jörgen Elofsson, John Lundvik ) eine wunderschöne Untermalung der Hochzeitszeremonie bildete.

- „Villar glad. I din famn.“

Für ein anderes royales Liebespaar – Prinz William und seine Kate, Pardon, Catherine, Middleton – hegt ebenfalls ein bekannter Musical-Komponist Hoffnungen . Andrew Lloyd Webber möchte gerne für die beiden einen Wedding-Song komponieren…ob es nun wirklich dazu kommt ist noch offen. Spätestens am 29. April 2011 wissen wir mehr.

- ...zum Artikel

Dienstag, 7. Dezember 2010

Here Right Now: Erste Songs aus Ghost - The Musical

Erfolgreiche Filme für die Bühne zu adaptieren ist längst mehr als nur ein Trend. Besonders das Genre Musical muss dafür herhalten, denn es eignet sich einfach sehr gut dazu. In einigen Fällen brachte dieser Trend wunderbare Überraschungen, bei anderen wiederum hätte man lieber darauf verzichten sollen. Während „Flashdance“ schon nach nur drei Monaten im West End wieder schließen muss (Derniere am 15. Jänner 2011), stecken u.a. schon „Shrek - The Musical“ und „Ghost – The Musical“ in den Startlöchern.

Ich bin ein absoluter Shrek-Fan, dazu stehe ich. Die schlechten Kritiken kann ich nicht verstehen, aber die Wahrnehmung des Theaterereignisses  ist ja immer subjektiv. Sehr gut kann man das z.B. auch in der neuen Ausgabe der Zeitschrift „musicals“ sehen. Während „Bloody Bloody Andrew Jackson“ in der Stückbesprechung verrissen wird, lesen wir ein paar Seiten vorher in den CD-Reviews fast eine Hymne an das neue Rockmusical. Ich liebe die Songs aus „Shrek“, bin hingerissen von der Umsetzung der Filmfiguren im Theater - die Show ist einfach ein Erlebnis und für mich ist klar, dass ich unbedingt nach London muss, um sie noch einmal zu sehen.

Von „Ghost – The Musical“ ist bis jetzt noch nicht viel durchgesickert, doch langsam beginnen die Informationen zu tröpfeln und immer mehr Details werden bekannt. Beginn des tryouts in Manchester ist ja bereits Ende März. Man darf gespannt sein…

Jetzt sind erste Songs auf der Website erschienen und geben einen ersten Eindruck. Einen sehr, sehr guten Eindruck. Die Musik ist fesselnd und bleibt einem schon nach dem ersten Mal hören im Ohr. Mir gefällt's!

Music & Lyrics:  Dave Stewart and Glen Ballard
Book & Lyrics: Bruce Joel Rubin

Besonders „Here Right Now“ hat es mir angetan, aber auch die anderen Songs klingen einfach toll! HIER könnt ihr selbst mal reinhören...

Die Kanadierin Caissie Levy, die zuletzt als Sheila in HAIR im West End auf der Bühne stand, wird die Rolle der Molly (im Film: Demi Moore) übernehmen. Als Sam – und damit in die Fußstapfen von Patrick Swayze - tretend wird Sam Wheat zu sehen sein. Das Medium Oda Mae Brown wird von Sharon D. Clarke gespielt. Regie führt Matthew Warchus, der zuletzt für Yasmina Rezas „Gott des Gemetzels“ („God of Carnage“) mit einem Tony geehrt wurde.
Die offizielle Opening Night im Londoner West End ist für den 19. Juli 2011 angesetzt.

LINKS:
*Image via

Montag, 6. Dezember 2010

Borchert Besinnlich 2010

Das dritte Jahr in Folge, also fast schon Weihnachts-Tradition, feierte Thomas Borchert mit dem Wiener Publikum Weihnachten. „Borchert Besinnlich“ heißt sein Weihnachtsprogramm, das sich ausschließlich deutschen Weihnachtsliedern und seinen größten Hits widmet. Dazwischen gibt es ein, zwei Weihnachtsgeschichten und ein bisschen Impro, die immer gerne gesehen wird. Insgesamt also eigentlich eine runde Sache, allerdings nicht, wenn man „alle Jahre wieder“ dasselbe Programm absolviert. Kein Frage, es war ein besinnliches, nettes Konzert mit einem großartigen Thomas Borchert – nächstes Jahr werde ich aber wahrscheinlich nicht dabei sein…


Das Programm vom Vorjahr wurde fast bis auf das letzte Detail wiederholt, sogar die Weihnachtsgeschichte war dieselbe wie letztes Jahr. Nicht einmal die Auswahl der Musicalsongs haben variiert, so bekam man – wie immer – „Dies ist die Stunde“, „Bring ihn Heim“, „Je länger ich lebe“, „Gigi“ (Introduction mit derselben Anekdote),…und ohne „Die unstillbare Gier“ durfte man Borchert erst gar nicht ziehen lassen.

Wahrscheinlich waren einige Zuschauer anwesend, die die Show zum ersten Mal miterleben durften. Für diejenigen wird die Zusammenstellung vollkommen in Ordnung gewesen sein, was ja auch stimmt. Ich habe mich aber entschieden, dass ich nach drei Jahren in Folge, zumindest ein Jahr pausieren werde. Die Songs sind mittlerweile Klassiker und von Borchert gesungen nie eine Enttäuschung, aber irgendwann ist der Punkt erreicht, wo ein bisschen Abwechslung und Frische gut tun würde.

Ein wichtiger Teil der Show, der Weihnachtsteil, widmete sich deutschen und österreichischen Weihnachtsliedern von „Oh Tannenbaum“ bis zu „Kling Glöckchen Klingelingeling“ mit Einsatz des Publikums und seinen Weihnachtsmannmützen. Besinnlich, klassisch oder neu interpretiert in Reggea-Manier oder mit wienerischem Touch kamen die altbekannten Nummern daher. Leider gab es auch hier, im Vergleich zum Vorjahr, keinerlei Abwechslung…

Nach Kai Peterson sollte letztes Jahr Caroline Vasicek den Part des Special Guest übernehmen, allerdings kam die Geburt ihres Sohnes dazwischen, Borchert kündigte sie deshalb für 2010 an. Ich hab mich auf sie gefreut, allerdings komplett vergessen, dass sie dieses Jahr in „Musical Christmas“ involviert ist und wohl deswegen nicht dabei sein kann. Überrascht war ich deshalb vom wirklichen Special Guest – Lisa Antoni. Eine gelungene Überraschung und auch eine gute Wahl. Mit „Once More I Can See“ aus Wildhorns "Wonderland" sang sie ein Highlight des Abends. Auch die Duette waren gelungen und brachten besinnliche Stimmung. Obwohl Antoni an Stellen ein wenig unsicher wirkte, brachte sie viel in die Show ein und begeisterte.

Tickets für "Borchert Besinnlich 2011" sind bereits erhältlich. Andreas Bieber wird ebenfalls mit einem Weihnachtssoloprogramm im Akzent gastieren. Nähere Infos zu den Konzerten findet ihr HIER.

*Image via

Sonntag, 5. Dezember 2010

I'll Be Home For Christmas - Der Song zum 2. Advent

Ein weihnachtliches Video zum zweiten Advent. Meine Kristin Chenoweth-CD ist leider noch nicht angekommen, aber es kann sich nur noch um wenige Tage handeln. Dafür darf ich die neue "A Musical Christmas"-CD bereits mein Eigen nennen...eine Rezension folgt, sofern ich dazu komme.



Tipp:

Kyrre Kvam tritt am 19. Dezember (diesmal gemeinsam mit Ricci Pappik an den drums) wieder im Klub Ost auf. Einlass ist um 19:30, Beginn um 20 Uhr. Der Eintritt kostet 5 Euro.

Freitag, 3. Dezember 2010

JA, MANN! - Camp Rock: Das Musical

Gestern habe ich es endlich ins „Camp Rock“ geschafft, spät aber doch, denn das Musical ist nur noch bis 5. Dezember zu sehen. Voll war die Halle F leider nicht, schade, denn die jungen Darsteller waren sehr engagiert. Die Energie im Saal beschränkte sich auf die Bühne, das Publikum wirkte etwas verhalten – vielleicht war auch der Schnee schuld :) Abgesehen von ein paar kleinen Mädchen, die sich kaum in den Sitzen halten konnten und beim Schlussapplaus sofort zur Bühnenrampe gestürzt sind um mitzutanzen, war die Stimmung eher gemäßigt. Erst am Ende und bei der folgenden Zugabe gingen die Zuschauer endlich mit.

Vorweg muss ich sagen, dass ich den ersten Film der Camp Rock Reihe sehr gut fand, nicht so gut wie High School Musical, aber trotzdem unterhaltsam. Die Songs sind großteils gut, ein paar Hits sind dabei, der Inhalt funktioniert, ist aber nicht anspruchsvoll. Camp Rock 2 hingegen fehlt es an wirklich gut ausgearbeiteten Inhalt, guter Schauspielleistung und Zusammenhang. Irgendwie bruchstückhaft präsentiert sich dieser zweite Teil, der jedoch mit tollen Liedern an den Start gegangen ist. Besonders „Introducing Me“, „Wouldn’t Change A Thing“ und „This Is Our Song“ haben es mir angetan, doch auch der Rest kann sich hören lassen.

Camp Rock – Das Musical nimmt den Inhalt des zweiten Films und mischt Songs aus beiden Teilen zusammen, eine nette Idee, denn so kommen doch einige Ohrwürmer zusammen. Obwohl das Buch ein wenig umgeschrieben wurde, gibt das Stück inhaltlich immer noch nicht viel her und wirkt ein wenig zerhackt. Auch die zwei sms-schreibenden Mädchen, die Bindeglied zwischen den Szenen sein sollten, gehen einem schnell auf die Nerven, als dass sie ihre Aufgabe erfüllen würden – ab und zu ist es aber doch ganz lustig.

Was mich am meisten an dieser Produktion beeindruckt hat sind die Tanzszenen und die wunderbaren, flotten, kreativen und ganz schön fordernden Choreographien von Sabine Arthold und Susanne Rietz. Die Schüler des Performing Center Austria haben in puncto Tanz wirklich so einiges drauf, mir ist der Mund offen geblieben vor Begeisterung. Volle Leistung durch das ganze Stück, keine Ermüdungserscheinungen, pure Energie und Freude. Hut ab!

Wo es bei den Studenten des Performing Centers ein wenig hapert ist das Schauspiel. Obwohl von offizieller Seite her immer betont wird, dass alle drei Bereiche gleichermaßen unterrichtet werden. Während im Kons Schauspiel und Gesang im Vordergrund stehen, gibt es im PCA den Fokus auf Tanz und Gesang, so erzählt man sich und wird darin immer wieder bestätigt, wenn man Aufführungen der beiden Ausbildungsstätten besucht. Denise Jastraunig, Jakob Semotan und einige wenige muss ich davon ausnehmen. Vor allem die beiden Hauptdarsteller haben großes schauspielerisches Talent, sie wirken echt auf der Bühne, nicht aufgesetzt, leben die Rollen. Stimmlich können die beiden auch überzeugen, wobei Semotan in den Pop-Nummern ein wenig zu viel macht, ein bisschen reduzierter wäre meiner Meinung nach besser gewesen. Auch sonst sind die Gesangsstimmen die man zu hören bekommt durchwegs gut. David Schuler hatte zwar ein paar kleinere Schwierigkeiten, hat diese aber mit seinem Charme wieder weg gemacht. Die Rolle des Nate liegt ihm.

Wie gut sich der erfahrene Ivo Giacomozzi in das etwas jüngere Ensemble einfügt ist erstaunlich. Er hält überall mit, fällt nicht heraus (der Vorteil eines jungen Gesichts) und zeigt einmal mehr, was für ein großartiger Tänzer er ist. Zusammen mit Thomas Poms und Markus Hareter sorgte er für einige der lustigsten Momente der Show.

Mit Judith Jandl als Tess habe ich mir zunächst schwergetan, irgendwie wirkte sie so, als würde sie sich nicht sonderlich wohl fühlen. Vielleicht hatte das mit ihrer Tagesverfassung zu tun. Hie und da blitze an Stellen Elemente einer gut ausgearbeiteten Rolle (Tess) heraus, leider nicht immer. Gesanglich überzeugte sie im Duett „Tear It Down“ mit Luke (sehr gut: Michael Höfner).

Karsten Kammeier macht die Rolle des gemeinen Axel Turner sichtlich Spaß, Norbert Holoubek als Cesario Brown überzeugt ebenfalls.

Ein nettes Detail im zweiten Akt: Bei jeder Vorstellung übernimmt ein anderer Moderator die Moderation von „Camp Wars“, dem Wettkampf zwischen Camp Rock und Camp Star. Gestern durfte diesen Part der einzige Nicht-Moderator im Team übernehmen – Ferdinando Chefalo. Ein sympathischer Kerl, der leider etwas Lampenfieber hatte und den Anfang leicht vermasselt hat. Ich fand das nicht schlimm, sondern menschlich – den Rest hat er nämlich sehr gut gemacht. Hoffentlich macht er sich nicht zu viele Vorwürfe! Nach  Dominic Heinzl und Eva Pölzl ist heute Peter Rapp in der Rolle des Showmasters zu sehen, und bei der Derniere am 5.12. Alfons Haider.

An die 50 Camp-Rocker (kurz im Fachjargon: „Crocker“) stehen in dieser Show auf der Bühne. Schon lange habe ich eine so volle Bühne gesehen, ein Augenschmaus. Man musste sich aber auch manchmal sehr konzentrieren, um zu sehen, wo denn jetzt gerade jemand singt, weil man vor lauter Leuten, die Protagonisten plötzlich aus den Augen verloren hat.

Das Bühnenbild (Hans Kudlich) und das Lichtdesign (Michael Grudner) müssen unbedingt noch erwähnt werden, wirklich beeindruckend!

Hut ab auch vor den PR- und Marketingmaßnahmen, hier wurden keine Kosten und Mühen gescheut. Von CampBlog (einem Vlog auf dem eigenen youtube-channel), Facebook-Page, einem VIVA-Casting, einem Fashion-Shooting bis hin zu Auftritten bei Bezirksfesten. Hier wurde gezeigt wie’s geht! Leider blieb gestern Abend trotzdem mehr als ein Drittel der Plätze in der Halle F frei, schade!

Auch das Programmheft gibt einiges her. Sehr nett die Kurzsteckbriefe der jungen Darsteller mit Informationen zu bisherigen Auftritten, Alter, Herkunft, aber auch mit persönlichen Details wie Lieblingsmusical, Hobbys, Traumrolle, Lieblingssong und „3 Dinge, die ins Camp Rock mit müssen“. Als Lieblingsmusical führt übrigens „In the Heights“, aber auch „Tanz der Vampire“ spielt ganz vorne mit.

Karten gibt es u.a. HIER.
Links:

*Image via

Donnerstag, 2. Dezember 2010

Musical Christmas Wishlist & Tipps

Auf meinem Wunschzettel stehen natürlich auch ein paar Musical-bezogene Wünsche...die möchte ich euch nicht vorenthalten :D

CDs:

- Sondheim on Sondheim (Original Broadway Cast)

NOCH bin ich eine eher unerfahrene Sondheim-Hörerin, langsam aber stetig ändert sich das allerdings…diesen Prozess wird diese CD unterstützen :) Das Album der Sondheim-Revue anlässlich des 80. Geburtstages des Komponisten wurde heute sogar für einen Grammy nominiert. Barbara Cook, Vanessa Williams, Norm Lewis und einige mehr singen Songs aus Sondheim-Shows, von „Send in the clowns“ bis „Ever after“.

- Bloody Bloody Andrew Jackson (Original Cast Recording)

Ein Off-Broadway-Überraschungshit, der nach dem Transfer an den Broadway im Oktober leider schon wieder Anfang Jänner schließen muss. Das ist nicht nur ein Verlust für die Produzenten, sondern auch einer für das Publikum. Da ich es leider nicht geschafft habe es zu sehen, aber von den Ausschnitten, die ich bereits zu Ohren bekommen hab, begeistert bin, steht dieses kleine Wunder auf meinem Wunschzettel…mal sehn ob mir das Christkind diese CD unter den Christbaum legt...

- Thoroughly Modern Millie (Original Broadway Cast)

Sutton Foster hat für mich als Prinzessin Fiona in Shrek den Vogel abgeschossen. Eine unglaublich talentierte Darstellerin, die sich den Tony für die Beste Hauptdarstellerin in „Thoroughly Modern Millie“ sicher redlich verdient hat. Mit Gavin Creel an ihrer Seite, der mich diesen Sommer als Claude in Hair begeistert hat, handelt es sich auf jeden Fall um ein „Dream Team“. Ich bin gespannt.


Kristin Chenoweth’s Christmas Album steht schon lange auf meiner Wunschliste und vor ein paar Tagen habe ich mir den Wunsch endlich erfüllt und mir die CD bestellt. Ich kann es kaum erwarten sie in meinen Händen zu halten…

- A Musical Christmas (Vereinigte Bühnen Wien, 2010)

Die Vorgänger besitze ich bereits und für mich ist es Tradition jedes Jahr mit meiner Mutter „Musical Christmas“ zu gehen. Es ist immer ein Erlebnis und enttäuscht wird man eigentlich nie, auch wenn sich - wie immer - die Kartenpreise jenseits von Gut und Böse befinden. Es geht auch anders! Wer sich dieses Jahr etwas Sparen möchte ist mit 17,50 Euro doch ganz gut dabei, denn da kann man sich wenigstens diese Aufnahme besorgen :)


BÜCHER:

- Patti LuPone: A Memoir (Patti LuPone)

Eine Broadway-Diva veröffentlicht eine Autobiographie – dieses Buch MUSS ich haben :) Ich lese gern aus dem Leben anderer, von Leuten, die mich beeindrucken, egal ob sie etwas „Besonderes“ geleistet haben oder nicht. Biographien von Menschen aus dem Musicalbereich habe ich bereits einige gelesen, darunter „A little bit wicked“ von Kristin Chenoweth, „Without You“ von Anthony Rapp, „‘til the fat girl sings“ von Sharon Wheatley und „Der Musical-Mann“ von Friedrich Kurz. Vor allem die ersten zwei kann ich euch nur sehr ans Herz legen – berührende, lustige, interessante Geschichten von sympathische Darstellern.

- Broadway Musicals: The Biggest Hit & The Biggest Flop of the Season 1959-2009 (Peter Flichia)

Musical-Enzyklopädien sind immer ein Risiko, doch dieses Buch wird auf einigen Seiten empfohlen und interessiert mich schon wegen des interessanten Ausgangspunktes. Der Theaterkritiker Peter Filichia schreibt übrigens auch ein Blog – hier zu finden.

- Disney's Beauty and the Beast: A CELEBRATION OF THE BROADWAY MUSICAL

Disney's The Beauty and the Beast war meines Wissens nach mein erstes Musical - die Anschaffung dieses Buches mit einer Menge Backstage Informationen und Details zum Entstehen dieses Bühnenmärchens war also nur eine Frage der Zeit...Da ich für die Uni eine Arbeit darüber schreibe, habe ich mir diesen Wunsch schon selbst erfüllt. Ein Paket ist schon auf dem Weg zu mir...das Buch ist nämlich überall vergriffen und nur noch gebraucht zu erhalten, danke für amazon-Marketplace! :)
Was steht denn auf eurer Musical-Wishlist?

Ein paar andere Wunschzettel findet ihr hier:

Weihnachtliche Musical-TIPPS:

10.12., 21:15 Uhr: Die ultimative Chartshow: Die erfolgreichsten Musical-Hits mit Showacts von Bonnie Tyler (Total Eclipse Of The Heart), Murray Head (One Night in Bangkok), Angelika Milster (Erinnerung), Bobby Farrell (Daddy Cool), Queen-Musicalcast (We Will Rock You)

15.12, 18 Uhr: Uwe Kröger im Weihnachtsdorf am Maria-Theresien-Platz

3., 4., 5. und 18. 12., 19:30 Uhr: Musical Christmas im Ronacher (und an weiteren Terminen auch in den Bundesländern und in München)

P.S.: Heute wurden die Grammy-Nominierungen bekannt gegeben...HIER könnt ihr sehen, welche Musical-Cast-Alben es auf die Liste der Nominierten geschafft haben. Auch Glee ist in einer Kategorie nominiert...persönlich drücke ich aber vor allem Lady Antebellum die Daumen (mein heutiger Anspieltipp außerhalb des Musical-Genres).

*Image via & via


Sonntag, 28. November 2010

Elf - Das Musical zum Advent

"SPLASHY, PEPPY, SUGAR-SPRINKLED HOLIDAY ENTERTAINMENT!”
The New York Times

Rechtzeitig zur Weihnachtszeit gibt es seit Anfang November auch weihnachtliche Stimmung am New Yorker Broadway: ELF - The Musical, basierend auf dem gleichnamigen Film aka "Buddy - Der Weihnachtself" mit Will Ferrell.
Der sympathische Ex-Jersey Boy Sebastian Arcelus gibt Buddy, dessen love interest Jovie wird von Amy Spanger dargestellt. Zur Einstimmung auf Weihnachten ist dieses Musical sicher genau das Richtige...schönen ersten Advent!



Links:

Donnerstag, 25. November 2010

Happy Thanksgiving!

Happy Thanksgiving euch allen!

Dieses Jahr feiere ich zum ersten Mal so richtig Thanksgiving - ein Feiertag, der es wert wäre, hierzulande einzuführen. Im Gegensatz zu Halloween finde ich ihn nämlich mehr als vertretbar. Dankbar kann man nämlich nicht oft genug sein!

Wie jedes Jahr findet auch 2010 die berühmte Macy's Thanksgiving Day Parade statt, deren fester Bestandteil auch die aktuellen Broadway-Produktionen sind. Auf dem Programm stehen heute Performances von Memphis, American Idiot, Elf und Million Dollar Quartet. Wie gerne wäre ich in New York um die Parade mitzuerleben...

Damit ich nicht ganz leer ausgehe habe ich ein bisschen auf youtube gestöbert und ein paar Highlights der vergangenen Jahre herausgesucht. Vielleicht machen sie auch euch Freude!



Mittwoch, 24. November 2010

Leibovitz meets Spiderman

Letzten Sommer durfte ich - wie einige von euch bereits wissen - ein Internship am Broadway machen. Während dieser Zeit konnte ich in die verschiedensten Bereiche Einblick gewinnen und begab mich auch auf geheime Spiderman-Mission. Das Innere des Hilton Theatres befand sich noch im Rohzustand, für die geplante Premiere im Februar hätte es mehr als schnell gehen müssen, um es rechtzeitig fertigzustellen. Allerings durfte ich die ersten stage models begutachten...was ich zu sehen bekam war umwerfend, aber unglaublich und unvorstellbar. Auch ein Team DER bekanntesten Modezeitschrift, VOGUE, hatte damals die Möglichkeit einen ersten Eindruck zu bekommen und alles für ein Fotoshooting mit Annie Leibovitz vorzubereiten.
1 1/2 Jahre später ist es nun endlich soweit und das Ergebnis des Shootings wurde veröffentlicht. In der Zwischenzeit hat sich das Premierendatum immer weiter nach hinten verschoben, das Theater hat seinen Namen geändert und heißt jetzt "Foxwoods Theatre" und die Cast wurde gewechselt.
Das verbindende Element von Leibovitz und Spider-Man: Turn Off The Dark? Die Finanzlage. Während die berühmte Fotografin in den Privatkonkurs geschlittert ist, spricht man bei Spider-Man vom teuersten Musical, das es je auf die Bühne geschafft hat (was es im Grunde genommen auch noch nicht hat).
40 Millionen Dollar und mehr sind in dieses Projekt geflossen, möge es bitte Erfolg haben! Julie Taymor, George Tsypin und die Musik von Bono und The Edge sind schon mal keine schlechte Vorraussetzung.

Der aktuelle Termin der Opening Night ist der 11. Jänner 2011, mal sehen ob das wirklich der Wahrheit entspricht...

HIER geht's zur Slideshow mit den Bildern der großartigen Annie Leibovitz.


Links:

Donnerstag, 18. November 2010

Forget Me Not oder GLEE und Gwyneth Paltrow

Back to blogging heißt es heute, obwohl es im Moment nicht wirklich viel zu berichten gibt. Allerdings kommt so einiges auf uns zu. Von Camp Rock über Musical Christmas, Borchert Besinnlich und die Musical Tenors. Dazwischen hoffentlich noch Drew Sarich als Vampirgraf und die Welt ist in Ordnung :)

Heute poste ich wieder einmal ein Video.
Wer als Musicalfan noch nichts von GLEE gehört hat, der lebt wahrscheinlich hinter dem Mond. Es ist eine erfrischende, witzige Serie mit einer großen Ladung Musik. Neben Gaststars aus dem Musicalbereich findet auch immer wieder die ein oder andere Musicalnummer ihren Platz in der Show oder sogar ein ganzes Musical wie in der Episode "The Rocky Horror Glee Show".

In der Rolle einer Aushilfslehrerin schaffte es auch Oscarpreisträgerin Gwyneth Paltrow in die Serie und zeigte mit "Forget You" ("F**k You") von Cee Lo Green was sie so musikalisch auf dem Kasten hat. Bis auf das Faktum, dass die Amerikaner nur die zensierte Version erlaubt haben, gefällt mir Paltrows Auftritt wirklich gut. Ich freue mich auf viele weitere Folgen mit aufregenden Gaststars und deren musicalischen Einlagen!



! Kleine Ergänzung: Singin' in the rain/ Umbrella - GLEE Cast & Gwyneth Paltrow

Mittwoch, 3. November 2010

Zur Lage der VBW...

Rar ist es in letzter Zeit um Einträge geworden und das liegt nicht nur an meiner fehlenden Zeit. Viel tut sich im Moment in musicalischer Hinsicht nicht. Hie und da tröpfeln Meldungen herein, einige interessant und Freude bringend, andere, die zum Kopfschütteln anregen – wie die letzte, die mich erreicht hat…
Das Ende für Tanz der Vampire in Wien steht fest. Im Juni ist es soweit und die Vampire haben ausgetanzt – zumindest bis zum nächsten Jubiläum! Die „Überraschungsbotschaft“ des letzten Monats meldete einen Castwechsel an und gespannt warten wir nun auf Drew Sarich' erste Vorstellung als Graf Krolock. Ich habe mich letzte Woche von Thomas Borchert als Vampir „verabschiedet“ und nochmal seine „Unstillbare Gier“ in mich aufgesogen. Er hat die Rolle für sich wirklich perfektioniert – von der Überheblichkeit (und dem Augenrollen) bis hin zu den Zweifeln und Unsicherheiten des Grafen. Mit Drew Sarich wird nun sicher ein anderer Schwung in die Sache kommen. Wie legt er die Rolle an? Was passiert mit dem Stück dadurch? Erscheint der Vampirgraf nun als direkter Konkurrent zu Alfred, weil sich der Altersunterschied etwas ändert? etc. Ab 6. November werden wir es erfahren…

Während im Raimund Theater die Matrosen weiterhin ihrem Treiben nachgehen, arbeitet man bei den VBW schon an der nächsten Premiere. Kommen wir zur Meldung, die Kopfschütteln hervorruft… „Sister Act“ heißt die Nachfolgeproduktion im Ronacher. An sich nicht schlecht - eine relativ neue Show mit Potential – wenn nicht Stage Entertainment vorher schon Fingerabdrücke hinterlassen hätte… In Hamburg wird nämlich schon Anfang Dezember Premiere gefeiert. Innovativ ist also etwas Anderes. Da es bei IWNNINY schon so gut geklappt hat, wird gleich eine weitere Koproduktion ins Rennen geworfen. Wien hat in seinen großen Musicaltheatern also zwei eingekaufte Produktionen am Start – natürlich gibt es kleine Änderungen für uns Ösis, bei den VBW wird dann aber das Etikett „komplett neue Show“ aufgeklebt. Hmm…

Wo sind sie hin die Zeiten, in denen man noch kreativ wurde und den Mut hatte, Neues auf die Bühne zu bringen? Geld oder Leben heißt es – und anscheinend sind den VBW die Vampire zu Kopf gestiegen, denn die unstillbare Gier dürfte um sich gegriffen haben. Nach „The Producers“, „Rudolf“ und „Frühlings Erwachen“ scheint es nur noch Feiglinge zu geben, die dem großen Bruder Deutschland nachfolgen müssen. Wo sind die Zeiten, in denen Wien als Musicalmetropole nach New York und London genannt wurde? Vergessen. In Wahrheit ist es einfach nur traurig...

In puncto Innovation und Mut bleiben uns also „nur“ die kleinen Theater über. Hier gibt es einige, die wirklich etwas zu bieten haben. Hier geht es nicht ums Geld, denn auf die Schnelle wird auch mal aus der eigenen Tasche finanziert, auch wenn es sich nicht rentiert. Es geht um Kreativität, die Freude am Theater, an tollen Stücken, Musik… Sei es nun z.B. das großartige „Over The Threshold“ des Vienna Theatre Project im Theater Drachengasse oder die wunderbare, einfache „Cabaret“-Produktion von Sobotka in den Kammerspielen. Schätze, auf die man achten sollte. Auch die Volksoper, als großes Haus, bietet gute Alternativen – frische Inszenierungen von alten Klassikern. Klassisch, aber clever gemacht. Ein Pflaster auf der etwas leidenden österreichischen Musicalseele…

Mit der Nachfolgeproduktion von IWNNINY könnten sich die VBW vor dem neuen Image noch retten, was und wann das sein wird und ob wirklich wieder in die richtige Richtung gearbeitet wird, bleibt vorerst ein Rätsel…

Meinungen zum Thema:

- Musical Musing
- Musikalitis
- Kultur-Channel
- Pressemeldung VBW

Sonntag, 31. Oktober 2010

"When You're An Addams" - Der Song zum Sonntag


Happy Halloween!

Auch wenn ich dieses Fest nicht wirklich begehe, so nehme ich mir diesen Tag doch zum Anlass ein passendes Video zu posten...Liebend gerne würde ich "The Addams Family" am Broadway sehen, auch wenn der Inhalt nicht viel hergeben mag, die Musik ist gar nicht schlecht und hier geht es vor allem um Unterhaltung; mit einer Familie, die so ganz anders ist, als alle anderen :)

Sonntag, 24. Oktober 2010

Der Musical-Mann von Friedrich Kurz

„Der Musical-Mann“ war ursprünglich auf der Liste meiner Sommerlektüre, allerdings bin ich erst jetzt dazu gekommen es auch zu lesen. Nachdem das Buch im „musicals“-Magazin eine relativ schlechte Kritik erhalten hat, bin ich ein wenig vorbelastet an die Sache herangegangen. Eigentlich kein guter Zugang zu Literatur, denn dies hatte zufolge, dass ich mich von Anfang an gefragt habe, ob denn jetzt die Erinnerung an die Kritik aus mir spricht und mein eigener Eindruck. Was genau in der Rezension gestanden ist, wusste ich allerdings nicht mehr. Nach der Hälfte des Buches war mir klar, dass es sich um mein eigenes Gefühl handelt…ein Gefühl, das mich das ganze Buch nicht mehr losgelassen hat.

Ich habe Friedrich Kurz in seiner Autobiografie (mit Marcus Mockler) als arroganten und unreifen Menschen wahrgenommen. Ganz unabhängig von seiner erstaunlichen Karriere. Was dieser Mann für das Genre Musical in Deutschland geleistet hat ist - unumstritten – so Einiges. Der Weg vom Schulabbrecher zum Musicalproduzenten war kein einfacher und das erzählt Kurz in diesem Buch. Sein Lebensweg führte ihn in die ganze Welt und durch die verschiedensten Berufssparten. Kurz verdient diesbezüglich meinen ganzen Respekt. Keine Frage, es war sehr interessant darüber zu lesen und zu erfahren, wie es bei manchen Produktionen „backstage“ so aussah.

Als Mensch ist mir Kurz aufgrund des Buches nicht sonderlich sympathisch. Nicht nur wirkt er stellenweise ganz schön arrogant, sondern er leistet sich mit dieser Autobiografie auch einige Frechheiten. Kurz äußert sich abschätzig über Leute, die ihm offensichtlich seelischen Schmerz zugefügt haben, sei es nun Robert Redford, der ihm seine Freundin ausgespannt hat, oder Peter Weck, der bei einigen Produktionen einfach die Nase vorne hatte. Jeder ist verletztlich und manchmal auch nachtragend, aber mit der Zeit sollte man verzeihen – Friedrich Kurz hat dies noch nicht geschafft, meiner Meinung nach ist er in einer Trotzphase stecken geblieben. Das alles wäre nicht ganz so schlimm, wenn Kurz nicht immer betonen würde, wie er durch eine Gotteserscheinung zum gläubigen Christen wurde, man kauft ihm das einfach nicht ab. Für mich hat er noch nicht ganz verstanden, worum es im Glauben geht. Er schreibt, dass er sich nicht mehr rächen möchte, weil er über die Verletzungen hinweg ist, legt aber mit „Der Musical-Mann“ auch eine Art Abrechnung ab. Dazu kommt, dass Kurz selbst einige Fakten verdreht und Unwahrheiten verbreitet – wahrscheinchlich als Folge seiner verletzten Ehre. Eine der größten Frechheiten ist, wenn Kurz behauptet Peter Weck hätte Gerüchte über ihn verbreitet, weil „Cats“ in Wien nicht so erfolgreich gelaufen ist, wie in Hamburg (kann stimmen, ist aber fraglich). Er hat Weck NIE persönlich getroffen, wirft aber im nächsten Satz ein, dass der ehemalige österreichische Intendant der VBW, der ihm angeblich Schaden zufügen wollte, kurz nach dem "Misserfolg" von "Cats" entlassen wurde – einfach nicht wahr. Ich bin gespannt, ob und wenn was Weck in seiner Biografie darüber berichtet ("War's das? Erinnerungen." Erschienen am 18. Oktober im Amalthea Verlag)...

Erst ganz zum Schluss kommt der Autor ein wenig zur Besinnung. Wenigstens hat er erkannt, dass es sich bei Geldgier nicht gerade um eine ideale Charaktereigenschaft handelt. Eines kann ich Kurz mit auf den Weg geben: Wie man in den Wald ruft, so schallt es heraus. Kein Wunder, dass die Lebensgefährtin irgendwann zurück schlägt, wenn man sie immer mit anderen Frauen betrügt und kein Wunder, dass man vor lauter Gier nach Reichtum, einmal auf die Nase fällt und zwar ordentlich.

„Der Musical-Mann“ ist durchaus informativ, wenn man sich für Musical interessiert, allerdings kein „Must-Read“. Es ist kurzweilig und schnell zu lesen. Wenn es auch auf menschlicher Ebene kläglich versagt, ist es trotzdem eine interessante Lebensgeschichte.

"Der Musical-Mann. Ein steiler Aufstieg, ein tiefer Fall und eine Begegnung mit Gott, die alles veränderte." von Friedrich Kurz (mit Marcus Mockler). GerthMedien Verlag. 2010. 224 Seiten.

Sonntag, 17. Oktober 2010

"It Gets Better" - Der Song zum Sonntag

"It Gets Better" ist eine Reaktion auf die Selbstmordwelle homosexueller Teenager, die ihr Leben aufgrund von Mobbing und Schikanierungen nicht mehr ausgehalten haben. Broadway-Darsteller haben sich zusammengetan und diesen ergreifenden Benefiz-Song aufgenommen. Mit diesem Song soll die Gesellschaft aufmerksam gemacht werden, aber auch Mut gemacht werden, dazu zu stehen, wie man ist. Gespendet wird an "The Trevor Project", eine Organisation, die u.a. telefonische Beratungsdienste für Teenager anbietet. Auch neue TV-Spots u.a mit Chris Colfer (Glee) und Daniel Radcliffe (Harry Potter, Equus) sollen auf diese Einrichtung hinweisen.
Geschrieben wurde der heutige "Song zum Sonntag" von Jay Kuo und Blair Shepard, gesungen von
Danny Calvert, Jacob Clemente, Matt Doyle, Ann Harada, Carly Jibson, Jose Llana, Orfeh, Christina Sajous, John Tartaglia, Marty Thomas, Stephanie Umoh and The Cagelles from La Cage aux Folles.



"It Gets Better" wird ab 19. Oktober via Itunes erhältlich sein.

Links:

Freitag, 15. Oktober 2010

Veranstaltungstipp: Over The Threshold

Ihr habt für heute und morgen Abend noch keine Pläne? Dann habe ich einen Veranstaltungstipp für euch…

Das Vienna Theatre Project präsentiert das Musical „Over The Threshold“ im Theater Drachengasse. Es ist ein kurzes, sehr unterhaltsames 4-Personen-Musical, das Spaß macht, aber auch seine tiefgründigen Momente mitbringt – Thema: Beziehungen und Beziehungsprobleme. Es spielen: Lisa Gray, Katrin Mersch, Dave Moskin und Kieran Brown.

Heute findet nach der Vorstellung auch ein Meet & Greet mit Darstellern, Crew und Christopher Hamilton, dem Autor des Musicals, statt. Beginn ist nach der Vorstellung um 21:30.

Wer ein kleines, aber feines Musical erleben will (zu günstigen Kartenpreisen!) – mit tollen Songs und einer fantastischen Cast – der sollte sich schnell noch Karten sichern. „Over The Threshold“ ist noch bis morgen, 16.10., zu sehen, Beginn der Vorstellung ist immer um 20 Uhr.

Tickets gibt es direkt an der Tages- oder Abendkasse (Theater Drachengasse, Fleischmarkt 22, 1010 Wien), unter der Telefonnummer: 01/ 5131444 oder online.

Einen kleinen Vorgeschmack gibt es hier.

Link:

Over The Threshold

Sonntag, 10. Oktober 2010

"LesMis Rhapsody" - Der Song zum Sonntag

Ein später Song zum Sonntag, aber einer zum Lachen...

LesMis Rhapsody - Queen's geniale "Bohemian Rhapsody" als LesMis-Spoof anlässlich des "10th Anniversary Concert" in Australien. Da letztes Wochenende das 25-Jahre-Jubiläum in London groß gefeiert wurde (siehe u.a. hier), nehme ich dies als Anlass dieses äußerst amüsante Video zu posten. Viel Spaß!



P.S.: Im November wird die DVD vom 25-Jahre-Konzert im Londoner O2 im Handel erhältlich sein.
Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...