Samstag, 24. September 2011

Premiere: Singin' in the Rain - Kammerspiele

„Das Stück legt sich wie ein kleiner Zauber auf die Zuschauer. Es macht unendlich viel Spaß und bringt die Atmosphäre der damaligen Zeit auf die Bühne.“ (Kritik zu Singin‘ In The Rain – Stadttheater Klagenfurt, 1.8.10)

Diesen Zauber erreicht die Produktion in den Kammerspielen nicht ganz, da macht sich die fehlende Größe der Bühne zu bemerken. Spaß macht die Produktion aber, ein netter Theaterabend ist garantiert.
Die kleine Bühne macht sich gut. Werner Sobotka und das restliche Creative Team haben gut gearbeitet und gezeigt, dass nichts unmöglich ist (sogar der Regen beim Titelsong).
Ein Grund warum „Singin‘ In The Rain“ auf der kleinen Kammerspiel-Bühne funktioniert sind die Choreographien und die Tänzer, die sie leichtfüßig auf die Bühne bringen. Fulminant, spritzig und herausfordernd bietet Choreograph Ramesh Nair (Assistenz: Katrin Mersch) einen (kleinen) Augenschmaus. Wie im ORF Making Off zu hören wurde die Latte sehr hoch gelegt – man sieht es und bewundert. Vor allem die Steppnummern und die Hebefiguren von Kathy (Nina Weiß) und Don (Gaines Hall) haben es in sich und bieten mehr als man sich denkt.

Gaines Hall has got the looks für den Part des Stummfilmstars Don Lockwood, die Ausstrahlung und die Tanzkünste, auch gesanglich liefert er eine ganz gute Leistung ab. Insgesamt hat mir jedoch irgendetwas gefehlt. Daniel Prohaska versprühte in der Rolle des Don in Klagenfurt doch mehr Charme. Prohaskas Vorteil war außerdem das fantastische Zusammenspiel mit Peter Lesiak als Cosmo Brown. Diese Chemie erreichen Hall und Nair nicht, wobei letzterer für mich DAS Highlight - neben Jennifer Kossina als Lina Lamont (großartige Performance in einer Abräumerrolle) - von „Singin‘ In The Rain“ in den Kammerspielen ist. Sein „Make Em Laugh“ ist sehr komisch und von Sobotka toll inszeniert, es gibt zwar viel „Drumherum“, aber es funktioniert alles. Von der Königin der Nacht, über den Hasen aus dem Hut bis hin zu Schwanensee – ein „Gustostückerl“ der Inszenierung. Ramesh Nair hat die Sympathien das ganze Stück über auf seiner Seite, seine Mimik, sein Timing, sein ganzes Auftreten sind bis ins Detail gelungen.

Nina Weiß gibt Kathy Selden natürlich und charmant. Aus dem Ensemble stechen Katharina Dorian – sie trifft Dora Bailey wie auch Miss Dinsmore genau, einfach nur witzig („Rrrunde Töne, rrunde Töne“) und Markus Simader heraus, der Hall und Nair beim „Sprechunterricht“ die Schau stiehlt; seine Perfomance als Sprechlehrer ist ein wahres Highlight.

Überraschend sind die neuen Arrangements von Christian Frank – vielfältig und kreativ.
Auffallend gut sind auch der Cameo Auftritt des Regisseurs Werner Sobotka im Kurzfilm zur Demonstration des Tonfilms und die Applausordnung – einmal anders.

"Singin' In The Rain" ab jetzt en suite in den Wiener Kammerspielen.

Links:

- Kritik "Singin' In The Rain" Stadttheater Klagenfurt
- Theater in der Josefstadt
- Trailer "Singin' In The Rain" Kammerspiele
- ORF Making Off - Matinee

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