Donnerstag, 17. September 2009

The Phantom of the Opera

The Phantom of the Opera habe ich in New York zum ersten Mal auf einer Bühne gesehen. Ich kannte die Musik und den Film, aber live bin ich irgendwie noch nie dazu gekommen...deswegen fand ich es an der Zeit mir diesen Klassiker einmal anzusehen.

Das erste Wort, das mir zu dieser Show ad hoc einfällt ist: verstaubt. Das Theater (Majestic Theatre) ist verstaubt und machte auf mich einen modrigen Eindruck, das Bühnenbild und die Kostüme wirkten verstaubt und die Show an sich könnte auch ein wenig Frische vertragen.

Im Rahmen meines Internships durfte ich auch bei Phantom einen Blick hinter die Kulissen machen und auch Backstage ist alles ziemlich verstaubt und verkommen. Wie man sich dort auf eine Show vorbereiten kann ist mir ein Rätsel. Es ist alles wahnsinnig eng und verfallen. Die Kostüme sind alt und nicht sehr prachtvoll. Wenn man im Publikum sitzt sieht man das aber Gott sei Dank nicht. Phantom ist "the longest running show in Broadway history" und das merkt man.

Die Show ist für mich ein wenig zu "dunkel". Damit meine ich aber nicht das Thema. Natürlich gehört eine bestimmte Dunkelheit dazu, aber die Momente in denen es heiterer zugeht bleiben irgendwie dumpf...es gibt zu wenig Kontraste...alles siecht dahin.

Ich habe mir die Show zweimal angesehen und die Publikumsreaktionen sind jeden Abend unglaublich. Anscheinend kommt Phantom immer noch gut an. Einerseits kann ich das verstehen - es ist ein Klassiker, aber andererseits...ich weiß nicht...die Musik ist nicht wirklich die beste - meiner Meinung nach - und irgendwie ist es schon ein wenig eintönig.

Was mir aber positiv aufgefallen ist, ist das Phantom. Ich durfte zwei Darsteller in dieser Rolle erleben. Howard McGillin, den ich zuerst gesehen habe, hat die Produktion verlassen und wurde durch John Cudia ersetzt. Große Unterschiede konnte ich nicht feststellen, aber beide haben die Verletzlichkeit des Operngeistes sehr gut vermitteln können. Die Tragik ist sehr gut herausgekommen und das Publikum konnte sehen welch schlimmes Menschenschicksal das Phantom erleiden muss.
Als Christine Daaé habe ich Jennifer Hope Willis gesehen. Sie wirkte ein wenig kindlich, was aber nicht schlecht war...Christines Naivität konnte sie deshalb sehr gut darstellen. Ihre Liebe zu Raoul (großartig: Ryan Silverman) fühlte sich aber nicht so ganz aufrecht an...das Duett "All I ask of you" ist trotzdem einer der schönsten Momente der Show!

Die Musik ist, bis auf wenige Nummern, nicht so ganz meine, aber dennoch nicht schlecht. Lichtblicke des Musicals sind die witzigen Momente mit Carlotta oder Monsieur André und Monsieur Firmin.

Eine große Enttäuschung war für mich auch der Chandelier...ich hatte mir gedacht, dass dessen Fall viel eindrucksvoller und magischer vor sich geht...mehr Krach macht, mehr Effekte hat...dieser wichtige Moment der Show ist leider wenig spektakulär und schreit nach neuer Technik.

Wie man in "Rebecca" sehen konnte kann gut eingesetzte Technik das Publikum davon überzeugen, dass ein ganzes Haus brennt...ein spektakulärer Fall eines lächerlichen Chandeliers sollte deshalb eigentlich ein Leichtes sein...

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