…gut, ich war müde, ich war gestresst und vielleicht ist es
an dieser Stelle nötig zu erwähnen, worum es hier auf diesem Blog geht – worum es
beim Bloggen überhaupt geht: um meine persönliche, subjektive Meinung; von
etwas Anderem will und kann ich nicht ausgehen.
So, jetzt ist das also noch einmal betont worden, widmen wir
uns also „Lucky Stiff – Tot aber glücklich“, das am Donnerstag in den Kammerspielen
seine Premiere feierte. Kurzum: Langweilig. Sterbens langweilig, um es genau zu
sagen…soviel zum Thema…
Eigentlich weiß ich fast gar nicht was ich darüber schreiben
soll und ob überhaupt - deswegen vielleicht nur stichwortartig oder so:
Ich hatte das Gefühl, dass Werner Sobotka die Ideen ausgehen,
zumindest in Bezug auf "Comedy-Musicals". Alles wirkte wie ein billiger Abklatsch
von Schon-da-gewesenem. „Sugar“ und „Die spinnen, die Römer“ konnten
überzeugen, doch mit den Inszenierungen von „Non(n)sense“ und „Lucky Stiff“ machte sich Enttäuschung breit. Diesmal bin ich jedenfalls nicht die Einzige im
Publikum gewesen, der einfach kein Lachen auskommen wollte. Auch der Rest des Publikums
schien zwischen Gähnen und respektvollem Klatschen zu wanken, dazwischen hie
und da Schmunzeln, zu mehr hat es meistens nicht gereicht. Das was hier geboten
wurde, war einfach nur „flach“. Wenn ich mich schon berieseln lasse, dann
möchte ich mich auch wirklich amüsieren, doch bei „Lucky Stiff“ breitete sich Langweile
aus und ich begann mir zwei Fragen zu stellen:
1. Ist
es das Stück oder die Inszenierung?...und…
2. Was
ich denn mit der Zeit angefangen hätte, wäre ich doch (lieber) zu Hause
geblieben?
Thomas S. Hischak meint in seinem Buch über Off-Broadway
Musicals (2011), dass „vielversprechend“ ein Understatement für „Lucky Stiff“
ist, er schreibt:
„Here is a
musical that knows when to speed up and when to quiet down for a touching
character moment and never stops being a farce.“
Kann ja sein, aber bis auf den letzten Punkt ist in den
Kammerspielen nichts davon mitzubekommen. Touching character moments? Weit gefehlt.
Ich dachte nur, wenn Annabel Glick noch ein Lied über Hunde singt, springe ich
ihr persönlich an die Gurgel und auch die Szenen mir Protagonist Harry
Witherspoon hätten etwas mehr Gehalt vertragen.
Die Story ist alles andere als einfallsreich, was ja auch
oftmals reicht, wenn sie wenigstens Material für lustige Szenen bieten würde.
Von der Grundthematik würde sie das durchaus, aber die Ausführung lässt einen Stirn
runzeln und Daumen drehen. Da gibt es – weiß Gott – bessere Unterhaltung.
Die einzigen zwei Highlights der Show sind das Bühnenbild von
Sam Madwar und „Phone Call“ aka „Mary Alice“ von Boris Pfeifer. Ab und zu ist
etwas am Rande ganz lustig, den größten Spaß hatten aber sicher die Darsteller
beim Proben, leider überträgt sich das nicht auf die Zuseher – und wieder
stelle ich mir Frage 1 (siehe oben) und werde sie jetzt für mich auch nicht
beantworten können. Vielleicht erst irgendwann einmal, wenn ich mich überwunden
habe, mir das Stück – rein aus diesem Interesse –irgendwo anders noch einmal
anzusehen.
Die Darsteller bringen eine gute Leistung – da kann man
eigentlich nicht viel sagen, aber eine Nuance „Tiefe“ hätte nicht geschadet. Die
Komik des Lebens basiert auf der Tragik – das ist auch eigentlich in „Lucky Stiff“
Thema, es wird nur überhaupt nicht konkret darauf eingegangen, es kommt nicht
an. Die komischen Momente entstehen aus der Oberfläche und das ist ein Humor,
der mich nur selten erreicht. Wie es anders geht zeigt Pfeifer als Vincent Di Ruzzio in diesem genialen
Telefongesprächs-Song relativ am Anfang des Stücks.
Peter Lesiak sind die Rollen des schüchternen, „nerdy“
Nobody auf den Leib geschrieben – er bedient dieses Schema gut. Lisa Habermann
und Ann Mandrella – souverän. Katharina Dorian immer wieder schön „grumpy“,
abstrus und völlig weggetreten. Passable Performances des Ensembles – doch auch
die reißen das Musical nicht aus seiner Misere.
Mehr gibt es – für mich - nicht zu sagen.
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