Während sich in Wien das Youth
Ensemble des English Theatre auf seine Premiere von "Spring
Awakening" vorbereitet, feierte das neueste und zugleich älteste Projekt des Autoren-Teams Steven Sater und
Duncan Sheik letzte Woche seine Weltpremiere. Unter dem Titel "Umbrage" begannen Sheik und
Sater 1999, noch vor ihrer Zusammenarbeit an "Spring Awakening", ihre
gemeinsame Arbeit. Doch erst 14 Jahre später kam es am 26. Juni 2013 als
"Arms on Fire" zur ersten (öffentlichen) Aufführung mit der Chester Theatre Company (Regie:
Byam Stevens).
Die Musicalwelt kann für eine Kollaboration wie diese überaus dankbar
sein. "Pushing the boundaries" steht bei Sater und Sheik immer mit im
Zentrum ihrer Arbeit. Dass Musicals sich nicht an „Konventionen“ halten müssen,
sondern sich verallgemeinernden Definitionen entsagen können, indem sie z.B.
der Musik neue Funktionen und Formen zusprechen, zeigten Sater/Sheik deutlich
mit „Spring Awakening“. „Arms on Fire“ ist kein Musical, aber auch kein „play
with songs“, das Stück versucht anscheinend erst gar nicht sich in eine Kategorie
einzuordnen oder sich zu limitieren. Genau dieses Grenzen-negieren und -überwinden,
dieses „Forschen“ nach neuen Wegen, zeichnet die Arbeit von Sater/Sheik aus und
darin liegt, für mich, die Zukunft des Musicals. Ein weiterer Aspekt ist die Thematik der Stücke, denn auch wie in „Spring Awakening“ geht
es um „finding truth, even if that truth is uncomfortable“ (Steven Sater, Amherst Bulletin). „Arms on Fire“ macht
sich auf diese Suche, indem es zwei sehr unterschiedliche Menschen miteinander
konfrontiert. Auch wenn das Stück eine relativ kurze Spielzeit (26. Juni bis 7. Juli) hat, so spricht Sater in einem Interview mit dem Boston Globe bereits von Plänen es nach einer weiteren Produktion an einem Regional Theatre an ein Off-Broadway Theater zu bringen. So wie man plant und denkt so kommt es zwar nicht immer, aber die Hoffnung lebt, dass auch „Arms on Fire“ einen erfolgreichen Weg einschlägt. Einige Songs gibt es übrigens auf Duncan Sheiks Album „Phantom Moon“ (2001) zu hören…
LINKS:
- Boston Globe Artikel mit Video (Interview und Einblick in Proben)
- Chester Theatre Company (Produktionsinfos und Fotos)
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