Passend, sehr passend…mein 100. Post und das Thema ist Heart&Music…Danke für eure Treue und zahlreiche Kommentare! :)
Wie auch im letzten Jahr um diese Zeit fand am 15. und 16. April die Abschlussshow des Performing Center Austria statt. Ich muss sagen, dass ich darauf ganz vergessen hatte…Gott sei Dank bin ich noch rechtzeitig daran erinnert worden (Danke kulturchannel!) und konnte mir eine Karte sichern. Obwohl gesundheitlich ein wenig angeschlagen, habe ich mich auf den Weg ins Theater Akzent gemacht, um die 9 Absolventen in ihrer eigenen Show zu sehen.
Mit viel Schwung und positiver Energie ist es los gegangen und hat mich als Zuschauer gleich mit hinein gerissen. „Footloose“ als Opener war definitiv eine gute Idee. Überhaupt war die Auswahl der Musicals dieses Mal hervorragend. ENDLICH kommt ein wenig Broadway-Flair nach Wien. „In the Heights“, „Wicked“, „Legally Blonde“, „Avenue Q“ und „Rent“ werden wir hier in nächster Zukunft wahrscheinlich nicht zu sehen und hören bekommen und ich danke dem Perfoming Center für diese einmalige Möglichkeit :)
Eingeteilt war die Show in sieben Musical-Blöcke. Footloose, Wicked, Wild Party, Rent, In the Heights, Legally Blonde und Avenue Q. Zwischendurch wurden die Absolventen mit witzigen Projektionen auf sehr persönliche Weise vorgestellt.
Die 9 Absolventen wurden von einem 23-köpfigen Ensemble unterstützt, was einfach etwas hergibt, wenn ich das so sagen darf. Die Darsteller sind zwar noch in ihren „Kinderschuhen“, bringen aber Begeisterung und Einsatz auf die Bühne, dass Zuschauen wirklich enorm Spaß macht.
Auch den Absolventen kann ich Lob aussprechen...sie haben sich gut präsentiert! Eine Absolventin sticht allerdings dank ihres wundervollen Talents sehr hervor. Gibt es eine Rolle in die sie nicht passt? Julia Hinteregger ist nicht nur stimmlich sehr überzeugend, sondern vor allem auch in ihrem Spiel. Sie passt sich den Rollen gekonnt an und holt das Beste aus ihnen heraus. Egal ob in „Holding Out For A Hero“ (Footloose), als Elphaba oder auch „Take Me Or Leave Me“ aus RENT (beeindruckendes Duett mit Tabea Lendi). Ich bin mir sicher, dass man noch viel von der Südtirolerin hören wird…
Im Wicked Block konnte Denise Jastraunig mit „Defying Gravity“ ihr Können zeigen. Sie hat Ausstrahlung, eine großartige Stimme und hat sich von den überaus lästigen Mikro-Schwierigkeiten nicht aus dem Konzept bringen lassen. Auch das Duett mit Christian Schild („Almost Paradise“ aus Footloose), „What you want“ aus Legally Blonde (viel Power!) und „The internet is for porn“ aus Avenue Q sind ihr gut gelungen und zeigen wie wandlungsfähig sie ist.
Lisa Habermann hat vor allem im „Wild Party“-Block die Möglichkeit gehabt ihr Talent zu präsentieren. Auch sie hat sich gut gemacht und konnte gut über die Tonschwierigkeiten, die sich ihr u.a. im Duett mit Rupert Preißler – „Sunrise“ aus In the Heights – in den Weg gestellt haben, „hinwegsingen“ und das gut!
Während Tabea Lendi und Bettina Schurek (obwohl stimmlich angeschlagen) mich noch ansatzweise überzeugen konnten, habe ich mich bei Hannah Elisa Kunz und Lisa Tatzber schon ein wenig schwerer getan, da die beiden leider ein wenig farblos wirkten, meiner Meinung nach. Es kann auch an der Aufregung gelegen haben, denn Lisa Tatzber ist im 2. Akt dann aufgetaut und hat vor allem in ihrem selbstchoreographierten Tanzsolo zu „96000“ gezeigt, das ihr Talent im Tanz liegt. Stimmlich wirkte sie zunächst dünn und ihre Darstellung war im ersten Akt noch etwas zu gespielt und aufgesetzt. In ihrem Solo „Breathe“ (ebenfalls In the Heights) hat man jedoch sehen können, dass sie Potenzial hat – ehrlich und auch stimmlich gut performt. Vielleicht hat sie in der Vorstellung am 16.4. auch schon im ersten Akt überzeugen können. Hannah Elisa Kunz hat eine tolle Ausstrahlung, allerdings war ihre Stimme durch große Passagen hinweg sehr dünn und mit wenig Power. Sie hat versucht „Popular“ aus Wicked zu ihrer Nummer zu machen, was leider etwas danebengegangen ist, obwohl der Ansatz durchaus nicht schlecht war. Das gleiche gilt für „Positive“ aus Legally Blonde, obwohl sie hier doch besser abgeschnitten hat.
7 Frauen, 2 Männer…immerhin :) Rupert Preißler und Christian Schild heißen die zwei männlichen Absolventen. Ersterer hatte mit „Mama Says“ aus Footloose gleich einen sehr sympathischen Eingangs-Auftritt, großartig unterstützt von 3 männlichen Ensemblemitgliedern, die in ihren komischen Rollen geglänzt haben. Stimmlich war Rupert Preißler leider etwas schwach und blieb meiner Meinung nach hinter seinem Schweizer Kollegen zurück, er machte seine Sache dennoch ganz gut. Vor allem im Duett mit Christian Schild („If you were gay“ aus Avenue Q) ist er aufgetaut und hat gezeigt was er drauf hat.
Christian Schild war einen großen Teil der Zeit aktiv auf der Bühne – zumindest kommt es mir so vor. Er besitzt Bühnenpräsenz und kann das Publikum auf seine Seite ziehen, auch wenn es einmal nicht ganz so klappt wie es sollte. Bei „I can’t stand still“ hatte er da und dort noch Schwierigkeiten, aber auch er ist aufgeblüht und hat schon in „Almost Paradise“ eine deutliche Steigerung gezeigt.
Das Ensemble tanzte zu Choreographien von Sabine Arthold, Susi Rietz, Tom Huber, Blair Darby und Rita Sereinig (Regie) und das sehr spritzig, mitreißend und teilweise wirklich beeindruckend!
Ich kann sagen, dass ich „Heart&Music“ sehr genossen habe – und auch der Rest des Publikums (u.a. auch Peter Weck!) scheint begeistert gewesen zu sein. Sehr berührend war auch der Song „Heart&Music“, den die Absolventen zum Abschluss gesungen haben…
Vielleicht klingt meine Meinung manchmal hart und ungerecht, aber so habe ich es nun mal wahrgenommen. Ich möchte keinen verletzen, denn ich finde, dass wirklich alle Absolventen ihre Sache gut gemacht haben. Die einen besser, die anderen schlechter. Aber daran kann man arbeiten und Potenzial haben wirklich alle neun. Ich wünsche ihnen allen einen guten Start in eine erfolgreiche Zukunft und freue mich schon auf die Abschlussshow im nächsten Jahr.
Sonntag, 25. April 2010
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen