...noch schnell zur Erinnerung...
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Montag, 29. Juni 2009
Erinnerung
Eingestellt von
Julia
um
21:52
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Sonstiges
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Donauinselfest
Gestern hat wieder das alljährliche Konzert der Vereinigten Bühnen Wien im Rahmen des Donauinselfestes stattgefunden.
Jedes Jahr stehen die "Stars der VBW" dort auf der Bühne und präsentieren einen Querschnitt aus VBW-Produktionen. Moderiert wird das ganze "Spektakel" von Alexander Goebel, der zwar frisch ans Werk geht, aber ein bisschen übertrieben. Verzweifelt hat er versucht den Opernblock, der zwischen die Musicalnummern geschoben wurde, dem Publikum schmackhaft zu machen - gebracht hat das meiner Meinung nach nicht sehr viel. Ich hab nichts gegen Opernmusik und die Performances der beiden Sänger waren u.a. aufgrund der Musikauswahl auch sehr gut, allerdings war die Stimmung kurzfristig am Boden. Ob der Auftritt der zwei "Opernstars" des Theater an der Wien wirklich mehr Zuschauer in die Oper bringt ist die Frage, vielleicht sollte man in den nächsten Jahren doch wieder auf diesen Showblock verzichten. Bei aller Liebe...es hat den Fluss irgendwie unterbrochen. Schade!
Auch der Regen scheint meiner Meinung zu sein. Pünktlich zu Beginn hörte es auf zu regnen, setzte aber beim Opernblock wieder ein, um dann rechtzeitig zum Schluss-Medley wieder aufzuhören...:D
Nun zu den Performances...
Präsentiert wurden wie jedes Jahr die Klassiker. Tja, ich weiß nicht...So schön sie alle sind, ich fände ein wenig Abwechslung gar nicht schlecht...aber gut. Es ist nun mal so, dass auch das Publikum, das sonst eigentlich nicht so oft ins Theater geht, für Musical begeistert werden soll. Was würde da besser funktionieren als die Klassiker?
Für Musicalfans bietet das Programm allerdings eher weniger Abwechslung, obwohl ich sagen muss, dass es mir dieses Jahr gar nicht so viel ausgemacht hat...das liegt vor allem an den Darstellern.
Da wären: Wietske van Tongeren, Carin Filipcic, Lisa Antoni, Marjan Shaki, Lukas Perman, Thomas Borchert und Drew Sarich...unterstützt von einem großartigen Ensemble, bestehend aus Matilda Hansson, Leigh Martha Klinger, Silke Braas, Kathleen Bauer, Liane Maynard-Schmid, Max Niemayer, Fritz Schmid, Niran Straub und Markus Neugebauer.
Das Ensemble war sehr gut und was vor allem schön zu sehen war, war die Begeisterung. Allen hat man angemerkt, wie sehr sie sich freuen hier auf der Bühne stehen zu dürfen und auch mal etwas anderes als "Rudolf" zu performen. Markus Neugebauer scheint immer lockerer zu werden (wird auch Zeit!) und Niran Straub fiel gestern einmal mehr als fantastischer Tänzer auf (was für ein Spagatsprung!)...es war wirklich eine Freude dem Ensemble zuzusehen, allerdings frage ich mich jedes Jahr, warum sie den Frauen immer so gewaltige Haarteile anstecken. Erstens wäre das gar nicht nötig, und zweitens, wenn unbedingt, dann bitte ein wenig unauffälliger...
Jetzt zur Main-Cast...
Die Performances von Wietske van Tongeren und Carin Filipcic waren souverän wie immer, es liegt nicht an ihnen, dass sie jedes Jahr den gleichen "Schmus" singen müssen...wer wirklich hervorgestochen ist, ist Lisa Antoni. Sie hatte gestern die Möglichkeit zu zeigen, was sie alles drauf hat. Ihre Stimme ist wirklich gut und sie ist auf der Bühne total aufgeblüht. Man hat ihr auch die Freude im Gesicht ablesen können, mal etwas anderes zu singen als sonst...wenn sie so weiter macht, dann wird sie Marjan Shaki vielleicht bald den Rang ablaufen, denn die war gestern nicht in Top-Form. Ehrlich gesagt hat sie mich wirklich ein wenig enttäuscht. Ihre Stimme ist nach wie vor gut und ihre Performance auch, aber es fehlt etwas. Es ist so schwer in Worten auszudrücken, aber ihr fehlt irgendwie der "Kick"...vielleicht war gestern ja einfach nicht ihr Tag, wer weiß!?
Lukas Perman musste sich gestern als Alfred beweisen und die Fans auf seine Seite bekommen, die damals bei Tanz der Vampire in Concert gegen ihn gewettert haben. Ich finde er hat eine passable Leistung erbracht, war nicht besonders hervorstechend, aber dennoch gut...
Tja, und jetzt zu den richtigen "Stars": Thomas Borchert und Drew Sarich. Sehr unterschiedliche Stimmen, aber beide haben eine Bühnenpräsenz und eine Leidenschaft, die ihres gleichen suchen...sie waren beide fantastisch!
Drew Sarich hätte man ruhig noch etwas mehr singen lassen können, denn sein Teil war relativ bald abgetan...Thomas Borchert brachte aufgrund seiner Qualitäten als Entertainer ein wenig Schwung in "Der letzte Tanz", was sehr erfrischend war und auch sonst lieferte er eine tolle Performance ab. Wien kann wirklich froh sein, zwei so großartige Darsteller auf der Bühne stehen zu haben.
Irgendwie ist mir das Konzert gestern kürzer als sonst vorgekommen...anfangs wurden die Klassiker gebracht, anschließend ein Block aus Rudolf, dann Oper und zum Abschluss ein Musical-Medley...
Den Rudolf-Block fand ich nicht sehr gut zusammengestellt, Carin Filipcics Solo hat zu wenig "Pep" als dass man es hier inkludieren sollte, finde ich...ansonsten wurden die Lieder aus Rudolf stark verkürzt aneinandergereiht...ich bin mir irgendwie unschlüssig, ob mir das gefallen hat oder nicht :)
Aus Mozart! wurde diesmal nicht "Wie wird man seinen Schatten los?" gesungen, sondern - welch Wunder - "Ich bin Musik"...sehr nette Abwechslung! Auch auf die Overtüre von Freudiana wurde diesmal verzichtet. Stattdessen ertönte die von "Die Schöne und das Biest"...aus Freudiana bekam das Publikum diesmal statt dem obligatorischen "You're on your own" ("Du bist allein"), "Ich bin dein Spiegel" ("I am a mirror") zu hören - performt von einem abrockenden Drew Sarich - was für eine Stimme!
Ich kann mich nicht mehr genau an alle Songs erinnern, aber hier die Setlist (Reihenfolge stimmt nicht ganz):
Mozart!/ Elisabeth/ Rebecca:
- Hier in Wien! (Ensemble)
- Ich bin Musik (Lukas Perman)
- Gold von den Sternen (Carin Filipcic)
- Irgendwo wird immer getanzt (Lisa Antoni)
- Ich gehör nur mir (Wietske van Tongeren)
- Der letzte Tanz (Thomas Borchert)
- Die Schatten werden länger (Thomas Borchert, Lukas Perman)
- Rebecca (Wietske van Tongeren)
Rudolf (Medley):
- Der Ball (Ensemble)
- Die Liebe lenkt (Carin Filipcic)
- Vetrau in uns (Lisa Antoni)
- Du bleibst bei mir (Wietske van Tongeren)
- Wie jeder andre Mann (Drew Sarich)
- So viel mehr (Lisa Antoni, Drew Sarich)
Tanz der Vampire:
- Draußen ist Freiheit (Marjan Shaki, Lukas Perman)
- Totale Finsternis (Marjan Shaki, Thomas Borchert)
- Der Tanz der Vampire (Ensemble)
Opernblock mit Nummern aus "Der Barbier von Sevilla" und "Don Giovanni" (Klemens Sander, Anja Nina Bahrmann)
Musical-Medley:
- All that Jazz (Carin Filipcic, Ensemble)
- Ich bin dein Spiegel (Drew Sarich)
- You're the one that I want (Marjan Shaki, Lukas Perman)
- Das Lied des Volkes (alle)
- Let the sunshine in (alle)
Die Zugabe-Rufe des Publikums wurden wie jedes Jahr ignoriert. Vielleicht sollten die VBW doch noch ein bis zwei Lieder mehr einstudieren, um diese dann dem Publikum als Zugabe zu präsentieren. Der abrupte Schluss lässt die aufgekommene Stimmung ein wenig in den Keller sinken...nichtsdestotrotz war es ein sehr schöner Abend. Musikalisch gesehen, nicht wettermäßig...:)
Jedes Jahr stehen die "Stars der VBW" dort auf der Bühne und präsentieren einen Querschnitt aus VBW-Produktionen. Moderiert wird das ganze "Spektakel" von Alexander Goebel, der zwar frisch ans Werk geht, aber ein bisschen übertrieben. Verzweifelt hat er versucht den Opernblock, der zwischen die Musicalnummern geschoben wurde, dem Publikum schmackhaft zu machen - gebracht hat das meiner Meinung nach nicht sehr viel. Ich hab nichts gegen Opernmusik und die Performances der beiden Sänger waren u.a. aufgrund der Musikauswahl auch sehr gut, allerdings war die Stimmung kurzfristig am Boden. Ob der Auftritt der zwei "Opernstars" des Theater an der Wien wirklich mehr Zuschauer in die Oper bringt ist die Frage, vielleicht sollte man in den nächsten Jahren doch wieder auf diesen Showblock verzichten. Bei aller Liebe...es hat den Fluss irgendwie unterbrochen. Schade!
Auch der Regen scheint meiner Meinung zu sein. Pünktlich zu Beginn hörte es auf zu regnen, setzte aber beim Opernblock wieder ein, um dann rechtzeitig zum Schluss-Medley wieder aufzuhören...:D
Nun zu den Performances...
Präsentiert wurden wie jedes Jahr die Klassiker. Tja, ich weiß nicht...So schön sie alle sind, ich fände ein wenig Abwechslung gar nicht schlecht...aber gut. Es ist nun mal so, dass auch das Publikum, das sonst eigentlich nicht so oft ins Theater geht, für Musical begeistert werden soll. Was würde da besser funktionieren als die Klassiker?
Für Musicalfans bietet das Programm allerdings eher weniger Abwechslung, obwohl ich sagen muss, dass es mir dieses Jahr gar nicht so viel ausgemacht hat...das liegt vor allem an den Darstellern.
Da wären: Wietske van Tongeren, Carin Filipcic, Lisa Antoni, Marjan Shaki, Lukas Perman, Thomas Borchert und Drew Sarich...unterstützt von einem großartigen Ensemble, bestehend aus Matilda Hansson, Leigh Martha Klinger, Silke Braas, Kathleen Bauer, Liane Maynard-Schmid, Max Niemayer, Fritz Schmid, Niran Straub und Markus Neugebauer.
Das Ensemble war sehr gut und was vor allem schön zu sehen war, war die Begeisterung. Allen hat man angemerkt, wie sehr sie sich freuen hier auf der Bühne stehen zu dürfen und auch mal etwas anderes als "Rudolf" zu performen. Markus Neugebauer scheint immer lockerer zu werden (wird auch Zeit!) und Niran Straub fiel gestern einmal mehr als fantastischer Tänzer auf (was für ein Spagatsprung!)...es war wirklich eine Freude dem Ensemble zuzusehen, allerdings frage ich mich jedes Jahr, warum sie den Frauen immer so gewaltige Haarteile anstecken. Erstens wäre das gar nicht nötig, und zweitens, wenn unbedingt, dann bitte ein wenig unauffälliger...
Jetzt zur Main-Cast...
Die Performances von Wietske van Tongeren und Carin Filipcic waren souverän wie immer, es liegt nicht an ihnen, dass sie jedes Jahr den gleichen "Schmus" singen müssen...wer wirklich hervorgestochen ist, ist Lisa Antoni. Sie hatte gestern die Möglichkeit zu zeigen, was sie alles drauf hat. Ihre Stimme ist wirklich gut und sie ist auf der Bühne total aufgeblüht. Man hat ihr auch die Freude im Gesicht ablesen können, mal etwas anderes zu singen als sonst...wenn sie so weiter macht, dann wird sie Marjan Shaki vielleicht bald den Rang ablaufen, denn die war gestern nicht in Top-Form. Ehrlich gesagt hat sie mich wirklich ein wenig enttäuscht. Ihre Stimme ist nach wie vor gut und ihre Performance auch, aber es fehlt etwas. Es ist so schwer in Worten auszudrücken, aber ihr fehlt irgendwie der "Kick"...vielleicht war gestern ja einfach nicht ihr Tag, wer weiß!?
Lukas Perman musste sich gestern als Alfred beweisen und die Fans auf seine Seite bekommen, die damals bei Tanz der Vampire in Concert gegen ihn gewettert haben. Ich finde er hat eine passable Leistung erbracht, war nicht besonders hervorstechend, aber dennoch gut...
Tja, und jetzt zu den richtigen "Stars": Thomas Borchert und Drew Sarich. Sehr unterschiedliche Stimmen, aber beide haben eine Bühnenpräsenz und eine Leidenschaft, die ihres gleichen suchen...sie waren beide fantastisch!
Drew Sarich hätte man ruhig noch etwas mehr singen lassen können, denn sein Teil war relativ bald abgetan...Thomas Borchert brachte aufgrund seiner Qualitäten als Entertainer ein wenig Schwung in "Der letzte Tanz", was sehr erfrischend war und auch sonst lieferte er eine tolle Performance ab. Wien kann wirklich froh sein, zwei so großartige Darsteller auf der Bühne stehen zu haben.
Irgendwie ist mir das Konzert gestern kürzer als sonst vorgekommen...anfangs wurden die Klassiker gebracht, anschließend ein Block aus Rudolf, dann Oper und zum Abschluss ein Musical-Medley...
Den Rudolf-Block fand ich nicht sehr gut zusammengestellt, Carin Filipcics Solo hat zu wenig "Pep" als dass man es hier inkludieren sollte, finde ich...ansonsten wurden die Lieder aus Rudolf stark verkürzt aneinandergereiht...ich bin mir irgendwie unschlüssig, ob mir das gefallen hat oder nicht :)
Aus Mozart! wurde diesmal nicht "Wie wird man seinen Schatten los?" gesungen, sondern - welch Wunder - "Ich bin Musik"...sehr nette Abwechslung! Auch auf die Overtüre von Freudiana wurde diesmal verzichtet. Stattdessen ertönte die von "Die Schöne und das Biest"...aus Freudiana bekam das Publikum diesmal statt dem obligatorischen "You're on your own" ("Du bist allein"), "Ich bin dein Spiegel" ("I am a mirror") zu hören - performt von einem abrockenden Drew Sarich - was für eine Stimme!
Ich kann mich nicht mehr genau an alle Songs erinnern, aber hier die Setlist (Reihenfolge stimmt nicht ganz):
Mozart!/ Elisabeth/ Rebecca:
- Hier in Wien! (Ensemble)
- Ich bin Musik (Lukas Perman)
- Gold von den Sternen (Carin Filipcic)
- Irgendwo wird immer getanzt (Lisa Antoni)
- Ich gehör nur mir (Wietske van Tongeren)
- Der letzte Tanz (Thomas Borchert)
- Die Schatten werden länger (Thomas Borchert, Lukas Perman)
- Rebecca (Wietske van Tongeren)
Rudolf (Medley):
- Der Ball (Ensemble)
- Die Liebe lenkt (Carin Filipcic)
- Vetrau in uns (Lisa Antoni)
- Du bleibst bei mir (Wietske van Tongeren)
- Wie jeder andre Mann (Drew Sarich)
- So viel mehr (Lisa Antoni, Drew Sarich)
Tanz der Vampire:
- Draußen ist Freiheit (Marjan Shaki, Lukas Perman)
- Totale Finsternis (Marjan Shaki, Thomas Borchert)
- Der Tanz der Vampire (Ensemble)
Opernblock mit Nummern aus "Der Barbier von Sevilla" und "Don Giovanni" (Klemens Sander, Anja Nina Bahrmann)
Musical-Medley:
- All that Jazz (Carin Filipcic, Ensemble)
- Ich bin dein Spiegel (Drew Sarich)
- You're the one that I want (Marjan Shaki, Lukas Perman)
- Das Lied des Volkes (alle)
- Let the sunshine in (alle)
Die Zugabe-Rufe des Publikums wurden wie jedes Jahr ignoriert. Vielleicht sollten die VBW doch noch ein bis zwei Lieder mehr einstudieren, um diese dann dem Publikum als Zugabe zu präsentieren. Der abrupte Schluss lässt die aufgekommene Stimmung ein wenig in den Keller sinken...nichtsdestotrotz war es ein sehr schöner Abend. Musikalisch gesehen, nicht wettermäßig...:)
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Freitag, 26. Juni 2009
FAME - I wanna live forever...
So...jetzt schaff ichs endlich...hab einiges aufzuholen!
Am 27. Mai habe ich mir im Kons (Konservatorium Wien Privatuniversität) "FAME" angeschaut und ich war begeistert. Ich habe das Musical bereits dreimal gesehn und obwohl es an sich nicht viel her gibt, haben die Kons-Studenten das Beste daraus gemacht!
Das erste Mal habe ich FAME im Stadttheater Klagenfurt gesehen und es war wirklich gut...das zweite Mal war ich in einer Vorstellung einer Tourproduktion - und wie ich es bereut habe. Aber es ist nun mal so, dass ich gerne auch die Musicals sehe, die sonst nicht oder selten in Österreich und Umgebung gespielt werden...und Tourproduktion bieten da die einzige Möglichkeit. Jedes Mal bereue ich es aber Geld ausgegeben zu haben. Ich bin in dem Punkt wahrscheinlich etwas zu gutgläubig und mache deshalb den Fehler immer wieder...
Am schlimmsten ist im Bereich "schlechte Musical-Tourproduktionen" eigentlich die Wörtherseebühne, gefolgt von der Stadthalle. Wobei letztere auch ab und zu qualitätsvolle Musicals im Angebot hat, wenn sich z.B. das Performing Center oder die VBW dort kurzzeitig einquartieren...was leider viel zu selten der Fall ist.
Die Wörtherseebühne ist ein Kapitel für sich. Ich liebe den Wörthersee und die Bühne ist einfach ein wunderbarer Ort für gute Produktionen, die jedoch dort nicht existieren. Man nehme z.B. Jesus Christ Superstar (2007) oder Aida (2008)...schrecklichst! Was wäre z.B. wenn man auf dieser Bühne den Musicalnachwuchs Österreich auftreten ließe...die haben alle viel mehr drauf, als die Darsteller, die jeden Sommer dort spielen...
Ich will erst gar nicht von den Kartenpreisen reden, die man für "so etwas" zahlt!
Aber jetzt wieder zurück zum eigentlichen Thema: FAME im Kons.
Da es schon länger her ist, kann ich mich nicht mehr ganz genau an alle Details erinnern...man möge es mir nachsehen! :)
Das Bühnenbild ist recht einfach, aber sehr gelungen. Es funktioniert und das ist das Wichtigste. Und wenn die Darsteller gut sind, dann wird daraus sowieso irgendwie eine Einheit...und die Darsteller waren gut!
Wie ich schon einmal erwähnt habe, halte ich sehr viel vom Kons und das liegt u.a. daran, dass es so gute Künstler hervorbringt und in den Gemäuern in der Johannesgasse eine familiäre Atmosphäre herrscht...ich finde das macht viel aus.
Das Ensemble bestand bis auf Andreas Wanasek aus dem 4. Jahrgang (jetzt schon Absolvent), aus Studenten des 1., 2. und 3. Jahrgangs. Es war fantastisch, hatte viel Schwung und vor allem Freude auf der Bühne zu stehen! Für mich waren auch einige neue Gesichter dabei, von denen ich mir ein erstes Bild machen konnte...ich werde nur wenige Namen herausnehmen, weil es sonst zu weit führen würde, aber besonders gefallen haben mir Sarah Laminger, Andreas Wanasek, Bernd Kainz, Stefan Bleiberschnig, Beatrice Forler und Patrizia Leitsoni.
Sarah Laminger hat eine Bühnenpräsenz, die wirklich beeindruckend ist und ihre Stimme ist wahnsinnig gut. Als Carmen Diaz hat sie die Showstopper und gibt in ihren Nummern wirklich ihr Bestes. Es ist eine Freude ihrem Spiel zuzusehen, denn auch schauspielerisch ist sie einwandfrei.
Andreas Wanasek alias Goody spielt zwar keine ganz so große Rolle, kann aber absolut überzeugen. Seine Stimme gefällt mir sehr, sehr gut, da sie einen leicht rockigen Klang hat und auch sein Schauspiel und die Tanzpassagen waren wirklich gut!
Bei Bernd Kainz habe ich mir anfangs ein wenig schwer getan. Aber als er dann zum ersten Mal eine Solopassage gesungen hat, änderte sich meine Meinung sofort. Zuerst hatte ich ja das Gefühl, das irgendetwas fehlt, aber dann hat er den Mund aufgemacht und herausgekommen ist, was ich nicht vermutet hätte...was für eine tolle Stimme! Dann ist es mir fast peinlich gewesen, meine anfänglichen Zweifel zuzugeben...er hat seine Rolle des schüchternen Schlomo einfach so gut gespielt...echt, ehrlich und glaubhaft.
Stefan Bleiberschnig und Patrizia Leitsoni, einigen sicher schon aus Frühlings Erwachen bekannt, lieferten als Nick und Serena auch sehr gute Performances ab. Beide konnten sich gut aufeinander einstellen.
Und zuletzt möchte ich noch Beatrice Forler herausnehmen. Auch bei ihr habe ich mir am Anfang ein wenig schwer getan, aber spätestens bei ihrem Solo "Mabel's Prayer" hat sich meine Meinung geändert. Die komödiantischen Passagen hat sie außerdem auch sehr gut gemeistert!
Wen ich vorhin noch vergessen habe anzuführen sind die Darsteller der Lehrer. Allen voran Sigrid Hauser als Miss Sherman. Man unterschätzt diese Frau doch immer wieder, aber sieht man sie live auf der Bühne haut sie einen um - zumindest mich ;)
Da kommt eine Stimme heraus, die einen wirklich erstaunen lässt. Es macht einfach Spaß ihrer Performance zuzusehen, vor allem weil sich sehr glaubhaft spielt...
Ariane Swoboda als Miss Bell fand ich ein wenig enttäuschend, obwohl sie eine ganz gute Stimme hat. Dafür lieferten Martin Niedermair und Sam Madwar als Mr. Myers und Mr. Sheinkopf sehr gute Leistungen ab.
Thomas Dapoz als Tyrone war vielleicht nicht die Idealbesetzung. Ich halte sehr viel von ihm, aber den Rebellen kauft man ihm nicht so ganz ab. Stimmlich und tänzerisch war er jedoch einwandfrei. Vor allem in der Rap-Szene gab er, zusammen mit dem Rest der männlichen Darsteller, alles...tolle Choreographie (Ernst Gabriel Vokurek) und tolle tänzerische Leistung!
Für Regie und den Rest der Choreographie war Ricarda Regina Ludigkeit verantwortlich, die wenige Tage später auch in der M.U.T-Jury Platz nahm. Sie holte das Beste aus FAME heraus -einer Show, die von der Handlung her ein wenig eintönig ist (obwohl es so viele Handlungsstränge gibt)...
Ich kann jedem wirklich nur empfehlen, sich ab und zu auch mal Produktionen von Wiens Musicalschulen anzusehen, allen voran natürlich dem Kons, aber auch das Performing Center zeigt meistens sehr gute Shows...man wird selten enttäuscht!
Am 27. Mai habe ich mir im Kons (Konservatorium Wien Privatuniversität) "FAME" angeschaut und ich war begeistert. Ich habe das Musical bereits dreimal gesehn und obwohl es an sich nicht viel her gibt, haben die Kons-Studenten das Beste daraus gemacht!
Das erste Mal habe ich FAME im Stadttheater Klagenfurt gesehen und es war wirklich gut...das zweite Mal war ich in einer Vorstellung einer Tourproduktion - und wie ich es bereut habe. Aber es ist nun mal so, dass ich gerne auch die Musicals sehe, die sonst nicht oder selten in Österreich und Umgebung gespielt werden...und Tourproduktion bieten da die einzige Möglichkeit. Jedes Mal bereue ich es aber Geld ausgegeben zu haben. Ich bin in dem Punkt wahrscheinlich etwas zu gutgläubig und mache deshalb den Fehler immer wieder...
Am schlimmsten ist im Bereich "schlechte Musical-Tourproduktionen" eigentlich die Wörtherseebühne, gefolgt von der Stadthalle. Wobei letztere auch ab und zu qualitätsvolle Musicals im Angebot hat, wenn sich z.B. das Performing Center oder die VBW dort kurzzeitig einquartieren...was leider viel zu selten der Fall ist.
Die Wörtherseebühne ist ein Kapitel für sich. Ich liebe den Wörthersee und die Bühne ist einfach ein wunderbarer Ort für gute Produktionen, die jedoch dort nicht existieren. Man nehme z.B. Jesus Christ Superstar (2007) oder Aida (2008)...schrecklichst! Was wäre z.B. wenn man auf dieser Bühne den Musicalnachwuchs Österreich auftreten ließe...die haben alle viel mehr drauf, als die Darsteller, die jeden Sommer dort spielen...
Ich will erst gar nicht von den Kartenpreisen reden, die man für "so etwas" zahlt!
Aber jetzt wieder zurück zum eigentlichen Thema: FAME im Kons.
Da es schon länger her ist, kann ich mich nicht mehr ganz genau an alle Details erinnern...man möge es mir nachsehen! :)
Das Bühnenbild ist recht einfach, aber sehr gelungen. Es funktioniert und das ist das Wichtigste. Und wenn die Darsteller gut sind, dann wird daraus sowieso irgendwie eine Einheit...und die Darsteller waren gut!
Wie ich schon einmal erwähnt habe, halte ich sehr viel vom Kons und das liegt u.a. daran, dass es so gute Künstler hervorbringt und in den Gemäuern in der Johannesgasse eine familiäre Atmosphäre herrscht...ich finde das macht viel aus.
Das Ensemble bestand bis auf Andreas Wanasek aus dem 4. Jahrgang (jetzt schon Absolvent), aus Studenten des 1., 2. und 3. Jahrgangs. Es war fantastisch, hatte viel Schwung und vor allem Freude auf der Bühne zu stehen! Für mich waren auch einige neue Gesichter dabei, von denen ich mir ein erstes Bild machen konnte...ich werde nur wenige Namen herausnehmen, weil es sonst zu weit führen würde, aber besonders gefallen haben mir Sarah Laminger, Andreas Wanasek, Bernd Kainz, Stefan Bleiberschnig, Beatrice Forler und Patrizia Leitsoni.
Sarah Laminger hat eine Bühnenpräsenz, die wirklich beeindruckend ist und ihre Stimme ist wahnsinnig gut. Als Carmen Diaz hat sie die Showstopper und gibt in ihren Nummern wirklich ihr Bestes. Es ist eine Freude ihrem Spiel zuzusehen, denn auch schauspielerisch ist sie einwandfrei.
Andreas Wanasek alias Goody spielt zwar keine ganz so große Rolle, kann aber absolut überzeugen. Seine Stimme gefällt mir sehr, sehr gut, da sie einen leicht rockigen Klang hat und auch sein Schauspiel und die Tanzpassagen waren wirklich gut!
Bei Bernd Kainz habe ich mir anfangs ein wenig schwer getan. Aber als er dann zum ersten Mal eine Solopassage gesungen hat, änderte sich meine Meinung sofort. Zuerst hatte ich ja das Gefühl, das irgendetwas fehlt, aber dann hat er den Mund aufgemacht und herausgekommen ist, was ich nicht vermutet hätte...was für eine tolle Stimme! Dann ist es mir fast peinlich gewesen, meine anfänglichen Zweifel zuzugeben...er hat seine Rolle des schüchternen Schlomo einfach so gut gespielt...echt, ehrlich und glaubhaft.
Stefan Bleiberschnig und Patrizia Leitsoni, einigen sicher schon aus Frühlings Erwachen bekannt, lieferten als Nick und Serena auch sehr gute Performances ab. Beide konnten sich gut aufeinander einstellen.
Und zuletzt möchte ich noch Beatrice Forler herausnehmen. Auch bei ihr habe ich mir am Anfang ein wenig schwer getan, aber spätestens bei ihrem Solo "Mabel's Prayer" hat sich meine Meinung geändert. Die komödiantischen Passagen hat sie außerdem auch sehr gut gemeistert!
Wen ich vorhin noch vergessen habe anzuführen sind die Darsteller der Lehrer. Allen voran Sigrid Hauser als Miss Sherman. Man unterschätzt diese Frau doch immer wieder, aber sieht man sie live auf der Bühne haut sie einen um - zumindest mich ;)
Da kommt eine Stimme heraus, die einen wirklich erstaunen lässt. Es macht einfach Spaß ihrer Performance zuzusehen, vor allem weil sich sehr glaubhaft spielt...
Ariane Swoboda als Miss Bell fand ich ein wenig enttäuschend, obwohl sie eine ganz gute Stimme hat. Dafür lieferten Martin Niedermair und Sam Madwar als Mr. Myers und Mr. Sheinkopf sehr gute Leistungen ab.
Thomas Dapoz als Tyrone war vielleicht nicht die Idealbesetzung. Ich halte sehr viel von ihm, aber den Rebellen kauft man ihm nicht so ganz ab. Stimmlich und tänzerisch war er jedoch einwandfrei. Vor allem in der Rap-Szene gab er, zusammen mit dem Rest der männlichen Darsteller, alles...tolle Choreographie (Ernst Gabriel Vokurek) und tolle tänzerische Leistung!
Für Regie und den Rest der Choreographie war Ricarda Regina Ludigkeit verantwortlich, die wenige Tage später auch in der M.U.T-Jury Platz nahm. Sie holte das Beste aus FAME heraus -einer Show, die von der Handlung her ein wenig eintönig ist (obwohl es so viele Handlungsstränge gibt)...
Ich kann jedem wirklich nur empfehlen, sich ab und zu auch mal Produktionen von Wiens Musicalschulen anzusehen, allen voran natürlich dem Kons, aber auch das Performing Center zeigt meistens sehr gute Shows...man wird selten enttäuscht!
Eingestellt von
Julia
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19:26
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Musicalausbildung,
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...sorry...
Ich weiß zwar nicht, ob ich überhaupt Leser hab und wenn ja, wie viele, aber ich möchte mich dafür entschuldigen, dass ich so lange nichts mehr gepostet habe. Im Moment ist gerade Prüfungsphase auf der Uni und da ich ab Mitte Juli in NY bin, habe ich zusätzlich noch einiges zu erledigen...im Laufe des Tages folgt aber ein neuer Eintrag bzw. sogar mehrere...mal sehn...:)
Eingestellt von
Julia
um
11:05
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Sonstiges
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Sonntag, 7. Juni 2009
My Fair Lady
Endlich komme ich dazu über "My Fair Lady" zu schreiben...am 22.5.09 habe ich das Musical von Frederick Loewe in der Volksoper gesehen. Nicht zum ersten Mal, aber seit langer Zeit wieder.
Es ist eine sehr traditionelle Inszenierung. Mit klassischem "My Fair Lady"-Bühnenbild. An sich ist das ja nichts Schlechtes. Man weiß irgendwie was einen erwartet und kann sich dann besser auf die Show, die sich doch etwas in die Länge zieht, einstellen. Bisher habe ich nur klassische Inszenierungen dieses Musicals gesehn, mich würde es deswegen reizen auch einmal eine ganz andere, modernere Inszenierung zu sehen, obwohl ich das Klassische/ Traditionelle im Bezug auf dieses Musical sehr schätze. Doch ab und zu wirkt es ein bisschen verstaubt und könnte da und dort neuen Schwung vertragen. Erst kürzlich habe ich von einer "My Fair Lady"-Produktion gelesen, die moderner an diesen älteren Stoff herangeht und trotzdem funktioniert. Es ist also nicht unmöglich.
Nun zu den Darstellern. Mit Katharina Straßer hat man eine großartige Schauspielerin für die Rolle der Eliza gewinnen können, die aber leider stimmlich sehr schwächelt. Die Choreographie bekommt sie gut hin - so viel ist es ja nicht - leider. Aber dann kommen die Songs, bei denen sich Straßer beweisen muss und sich hörbar schwer tut. Ihre Gesangsstimme ist nun mal nicht ausgebildet. Sie gibt zwar ihr Bestes, schummelt sich durch einige schwere Gesangspassagen mit Sprechgesang, klingt aber dünn und ausdruckslos. Da sie aber in den anderen Szenen brilliert, sieht man als Zuschauer über dieses Manko etwas hinweg. Ein Punkt der die schwache Gesangsstimme von Straßer nicht gerade unterstützt ist die Lautstärke. Das Orchester versucht sich an die Stimmen der Darsteller anzupassen, es gelingt nur nicht immer. Zuerst hatte es den Eindruck, dass die Darsteller nicht durch Mikroports unterstützt werden, dann wiederum schon, aber diese waren dann wohl viel zu leise eingestellt. Einige Textpassagen sind dadurch irgendwie verpufft. Auch die Wirkung einiger Songs hat deswegen etwas nachgelassen.
Herbert Föttinger als Henry Higgins ist ein Genuss. Er ist nahezu perfekt für diese Rolle. Er spielt den Egoisten fantastisch, ist aber zugleich auch sehr charmant. Man nimmt ihm alles ab. Auch Föttingers Gesangsleistung ist gut.
Peter Matic gibt einen guten Oberst Pickering und mimt die Rolle des väterlichen Beschützers von Eliza einwandfrei. Robert Meyer als Alfred P. Doolittle ist ebenfalls ein Erlebnis und bringt den nötigen Witz und seinen ganz eigenen Charme in die Rolle ein. Er ist immer ein Lichtblick und hat die Lacher garantiert auf seiner Seite.
Aus dem Ensemble ist vielleicht noch Guggi Löwinger zu erwähnen, allerdings nicht im positiven Sinne. Sie wirkt immer ein bisschen unnatürlich. Sie spielt ihre Rolle als Higgings Haushälterin zwar lieb und nett, aber ihre Zeit ist meiner Meinung nach schon vorbei.
Das Bühnenbild ist, wie gesagt, sehr traditionell und das soll auch so sein, jedoch hätten manche Szenen wirklich spannender inszeniert werden können. Da ist z.B. die Ascot-Szene zu nennen. Sie ist viel zu langweilig und erst beim Auftreten von Straßer kommt frischer Wind. Vielleicht war dieser Effekt ja beabsichtigt, jedoch hätte man gerade an dieser Stelle noch ein wenig herumfeilen sollen.
Die Volksoper hat sich ihren Ruf für gute Aufführungen von "klassischen" Musical die letzten Jahre aufrechterhalten, jedoch fehlt mir bei den Inszenierungen an irgendeiner Ecke immer etwas. Was mich dabei u.a. stört ist, dass Musical-Ensemblerollen mit dem Volksopern-Operetten/Opern-Ensemble besetzt werden. Natürlich nimmt man seine eigenen Leute, allerdings sollte man sich vielleicht doch bemühen einige Musicalsänger für die Produktionen zu gewinnen. Die Operettenstimmen passen meiner Meinung nach nicht immer und was vor allem stört, sind die schlechten Schauspielleistungen. Mögen auch die Stars einer Show hervorragend sein, ein Musical wird vom Ensemble getragen und wenn dieses nur mittelmäßig ist, geht einiges unter.
Eine Rolle hat die Volksoper gezielt mit einem Musicaldarsteller besetzt.
Lukas Perman in der Rolle des Freddy Eynsford-Hill liefert eine gute Leistung ab und kann auch stimmlich überzeugen. Es ist eine sehr kleine Rolle, aber bei ihm braucht man keine Angst haben, ob er den Ton jetzt trifft oder nicht.
Im Großen und Ganzen kann man der Volksoper wirklich einen großen Dank aussprechen, da sie auch im Bereich Musical immer wieder aktiv ist...
Es ist eine sehr traditionelle Inszenierung. Mit klassischem "My Fair Lady"-Bühnenbild. An sich ist das ja nichts Schlechtes. Man weiß irgendwie was einen erwartet und kann sich dann besser auf die Show, die sich doch etwas in die Länge zieht, einstellen. Bisher habe ich nur klassische Inszenierungen dieses Musicals gesehn, mich würde es deswegen reizen auch einmal eine ganz andere, modernere Inszenierung zu sehen, obwohl ich das Klassische/ Traditionelle im Bezug auf dieses Musical sehr schätze. Doch ab und zu wirkt es ein bisschen verstaubt und könnte da und dort neuen Schwung vertragen. Erst kürzlich habe ich von einer "My Fair Lady"-Produktion gelesen, die moderner an diesen älteren Stoff herangeht und trotzdem funktioniert. Es ist also nicht unmöglich.
Nun zu den Darstellern. Mit Katharina Straßer hat man eine großartige Schauspielerin für die Rolle der Eliza gewinnen können, die aber leider stimmlich sehr schwächelt. Die Choreographie bekommt sie gut hin - so viel ist es ja nicht - leider. Aber dann kommen die Songs, bei denen sich Straßer beweisen muss und sich hörbar schwer tut. Ihre Gesangsstimme ist nun mal nicht ausgebildet. Sie gibt zwar ihr Bestes, schummelt sich durch einige schwere Gesangspassagen mit Sprechgesang, klingt aber dünn und ausdruckslos. Da sie aber in den anderen Szenen brilliert, sieht man als Zuschauer über dieses Manko etwas hinweg. Ein Punkt der die schwache Gesangsstimme von Straßer nicht gerade unterstützt ist die Lautstärke. Das Orchester versucht sich an die Stimmen der Darsteller anzupassen, es gelingt nur nicht immer. Zuerst hatte es den Eindruck, dass die Darsteller nicht durch Mikroports unterstützt werden, dann wiederum schon, aber diese waren dann wohl viel zu leise eingestellt. Einige Textpassagen sind dadurch irgendwie verpufft. Auch die Wirkung einiger Songs hat deswegen etwas nachgelassen.
Herbert Föttinger als Henry Higgins ist ein Genuss. Er ist nahezu perfekt für diese Rolle. Er spielt den Egoisten fantastisch, ist aber zugleich auch sehr charmant. Man nimmt ihm alles ab. Auch Föttingers Gesangsleistung ist gut.
Peter Matic gibt einen guten Oberst Pickering und mimt die Rolle des väterlichen Beschützers von Eliza einwandfrei. Robert Meyer als Alfred P. Doolittle ist ebenfalls ein Erlebnis und bringt den nötigen Witz und seinen ganz eigenen Charme in die Rolle ein. Er ist immer ein Lichtblick und hat die Lacher garantiert auf seiner Seite.
Aus dem Ensemble ist vielleicht noch Guggi Löwinger zu erwähnen, allerdings nicht im positiven Sinne. Sie wirkt immer ein bisschen unnatürlich. Sie spielt ihre Rolle als Higgings Haushälterin zwar lieb und nett, aber ihre Zeit ist meiner Meinung nach schon vorbei.
Das Bühnenbild ist, wie gesagt, sehr traditionell und das soll auch so sein, jedoch hätten manche Szenen wirklich spannender inszeniert werden können. Da ist z.B. die Ascot-Szene zu nennen. Sie ist viel zu langweilig und erst beim Auftreten von Straßer kommt frischer Wind. Vielleicht war dieser Effekt ja beabsichtigt, jedoch hätte man gerade an dieser Stelle noch ein wenig herumfeilen sollen.
Die Volksoper hat sich ihren Ruf für gute Aufführungen von "klassischen" Musical die letzten Jahre aufrechterhalten, jedoch fehlt mir bei den Inszenierungen an irgendeiner Ecke immer etwas. Was mich dabei u.a. stört ist, dass Musical-Ensemblerollen mit dem Volksopern-Operetten/Opern-Ensemble besetzt werden. Natürlich nimmt man seine eigenen Leute, allerdings sollte man sich vielleicht doch bemühen einige Musicalsänger für die Produktionen zu gewinnen. Die Operettenstimmen passen meiner Meinung nach nicht immer und was vor allem stört, sind die schlechten Schauspielleistungen. Mögen auch die Stars einer Show hervorragend sein, ein Musical wird vom Ensemble getragen und wenn dieses nur mittelmäßig ist, geht einiges unter.
Eine Rolle hat die Volksoper gezielt mit einem Musicaldarsteller besetzt.
Lukas Perman in der Rolle des Freddy Eynsford-Hill liefert eine gute Leistung ab und kann auch stimmlich überzeugen. Es ist eine sehr kleine Rolle, aber bei ihm braucht man keine Angst haben, ob er den Ton jetzt trifft oder nicht.
Im Großen und Ganzen kann man der Volksoper wirklich einen großen Dank aussprechen, da sie auch im Bereich Musical immer wieder aktiv ist...
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Julia
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Österreich,
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Freitag, 5. Juni 2009
Dies & Das
Nein, ich melde mich immer noch nicht mit den "versprochenen" Berichten/Kritiken...ich habe in letzter Zeit so viel zu tun und deswegen wird es noch ein wenig dauern...aber ich bemühe mich schnell zu sein :)
Bin gerade erst aus Klagenfurt zurückgekommen, wo ich mir gestern und vorgestern das M.U.T Semi-Finale und Finale angeschaut habe und werde natürlich auch gerne darüber berichten...kann schon jetzt verraten, dass es wirklich gut war. Zwar sind meiner Meinung nach ein paar falsche Entscheidungen getroffen worden, aber der Gewinner Christof Messner war definitiv die richtige Wahl...mehr dazu folgt ;)
Heute werde ich mir "Das Orangenmädchen" im Off Theater ansehen...bin schon ganz gespannt. Gute Kritiken hatte es ja und da der Komponist Martin Lingau heißt, verspreche ich mir auch musikalisch einiges...
Bin gerade erst aus Klagenfurt zurückgekommen, wo ich mir gestern und vorgestern das M.U.T Semi-Finale und Finale angeschaut habe und werde natürlich auch gerne darüber berichten...kann schon jetzt verraten, dass es wirklich gut war. Zwar sind meiner Meinung nach ein paar falsche Entscheidungen getroffen worden, aber der Gewinner Christof Messner war definitiv die richtige Wahl...mehr dazu folgt ;)
Heute werde ich mir "Das Orangenmädchen" im Off Theater ansehen...bin schon ganz gespannt. Gute Kritiken hatte es ja und da der Komponist Martin Lingau heißt, verspreche ich mir auch musikalisch einiges...
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Julia
um
15:48
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Musicalausbildung,
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