Samstag, 9. Oktober 2010

Musical Meets Opera

Fast eine Woche später finde ich erst Zeit über dieses (überraschend) interessante und unterhaltsame Event zu berichten. Gute Unterhaltung um wenig Geld (6 Euro Musicalclub-Preis bzw. 12 Euro regulär) - pures Vergnügen! Im Vorhinein war nicht wirklich klar, was man erwarten konnte - vielleicht Opernstars singen Musicals und umgekehrt, dann wiederum stand in der Ankündigung „Zu Gast bei den Vampiren“, was auch mehrdeutig ausgelegt werden konnte. Ich konnte meine Erwartungen nicht konkretisieren und habe diese Veranstalung relativ unvoreingenommen besucht.

Das Ronacher war bis oben hin gefüllt mit Staatsopern Freunden, Musicalfans und Schulklassen – eine lustige Mischung, zumal das Publikum auch in jeweilige Blöcke eingeteilt wurde. Rechts die Musicalclubmitglieder, links die Freunde der Staatsoper und in den Rängen die Schüler (oder so ähnlich). Wenn man schon bei den Vampiren zu Gast ist, so hatte der Vormittag natürlich einen Musicalschwerpunkt, speziell "Tanz der Vampire" stand im Zentrum. „Koukol“ brachte die Darsteller auf die Bühne und lockerte die Atmosphäre gleich zu Beginn.

Zu allererst möchte ich den Moderator erwähnen – Thomas Dänemark. Einen so engagierten und begeisterten Moderator habe ich lange nicht gesehen. An Dänemarks Ausstrahlung merkte man, dass er Spaß an seiner Arbeit hat. Er wirkte interessiert, führte gute Kurzinterviews mit den Darstellern und Dramaturg Peter Back-Vega (dieses vielleicht ums Kennen zu lang), zeigte sich hie und da ironisch und schreckte nicht davor zurück, sich kurzzeitig selbst zum Affen – ähm, Vampir – zu machen. Überaus charmant und informiert führt er durch die zwei kurzweiligen Stunden.

Vor der Vampir-Kulisse bekamen die Zuschauer neben persönlichen Interviews auch gesangliche Kostproben geboten. Im letzten Teil der Show vereinigten sich dann Oper und Musical und man konnte erleben, was passiert, wenn Operndarsteller „Totale Finsternis“ singen. Ab und zu wurde „Tanz der Vampire“ mit Mozarts „Don Giovanni“ verglichen – Klangbeispiele inklusive. Hier wollte man nicht zu viel, sondern einigte sich auf kurze Vergleiche, was ich als angenehm und sehr interessant empfunden habe.

Tja, das Highlight waren neben den Darstellerinterviews, das wunderbar komische Duett „Wenn Liebe in dir ist“ ohne Kostüm und mit getauschten Rollen. Meine Hochachtung an Lukas Perman und Marc Liebisch! Perman würde gar nicht mal einen schlechten Herbert abgeben. Was mir außerdem sehr gefallen hat war, dass die Darsteller sehr natürlich und locker waren. Sie plauderten fröhlich drauf los, machten Scherze und erzählten von ihren Bühnen-Hoppalas. Wenn man die eine oder andere Geschichte vielleicht schon kannte, es ist doch immer wieder amüsant sie zu hören.

Dazwischen gab es noch ein paar Videos, wie z.B. über die Verwandlung von Marc Liebisch in Herbert von Krolock und eine Verkostung von Theaterblut (leider nicht für das Publikum). Ein gut verbrachter Theatervormittag, von dem man sagen kann, dass man für sein gezahltes Geld, mehr Leistung bekommen hat, als vielleicht ursprünglich erwartet.
Eine Wiederholung mit neuer Besetzung ist wünschenswert. In ihrer Abschlussrede kündigte Intendantin Kathrin Zechner eine Zusammenarbeit mit Moderator Thomas Dänemark an, bei einem Weihnachtskonzert der Zukunft. Ob dieses kleine Versprechen wirklich eingelöst wird, bleibt offen. Ich hoffe es doch, denn Herr Dänemark hat seine Sache gut gemacht, in dem er nie zu viel und auch nicht zu wenig geredet hat…eine Gabe, die nicht jeder Moderator besitzt :)

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*Image via

2 Kommentare:

  1. war das geplant, dass barbara das macht oder war marjan krank/verhindert? weißt du das?
    also barbara hat das sicher toll gemacht, mag sie sehr gern ... war nur bisschen verwundert, hab irgendwie mit marjan gerechnet ;)

    ps: toller blog ... les immer wieder gerne deine berichte ... weiter so!

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  2. Danke! :)

    Ich weiß es leider auch nicht...war auch ein wenig verwundert.

    Liebe Grüße,

    Julia

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