Montag, 30. Januar 2012

Mord im Musikantenbeisl - Theater Drachengasse

Wenn Florian Edelstahl auf Linda De Mehl und Helene Zwitscher trifft, sich die Weana Terzbuben in die Herzen der ersten Reihe singen und Otti Schnüffler seine Launen fest im Griff hat, dann heißt es „Mord im Musikantenbeisl“ im Theater Drachengasse.

Wer diese Volksmusik-Stadl-Parodie bis jetzt verpasst oder gar willentlich ignoriert hat, der hat noch am 2. und 3. Februar die Möglichkeit sich einmal so richtig zu amüsieren.

Nur so viel sei verraten: Wer nicht mitmacht, ist selbst schuld. Diese interaktive Blödel-Show auf hohem Niveau ist bizarr. Interessant die Partizipation des Publikums – jeder auf seine Weise. Kommt es dann zur Mordaufklärung steigert sich die Absurdität des Ganzen ins Unermessliche. Allerdings dürfte dies wirklich publikumsabhängig sein. Vieles ist improvisiert und lässt so einige Freiheiten. Absolut abstrus wird es, wenn sich in der Drachengasse viele sehr unterschiedliche Menschen zusammenfinden – es entsteht ein Spektakel der Menschlichkeit. Samt seiner Abgründe und Lächerlichkeiten.

„Mord im Musikantenbeisl“ ist ein Ereignis, das einen verwirrt schmunzelnd den Saal verlassen lässt. Das könnte aber auch daran liegen, dass man den einstudierten Fernsehgrinser nicht gleich wieder los wird. Muss es aber nicht, denn aufs Korn kann man schnell etwas nehmen, aber so punktgenau gelingt dies selten. Seien es nun die Entscheidungsmomente in Castingshows, Playback-Asynchronität, vorgetäuschte Fröhlichkeit der Musikanten – alles dabei, alles zum Kaputtlachen und Mitklatschen.

Kurzweilig gestalten die sechs Darsteller dieses bizarre Spiel, dazu gibt es Musik von Rory Six, der sich – sollte es mit dem Musical mal nicht so klappen - auch als Schlagerkomponist sicher gut machen würde.

Das Buch von Ronny Rindler (deutsche Fassung: „Mord im Musikantenschuppen“) wurde von Richard Panzenböck „verösterreichert“ und charmant in Szene gesetzt. Die sechs Hardcore-Musikanten-Verarscher dürfen nicht unerwähnt bleiben - grandios: Jacqueline Braun, Nikolaus Firmkranz, Karsten Kammeier, Katrin Mersch, Rory Six und Joanna Godwin Seidl.

Ein Abend, der viel Spaß macht. Hossa!

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