Sonntag, 16. Dezember 2012

Onesie Time - Der Song zum 3. Advent

...wieder ein West-End-Christmas-Charity-Song...was für ein Ohrwurm...und was für Stimmen! Dass es dabei um Strampelanzüge ("Onesies") geht ist eigentlich Nebensache - doch: der Text ist lustig und die Melodie catchy (Music &Lyrics: Tim Driesen & David Ribi)...wer den guten Zweck ("Make A Difference") unterstützen möchte, der kann sich die Single bei iTunes herunterladen.

Sonntag, 9. Dezember 2012

Rockin' Around The Christmas Tree - Der Song zum 2. Advent

Als Charity Projekt für die Obdachlosen-Organisation Centrepoint hat die London Cast von "Shrek - The Musical" ihre eigene Version des Klassikers "Rockin' Around The Christmas Tree" eingespielt, samt lustigem Video - siehe hier:

Schönen 2. Adventsonntag!

Donnerstag, 6. Dezember 2012

Musical Unplugged - Rock4 Special


Musical Unplugged ist ein kleiner Fixpunkt im musicalischen Wien (und Umgebung) geworden. Eine Veranstaltung, für die ich gerne ins Umland von Wien pendle, um dort zu erleben, was sonst nicht viel Raum bekommt: Männerstimmen des Musicals in vereinter Kraft mit einem bunten Mix aus Kirchengesang, Evergreens, Musicalklassikern und -raritäten.
Dass die Titelauswahl von Mal zu Mal zwar größtenteils gleich ausschaut, liegt wahrscheinlich daran, dass es schwer ist, mit acht Darstellern und einem Pianisten, die jeweils andere Engagements haben, genügend Probenzeit zu finden, um etwas Neues einzustudieren. Doch eigentlich stört mich das gar nicht so, denn die Auswahl ist gut getroffen. Es sind Songs, die immer gefallen und durch die „Auffrischung“ der individuellen Parts der Sänger wird alles zu einem sehr runden Programm. Ein weiterer Punkt ist die Familiarität, die dadurch entsteht. In Gießhübl herrschte am Montag Wohnzimmer-Atmosphäre. Die Bühne nicht sehr erhöht, fast auf einer Ebene mit dem Publikum, schöne Lichtstimmungen (Licht & Ton: Erwin Singer, Bernhard Singer und Thomas Koloszar) und wenig Verstärkung schafften es, eine Nähe herzustellen, die gemeinsam mit der angenehmen Wärme im Saal wirklich etwas Heimeliges hatte.

Das Besondere an Musical Unplugged ist die Schlichtheit des Programms. Eine Nummer fügt sich an die nächste, dazwischen keine Moderation, kein unnötiges „Tamtam“. Es entsteht ein Klangbogen, der einen gleich am Anfang packt und bis zum Ende des Aktes nicht mehr loslässt. Die für das „eingeschworene“ Musical Unplugged-Publikum „vertrauten“ Songs bilden das Gerüst, in dem sich die Solopartien einfügen und diesmal auch – das „Special“ – die Songs der Acappella FormationRock4“(Luc Devens, Lucas Blommers, Björn Sterzenbach und Luc Nelissen).
Luc Devens, der Leadsänger wurde von mir schon oft über den grünen Klee gelobt, aber was soll ich anderes schreiben. Dieser Sänger ist nicht von dieser Welt. Um es genau zu sagen, es gibt keine Worte für eine Stimme wie diese. Hören ist alles – begreifen kann man es dann zwar auch nicht, aber zumindest kann man sich einreden, dass es wahr ist, was man hier gerade gehört hat. Die Rock4-Songs – Queen-Klassiker, Pink Floyds „Another Brick in the Wall“ und „Heaven on Their Minds“ schlugen ein. Die vier Sänger treffen den musikalischen Nagel auf den Kopf – nein, das ergibt keinen Sinn, aber es fühlt sich so an. Was diese vier Männerstimmen zusammen erzeugen ist unfassbar schön. Ich musste die Augen schließen, um jeden Ton auszukosten, um diesen entstehenden Sound-Teppich voll und ganz in mich aufzusaugen.

Was darf bei Musical Unplugged nicht fehlen? Genau, die legendären Duette von Florian Schützenhofer und Jakob Semotan. Wie die Kirchenlieder – die immer schön klingen, und obwohl deren Vortrag vielleicht aus gegensätzlicher Intention heraus entsteht, immer zu ihrem Ursprung zurückkehren – sind diese Duette wichtige Konstanten des Gesamtkonzeptes, die man einfach nicht missen möchte. Interessant war diesmal zu sehen, wie das erste Duett das Gefühl gab, die „Beziehung“ der beiden befände sich in einer anderen Phase. Dies verlieh dem Konzept dahinter einen ganz neuen Blickwinkel und macht diese parodistische Episode noch viel spannender. Duett Nr. 2 passte sich wieder der „alten“ Mentalität an – ein interessanter Schachzug, wenn man das so nennen kann.
Am ersten Abend des Musical Unplugged/Rock4-Specials sangen mit Unterstützung des Pianisten Florian C. Reithner – ein Virtuose, der in seiner eigenen Klasse spielt, Organisator Florian Schützenhofer, Rock4 und die Solisten Christof Messner, Jakob Semotan und Peter Neustifter. Messner und Semotan haben beide die Gabe sofort in ihren Song, den Charakter einzusteigen. Jedes Mal beeindruckt mich diese Unbefangenheit, die sie den Rollen entgegenbringen, und der Mut, sich in den Songs fallen zu lassen. Einfach so. Mit anscheinend wenig Aufwand. Doch mit unglaublich viel Pathos und Esprit. Ein Fingerschnips und schon sind sie drinnen, bis zum Ende des Songs – voll und ganz. Mit ihrer Stimme, ihrem Gefühl und ihrem Körper. Alles spricht den Song. Messner schafft es „Dies ist die Stunde“ so zu singen, als hörte ich den Song zum ersten Mal – er erzählte ihn neu und aus sich heraus. Mit seinem Jamie Cullum/Glee-Mashup von „Singing in the Rain“ und Rihannas „Umbrella“, bei dem er sich selbst am Klavier begleite, zeigte er eine ganz andere Seite von sich – das war nicht nur sehr schön, sondern auch mutig. Semotan sang „I Dreamed A Dream“ und schaffte es bei „Anytime“ (aus dem Songzyklus Infinite Joy) so sehr in den Song einzusteigen, dass er sich selbst darin verloren hat – tja, und da sind mit dann sogar Tränen gekommen…

Besonders gefreut habe ich mich auch auf „Lost in the Wilderness“ (Children of Eden) – einer, der für mich schönsten Musicalsongs. Es ist ein Song, der viel abverlangt. Der Darsteller muss über den Rand des Charakters hinausgehen und sich – komme was wolle – in den Song stürzen. Anders hat „Lost in the Wilderness“ kaum Chancen sich in seiner vollen Pracht zu entfalten. Genau hier hat Neustifter noch ein paar Schwierigkeiten. Es ist bei ihm keine Frage seiner Stimme – es ist alles da -, doch (noch) eine Frage des Fallenlassens. Der Song braucht einen Sprung ins kalte Wasser. Er braucht die Bereitschaft sich in Tiefen vorzuwagen, die man vielleicht selbst noch nicht kennt. Ich kann mir vorstellen, dass das Angst macht – sicher sogar, denn man verliert die Kontrolle. Dieses „Risiko“ muss man eingehen. Neustifter steht hier aber nicht alleine da, an diesem Song haben sich schon einige die Zähne ausgebissen (so auch Mark Seibert auf seiner neuen CD „Withou You“). Doch dass Neustifter auf einem guten Weg ist, hat man bei „Ordinary Days“ gesehen – da ist noch viel möglich. Sein zweiter Song („Stern“ aus Les Misérables) kam ihm eher entgegen – schön.
Florian Schützenhofer wagte sich ebenfalls an eine Solonummer. „Wie kann ich sie lieben“ aus Die Schöne und das Biest ist eine Herausforderung, die Schützenhofer mit ein paar Anfangsschwierigkeiten bravourös gemeistert hat. Zu Beginn hat er scheinbar versucht die Situation zu überspielen, doch als es ihm gelungen ist, sich dem Song hinzugeben, konnte dieser sich wunderbar entfalten. Da entsteht dann alles, was entstehen soll und das Innenleben des Charakters kann nach außen getragen werden. Das ist das Beste, was passieren kann. Ein schöner Moment.

Musical Unplugged überzeugt auch durch seine Ungezwungenheit. Nichts drängt sich auf und die entstehende Atmosphäre ermöglicht es dem Publikum sich die Songs individuell zu Eigen zu machen, jeder wie er möchte, jeder auf seine Weise. „Amazing Grace“ als Zugabe, war die Krönung eines wunderschönen, musicalischen Abends – von acht Männerstimmen gesungen, ein Hörgenuss. Gefolgt von einem humorigen Abschluss durch das „Rebecca“-Duett „Mrs. de Winter bin ich“ von Christof Messner und Jakob Semotan samt „Orchideen“.
Stargast der Veranstaltung war übrigens auch Sumsi, die sparfreudige Biene.

Sonntag, 2. Dezember 2012

Brr...It's Cold Out...There - Der Song zum 1. Advent

Singer-Songwriter Julia Mattison (Godspell) hat letztes Jahr ein etwas anderes Weihnachtsalbum herausgebracht - passend zu ihrer Comedy-Rock-Show "A Violent Holiday Explosion", die sie letztes Jahr mit Freunden und Godspell-Castmitgliedern im Dezember zur Aufführung gebracht hat. Viel Weihnachts-Spirit ist da zwar nicht zu finden, doch hie und da eine heitere Christmas-Nummer mit Spaßfaktor, wie z.B. diese hier - gesungen von Julia Mattison und Hunter Parrish, "inspiriert" von "Baby, It's Cold Outside".


Chucky, die Mörderpuppe oder Das Phantom der Oper – konzertant


"Das Phantom der Oper" und ich sind nicht die allerbesten Freunde. Ganz ehrlich: Ich finde das Stück langweilig. Der erste Akt ist ein einziges Gähnen. Immer die ewig gleiche Leier. Andrew Lloyd Webber hat da ein paar schöne Melodien geschrieben, keine Frage, aber irgendwann hat man genug von der Wiederholung und dem durchgezogenen Singsang. Irgendwann geht es einem auf die Nerven, mir auf die Nerven.
Ich wusste schon auf was ich mich einlasse - glaubte es zu wissen - als ich mich gestern ins Ronacher zur „Geburtstagsfeier“ des VBW-Orchesters (25 Jahre) aufmachte. Zu Ehren des Orchesters wurde „Das Phantom der Oper“ konzertant aufgeführt mit Lloyd Webbers Segen im Nacken. Gegen das Orchester selbst ist auch nichts zu sagen – einwandfreie Leistung, in meinen Ohren.

Blickt man nun aber auf die Regie (Andreas Gergen) ist mir in zwei Punkten übel geworden. Da wäre zum ersten das Tanzpaar. Eine Personifizierung von Phantom und Christine bzw. deren Gefühlen. Wie auch bei den Videoprojektionen – auf die komme ich gleich zu sprechen – hatte Gergen (?) wohl hier das Gefühl etwas wettmachen zu müssen. Die Entscheidung ein Musical konzertant aufzuführen ist grundsätzlich keine falsche, denn ein Stück bekommt die Möglichkeit zu zeigen, ob es auch ohne Brimborium funktionieren kann. Bei einem Werk von Andrew Lloyd Webber, wo viel auf Effekthascherei aus ist, eine Herausforderung. Die VBW haben sie nur in Maßen gemeistert.
Das Tanzpaar begleitet das Stück von Anfang an, doch so schön die beiden (Emma Hunter und  Aleksandar Savija) auch tanzen und ihr Pas de Deux vollführen, so unsinnig ist es zur gleichen Zeit. Durch die Personifizierung der Gefühle wird den Schauspielern an Wirkung genommen und das ist eine Frechheit. Eine Frechheit den Schauspielern und dem Publikum gegenüber - den Schauspielern, weil ihnen damit eigentlich mitgeteilt wird, dass ihr Spiel nicht ausreicht und nicht zu vermitteln vermag, was in den Szenen wesentlich ist und dem Publikum, weil ihm die Fähigkeit der Imagination nicht zugetraut wird und es so als dumm verkauft wird. Die (angebliche) Symbolik des Tanzpaares ist für die Hunde, denn das Stück braucht sie nicht. Was zwischen Phantom, Christine und Raoul passiert, füllt im idealen Fall – wenn die Darsteller es vermögen ganz in ihre Charaktere einzusteigen – den ganzen Theatersaal. Die Luft um sie herum wird bedeutungsvoll und mysteriös. Doch in dieser Version kann diese „magische“ Luft gar nicht entstehen, man nimmt ihr die Entfaltungsmöglichkeit durch die Reduzierung dieser „Gefühlsfülle“ auf die Tänzer.
Die Imagination spielt im „Phantom“ eine wichtige Rolle. Genau das ist auch der Punkt, warum dieses Musical konzertant funktionieren könnte. Allerdings nur sofern dem Publikum eben jene Möglichkeit der Imagination gegeben wird. Es kann auf Requisiten und Bühnenbild – samt Luster – verzichtet werden, ja, sogar auf die Maske (obwohl mehr als zentral), aber dann bitte wirklich mit Selbstbewusstsein. Das heißt auch: weg mit den Projektionen und Tanzpaaren. All das braucht es nicht, sofern die Darsteller abliefern können, was von ihnen verlangt wird.

Kommen wir also nun auf die Videoprojektionen (fettFilm) zu sprechen. Ähem…also WTF? Lachhaft. Im Ernst. Lachhaft. Also da wäre zum Beispiel besagte „Chucky, die Mörderpuppe“. Chucky ist eine Projektion eines Kinderkopfes aus Stein (Mamor) mit übergroßen Glubschern, die zunächst noch geschlossen sind. Sie taucht auf als das Phantom seinen „Engel der Lieder“ singt (wenn ich mich richtig erinnern kann?). Okay, also was kann das bedeuten? Das Phantom ist immer noch in seinem kindlichen Ich stecken geblieben? Möglich. Etwas anderes fällt mir dazu nicht ein und ich bin mir nicht sicher ob das Publikum diese hochgegriffene Symbolik (??) kapiert hat. Nein, ich glaube nicht. Weg damit! Weg damit! – hätte ich am liebsten geschrien und: Wozu? Wozu?
Jeden Moment habe ich nur darauf gewartet, dass dieser schreckliche Kinderkopf seine Augen aufreißt und tatsächlich – Chucky ward plötzlich auferstanden. Gelbe Kugeln leuchteten einem da entgegen, eine Entwürdigung des Phantoms, eine Entwürdigung seines gesamten Wesens und seiner Gefühle, seines ganzen Seins. Als Christine dem Phantom die Maske vom Kopf reißt – hier muss der Zuschauer allerdings einmal seine Imagination einsetzen – zerfließt das Gesicht des Kindes. Und als das Phantom erkennt, dass Christine in Raoul verliebt ist und er verloren hat – am Dach der Pariser Oper – wird die Projektion des Mondes zu Chucky. Warum? WARUM?

Doch bei Chucky war es noch längst nicht zu Ende, die Kröte hüft vergnügt über die Leinwand als Carlotta ihren „Krötengesang“ loslässt, ein Elefant rumpelt im Fake-Bühnenbild der Oper zu Beginn über die Bühne. Alles ein riesiges Fragezeichen, Kopfschütteln und kurz: einfach nur unglaublich peinlich!
Einzig und allein die Dachszene und die Bootsfahrt sind gut gelungen und auch über den Luster-Sturz und das übermäßige Feuerwerk könnte ich hinweg sehen, wenn nicht alles vorher schon zunichte gemacht wurde. Eine Katastrophe. Videoprojektionen – sofern sie nicht wirklich gut gemacht sind und Sinn machen – sollten im Theater verboten werden. Leben wir in einer Welt, wo wir das unbedingt brauchen, wo sog. „Kreative“ glauben, dass man dem Publikum auch auf dieser Schiene – weil wir eben in einer technisierten Welt leben – etwas bieten muss? Ich glaube nicht, dass das Publikum Hilfe benötigt. Ja, wir Menschen sind fähig uns etwas vorzustellen, auch wenn es nicht da ist. Das ist doch eine unsere schönsten und reichsten Eigenschaften. Wir brauchen nicht alles auf dem Präsentierteller, nein wir können uns selbst Szenen und Bilder (aus)malen.

Aber „Das Phantom der Oper – konzertant“ der VBW hat auch etwas Positives an sich und zwar drei Hauptdarsteller, die ihr Handwerk verstehen: Christian Alexander Müller, Lisa Antoni und Oliver Arno. Alle drei vermögen es sich so in ihre Charaktere zu vertiefen, dass aus ihnen heraus eine Welt entsteht. Sie fühlen in sich und erzählen dadurch. Müllers vielschichtige Performance wagt sich in die Tiefen des Phantoms vor. Deswegen kann er auch ohne Maske spielen, er kann sie spielen. Das Phantom ist auch das eigentlich Einzige, was mich an diesem Musical fasziniert. Über seine Persönlichkeit, seine Geschichte, seinen inneren Zwiespalt und Kampf könnte ich lange reden und mich mit jemandem austauschen. Müller zeigt wie viel in diesem Charakter drinnen steckt, er eröffnet damit die Diskussion und deswegen wird der zweite Akt spannend.
Die Rolle der Christine ist mir eigentlich immer ein Rätsel gewesen. Hat sie einen Vater-Komplex? Wer ist für sie jetzt der „Engel der Lieder“ - ihr Vater oder doch jemand anderes? Warum fühlt sie sich so zu ihm (erotisch) hingezogen, wenn sie glaubt es sei ihr Vater? Antoni aber legt die Rolle auf ihre eigene Weise an und trifft klare Entscheidungen. Sie liebt Raoul wirklich und trauert ihrem Vater immer noch sehr hinterher. Das Phantom bleibt ein Mysterium, das ihr eine Welt eröffnet, in der sie sich nicht zurechtfindet, u.a. aus dieser Vater-Sehnsucht heraus lässt sie sich in diese Welt entführen – doch eigentlich bleiben hier immer offene Fragen. Lisa Antoni jedoch ist dem Phantom nicht allzu sehr verfallen, ihre Angst vor ihm und dem Ungewissen erscheint bei ihr größer als jede erotische Anziehung (oder was auch immer).

Oliver Arno ist ein Darsteller – und er zeigt es auch wieder als Raoul – der seine Charaktere immer auch in seinen Körper nimmt. Soll heißen, er steigt in den Charakter mit Haut und Haar ein. Er fühlt sich so in ihn hinein, dass sich daraus auch unweigerlich passende Körperbewegungen ergeben. Er nimmt den Charakter auch in seinem Körper auf. Mimik, Gestik und Bewegung werden von innen heraus beeinflusst und daraus ergibt sich eine Glaubwürdigkeit, die beeindruckt. Raoul ist jetzt nicht DIE Rolle – eigentlich etwas fad. Der Verliebte, der sich Christine zu Füßen wirft und sie von den Klauen des Phantoms befreien möchte. Es gelingt Arno aber das Maximale herauszuholen und so entsteht zusammen mit Müller und Antoni eine spannende Dreiecksbeziehung.
Die Schauspielleistung des Ensembles lässt allerdings zu wünschen übrig. Nur Carlotta und Piangi dürfen übertrieben spielen, was Siphiwe McKenzie und Emilio Ruggerio auch gut machen – der Rest aber sollte Menschen darstellen und nicht Text aufsagende Schauspieler. Michael Kargus und Michaela Christl als Monsieur Reyer und Madam Giry – soll das überzeugendes Schauspiel sein? Für mich klang es eher nachText aufsagen und das genügt nicht. Bei weitem nicht! Erwähnenswert vielleicht noch Lucius Wolter, Ramin Dustdar und Timo Verse, die wenigstens ein bisschen Leben in ihre Rollen und das Geschehen bringen…

Schön auch die (letzten Endes) eingebrachte Maske am Schluss des Stückes. Das macht Sinn und beendet das Stück auf würdige Weise. Was dazwischen lag…tja…eigentlich ein Fragezeichen - mit den Ausnahmen Müller, Antoni und Arno.

Link:

- Kritik auf "Musical Musing"

 
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