Samstag, 10. November 2012

The Voice of Musical

"The Voice" ist eine Castingshow, die etwas taugt. Ein Unterhaltungsformat, das nicht nur für das Publikum ansprechend ist, sondern auch für Künstler – Sänger und Sängerinnen, die wirklich singen können und Musik machen wollen.
Es gibt faire Coaches, die konstruktive Kritik geben und denen etwas daran liegt, das Beste aus einem herauszuholen. „The Voice“ setzt auf Stimmen und nicht auf den Unterhaltungswert von „Leider-Nein“-Kandidaten – eine Wohltat für das Ohr und für die Seele.

Warum ich mir diese Sendung anschaue? Nicht nur weil mich die Sänger beeindrucken, sondern auch die Menschen dahinter. Und das Beste? Jetzt nach den „Blind Auditions“, wo es an die „Battles“ geht, trennt sich die Spreu vom Weizen und in den meisten Fällen gewinnt der, der den Gegner nicht unterschätzt hat, sondern sich hingestellt hat und sein Ding durchgezogen hat.

Kein Wunder, dass von diesem Format auch bereits professionell arbeitende Sänger und Sängerinnen angezogen werden, dort bekommt man eine wirkliche Chance und auch wenn es nicht klappt, bin ich mir sicher, dass es trotzdem eine Bereicherung ist. Unter diesen Sängern sind – nicht nur in dieser Castingshow – auch Musicaldarsteller, die dort einmal ihre Persönlichkeit ausleben wollen.

In der diesjährigen Staffel haben es z.B. Jessica Mears, Jonas Hein und Rob Fowler in die „Battles“ geschafft. Jessica Mears stand allerdings ihre Attitude im Weg und wurde vom Underdog Bianca (wirklich verdient - siehe hier) ausgestochen. Jonas Hein ist zu Unrecht gegangen – seine Blind Audition war m.E. eine der gefühlvollsten, ebenso seine Interpretation von „Symphonie“ bei den „Battles“ – leider hat es nicht gereicht, dabei konnte man alles in seinen Augen sehen – das ganze Gefühl des Songs war dort drinnen und in seiner Stimme. Brandon Stone ist vielleicht der Versiertere und sicherer in dem, was er da macht – er drückt sein Gefühl auch mit dem Körper aus, was dann auf der Bühne besser wirkt. Aber ausgefüllt hat Jonas Hein den Raum, das Duett von den beiden war stellenweise wie „vom Himmel“. Ein Moment, für den es sich auszahlt die Show mitzuverfolgen… Jetzt muss Jonas Hein wieder zurück in die MusicalCompany des Theaters für Niedersachsen – mit dieser Stimme bringt er es noch weit, auch wenn er zurzeit „nur“ Theaterpublikum von den Socken reißt, er berührt und das gefällt.

Am Donnerstag steht dann Rob Fowler auf der Bühne und muss sich im Ring beweisen – die Daumen sind schon gedrückt, denn Fowler hat eine Stimme, die „piercing“ ist, sie geht direkt ins Herz, wenn er sie gut bedient. Vielleicht mit einer besseren Songauswahl als bei seiner Audition...
Aber auch die Etablierung im Musicalgeschäft heißt noch lange nicht, dass es bei „The Voice“ klappt – so hat sich z.B. bei Kerry Ellis – trotz einer energetischen Performance von „Son of a Preacher Man“ – kein einziger Coach in den „Blind Auditions“ umgedreht…

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