New Year, New Beginnings und Liebe als Thema eines
wunderbaren Konzertabends - „West End Winters“. Ein Thema, das vielfältiger
nicht sein könnte. Ein Thema, das geeigneter nicht sein könnte.
Es fällt schwer über diesen Abend zu schreiben, ist er doch
irgendwie sehr persönlich gewesen. Mag es das Thema Liebe sein, das so
persönlich ist, die intime Location oder die ungezwungene Atmosphäre – alles
mischte mit. Es war ein gelungener Abend, den man als Zuschauer so unglaublich individuell
erleben konnte. Das klingt vielleicht komisch, weil man ja schließlich alles „individuell“
erlebt und rezipiert, jedoch schaffte es „West End Winters“ sowohl ein persönliches
Erlebnis und letztlich persönliche Erinnerung zu werden und nebenbei ein ganz
eigenes Gefühl der Zusammengehörigkeit zu schaffen.
Organisiert wurde das Konzert vom Vienna Theatre Project und
was Joanna Godwin-Seidl hier auf die Beine gestellt hat verdient größten Dank.
In den „Director’s Notes“ schreibt sie von (Kindheits-)Träumen, die sich an
diesem Abend erfüllen sollten und ja, es haben sich Träume erfüllt und es sind
neue entstanden. „West End Winter“ war tatsächlich ein Abend zum Träumen. Ein
Abend, der Herzenswärme in einer rauen Winternacht, um es romantisch
auszudrücken.
Kieran Brown (what a voice!) und Caroline Frank zeigten in
einem abwechslungsreichen Programm was Liebe alles bedeuten kann. Begleitet
wurden sie von Musical Director Birgit Zach, die schon aufgrund ihrer
Schwangerschaft viel Liebe in den Raum brachte.
„True happiness is being in the middle of a really beautiful
song“ – so beschreibt Godwin-Seidl ihren “Musical Dream” und es stimmt, wenn es
Künstler schaffen, so in sich anzukommen, einen Song zu performen, als wäre es
ihr eigener und das dem Publikum zu vermitteln. Brown und Frank scheuen sich
nicht davor, ganz in die Zeilen und Melodien der Songs einzusteigen und sich
dabei scheinbar verletzlich zu machen. Es ist pure Glückseligkeit den beiden
zuzuhören und -schauen. Da sitzt man im Publikum und ist gebannt von all den
Gefühlen und Eindrücken, die da auf einen einwirken. Da steigt man selbst ganz
tief mit ein und schafft so eine wundersame Zuschauer-Darsteller-Rollen-Verbindung,
die einen im Moment – und auch nach dem Konzert – nicht loslässt.
Die Songauswahl – perfekt. Eine gute Mischung mit Konzept,
vieles von „Underground“-Musicalkomponisten a la Scott Alan, Jason Robert
Brown, William Finn, Adam Gwon und Kooman & Dimond („Cubicle of Love“ –
what a great song!) und keine „never ending story“. Vielfältig, mit Bogen,
Höhen und Tiefen im Sinne der „Stimmungen“ der einzelnen Songs und mit viel
Herz.
Highlights? Sucht man sich eines aus, kommt einem sofort ein anderes in
den Sinn – also: jedes einzelne Lied für sich, im Moment. Jede Performance zog mich
selbst so in den Moment hinein, dass ich als Zuschauer gegenwärtig sein konnte,
ein irgendwie immer selten werdender Effekt.
Als Special Guest war Singer-Songwriter Doug Andrews
geladen, der mit seinem Song „Muse“ zu dieser „speziellen“ Stimmung des Abend
beitrug und dessen CD („absaraka runoff“) ich gerade und schon die letzten Tage
rauf und runter höre – perfect remedy for winter blues!
DANKE!
Montag, 14. Januar 2013
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